Bloodred – Nemesis

“Die Mischung aus Black und Death hat es in sich!“

Artist: Bloodred

Herkunft: Deutschland

Album: Nemesis

Spiellänge: 42:38 Minuten

Genre: Black Metal, Death Metal

Release: 08.04.2016

Label: Eigenproduktion

Link: https://www.facebook.com/Bloodredofficial/

Bandmitglieder:

Gesang, Musik  – Ron Merz

Tracklist:

  1. Fell Voices On The Wind (Instrumental)
  2. Tragedien I Svenskehuset
  3. Nemesis
  4. The Hail-Storm
  5. Collateral Murder
  6. The Lost Ones
  7. Spirits Of The Dead
  8. Im Kalten Licht Der Ewigkeit

Bloodred - Nemesis

Ron Merz aus Oberstenfeld zeigt sich für diese Veröffentlichung verantwortlich. Im Alleingang knattert er diese Songs raus. Nur bei den Drums hat er sich Unterstützung von dem Atrocity / Leave`s Eye Drummer geholt. Scheint so, als ob er nicht so die richtige Truppe vor Ort findet, aber vielleicht ändert sich dieses ja nun nach dieser Veröffentlichung. Seit 2009 beschäftigt sich Ron nun mit Bloodred, und 2014 konnte man in Form der EP The Lost Ones das erste Mal was von ihm hören.

Los geht es mit Fell Voices On The Wind, eine Mischung aus einem bedrohlichen Intro, welches in ein melodisches Instrumental übergeht, so dass die Vernichtung erst so richtig mit Tragedien I Svenskehuset losgeht. Mit einem kurzen „Jaaaa“ geht es ab. Schnell wird klar, welche Vorlieben der Ron inne hat. Er mag sowohl den Black als auch den Death Metal. Diese Liebe zieht sich durch alle Songs. Zwar geht man melodisch vor, bietet aber rifftechnisch eher die Stockholmschiene an, sofern es um den Death Metal Anteil geht. Auch werden keine Cleangesänge verwendet, und das finde ich gut, denn darauf stehe ich so gar nicht. Ansonsten werden die Songs von einer schönen melancholischen Atmosphäre getragen. Gerade bei dem Song Nemesis ist dieses zu hören. Schön düster, blackiges Riffing, heisere, aber dunkle Vocals, die sich herrlich ins Gesamtgeschehen einfügen. Das Tempo ist variantenreich, genauso wie das Riffing und das Drumming. Mal treibend, mal melancholisch, mal Vollgas. Der Bursche hinter den Kesseln zeigt, dass er nicht nur Gothic Metal spielen kann. Hier und da klingt er ein wenig nach alten Dissection und alten Satyricon.

Die Grundstimmung ist natürlich im Black Metal beheimatet, dieses macht der Schwabe ganz klar deutlich und wird zusätzlich noch durch die Produktion ausgedrückt. Die Songs sind recht lang, aber dieses fällt aufgrund der Kompromisslosigkeit und Variabilität und dem sehr gekonnten Riffing nicht auf. Ausflüge im Thrash Metal werden auch vorgenommen. Collateral Murder steht da wohl Pate. Hier überzeugen mich wieder diese aggressiven Doublebassparts. Ich steh da total drauf. Harmonien sind auch geil und passen. Hier gehen Thrash, Black und Death Hand in Hand. Hier und da werden auch geringfügige Doompassagen mit eingebaut. Kleine Spielereien, wie chorale Hintergrundklänge, hat der Mann sich auch einfallen lassen.

Wer seinen Black/Death Metal eher sinnlich und episch mag und vor allem deutsch, dem empfehle ich den Rausschmeisser Im Kalten Licht Der Ewigkeit. Hier gibt Ron textlich seine Weltanschauung wieder. Das Leben beginnt mit der Geburt oder kurz vorher und endet mit dem Tod. Keine metaphysische Ebene, keinen Gott. So sieht es aus. Trotz der langen acht Minuten wird dieses Song zu keiner Zeit langweilig. Die getragene Atmosphäre ist sehr geil. Schöne getragene Melodie. Sicherlich für mich nicht auf Dauer etwas, aber der schließt dieses Album sehr gut ab, zumal man es auf diese Art und Weise nicht erwartet hat.

Fazit: Für die Produktion zeichnet sich der olle Krull von Atrocity verantwortlich aus. Düster und druckvoll zugleich. Passt. Obwohl ich überwiegend im Death Metal beheimatet bin, muss ich sagen, dass mir diese Mischung aus überwiegend Black und Death Metal absolut zusagt. Ein wirklich gutes Album, was uns der Einzelgänger beschert. Ob man da international mithalten kann, weiß ich nicht, aber das Songwriting hat es meiner Meinung nach echt in sich, und man darf gespannt sein, wie es mit Bloodred weitergeht. Eventuell mit einer ganzen Truppe?

Anspieltipps: The Hail-Storm und Collateral Murder
Michael E.
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