“Erinnert vor allem an die 70er!“
Artist: Brant Bjork And The Low Desert Punk Band
Album: Tao Of The Devil
Spiellänge: 50:46 Minuten
Genre: Stone Rock, Rock, Hard Rock
Release: 30.09.2016
Label: Napalm Records
Link: http://www.brantbjork.net/
Bandmitglieder:
Gesang, Gitarre – Brant Bjork
Gitarre – Bubba DuPree
Bassgitarre – Dave Dinsmore
Tracklist:
- The Gree Heen
- Humble Pie
- Stackt
- Luvin‘
- Biker No. 2
- Dave’s War
- Tao Of The Devil
Mit Tao Of The Devil bringt Brant Bjork, bekannt vor allem innerhalb des Stoner Rocks, eine neue Platte in die Läden – und erinnert vor allem an die 70er Jahre. Doch funktioniert das Konzept auch heute?
The Green Heen startet das neue Album mit einer ruhigen, jedoch auch flunkigen Note. Innerhalb des Intros liegt der Fokus auf dem Gesang, doch der Song zögert nicht lange, um tiefe, langsame Riffs aufzufahren, die das Gefühl von einem flunkigen Sommersong wegnehmen und gegen etwas schweren Rock ersetzen. Der Rhythmus der Instrumente bleibt dabei ähnlich, steht jedoch deutlich vor dem Gesang, welcher beim Zuhören mehr im Hintergrund bleibt. Und auch wenn man sich kurz wundert, ob der erste Song bereits vorbei ist, so wird man bald eines Besseren belehrt. The Green Heen hat eine kleine Pause in der Mitte, um dann leicht stilistisch variiert fortzufahren. Die Riffs sind nun deutlich leichter, der Fokus scheint nun wieder mehr auf dem Gesang zu liegen. Eine Veränderung, die der Band durchaus steht und das Zuhören wieder etwas angenehmer macht als noch zuvor.
Humble Pie setzt die etwas lockere Struktur der Instrumente fort, mit der The Green Heen endete. Dabei wirkt Humble Pie weitaus melodischer, erinnert der Song doch an einen Road-Trip oder einen alten, amerikanischen Film. Als Zuhörer fühlt man sich an frühere Zeiten aus den 70ern erinnert. Humble Pie weiß zu gefallen, versprüht er doch eine gewisse Lockerheit und tut dennoch altem, klassischem Rock’n’Roll keinen Abbruch.
Stackt ist etwas zurückhaltender. So scheppert der Song eher langsam vor sich her. Eine kurze Weile kann dies ganz gut funktionieren, wird jedoch so manchem eher doch zu schnell langweilig und auch eintönig.
Etwas mehr Pepp bringt dann Luv‘ wieder zurück. Der Gruppierung steht diese Art von Songs, welche etwas schneller und lockerer wirken, weitaus besser und macht auch teilweise Spaß. Dennoch wünscht man sich als Zuhörer mehr Abwechslung, insbesondere was den Rhythmus der jeweils einzelnen Songs angeht. Variieren die Songs zwar voneinander, so findet man sich innerhalb des Albums von den Songs im Einzelbild sehr schnell gelangweilt und möchte am liebsten das nächste anfangen. Hier wären kürzere Werke eventuell eher der Schlüssel zum Erfolg gewesen.
Mit diesem Problem kämpft auch Biker No. 2. Der Track nimmt sich eine gesangliche Pause und liefert zunächst ein instrumentelles Intro, welches den Song auch mit Gesang nicht wirklich aufwertet. Biker No. 2 wäre diese Art von Song, die perfekt im Hintergrund eines Films oder in einer Bar funktionieren würden. Das reine Anhören ist wohl nur etwas für eingefleischte Rockfans, insbesondere der 70er.
Dave’s War ist schon allein wegen seiner unglaublichen Länge von neun Minuten etwas Besonderes innerhalb des neuen Albums. Ebenso versteht es der Song durch den hier etwas stärkeren Gesang ein wenig mehr herausfordernd und damit auch aufregender zu wirken. Und innerhalb des längsten Tracks dieses Albums gibt es auch einige Änderungen durch Rhythmus und Gesang, welche im Gesamtbild durchaus stimmig wirken. Stimmig und auch schön anzuhören, jedoch präsentiert sich hier kein Werk, welches den Zuhörer wirklich fesselt oder gar vom Hocker wirft.
Und dies wird auch mit dem Albumtrack Tao Of The Devil leider nicht verändert. Ganz im Gegenteil. Während Dave’s War noch Spaß gemacht hat und etwas erfrischend wirkte, so verfällt der letzte Song wieder in die Muster vom Anfang und scheint nur so vor sich hin zu laufen, ohne wirklich irgendwo ankommen zu wollen – da wäre wohl definitiv mehr drin gewesen.