Artist: Brothers Of Metal
Herkunft: Falun, Schweden
Album: Fimbulvinter
Spiellänge: 57:43 Minuten
Genre: Melodic Metal, Power Metal
Release: 01.11.2024
Label: AFM Records
Link: https://www.brothersofmetal.net/
Bandmitglieder:
Gesang – Ylva Eriksson
Gesang – Joakim Lindbäck Eriksson
Gesang – Mats Nilsson
E-Gitarre – Dawid Grahn
E-Gitarre – Pähr Nilsson
E-Gitarre Live – Christian Larsson
E-Bass – Emil Wärmedal
Schlagzeug – Johan Johannson
Tracklist:
1. Sowilo
2. Flight Of The Ravens
3. Giantslayer
4. Heart Of Stone
5. Rivers Of Gold
6. Blood Red Sky
7. Ratatosk
8. Chasing Light
9. Heavy Metal Viking
10. The Other Son Of Odin
11. Berserkir
12. Nanna’s Fate
13. Fimbulvinter
Da ist es endlich, das lange Warten hat ein Ende. Brothers Of Metal veröffentlichen nach ihrem Debütalbum Prophecy Of Ragnarök (2017) und dem starken Nachfolgealbum Emblas Saga (2020) ihr drittes Studioalbum Fimbulvinter via AFM Records am 01.11.2024. Die Fans mussten tatsächlich seit dem Release der ersten Single Berserkir und The Other Son Of Odin im Jahr 2022 weitere zwei Jahre auf das neue Machwerk warten. Eine ungewöhnlich lange Zeit.
Wer die Vorgängeralben kennt und schätzt, kann sich auch hier auf ein starkes und eingängiges Album freuen. Die Schweden, die seit dem Ausstieg von Mikael Fehrm mittlerweile nur noch zu siebt sind, bewegen sich thematisch wieder eng an ihren Wurzeln und der nordischen Sagenwelt rund um den Weltenbaum und die zugehörigen Götter. Musikalisch bleibt sich das Septett größtenteils treu, auch wenn es hier mehr Ausflüge in andere für Power- oder Heavymetal eher untypische Stilrichtungen gibt. Beispielsweise das im 80er-HardRock/Metalstil daherkommende Heavy Metal Viking hat so wohl niemand erwartet, aber durch die den Brothers Of Metal eigene Eingängigkeit ihres Songwritings macht auch dieses Crossover gehörig Spaß und versprüht Thundermother-Vibes. Auch das nach dem im Weltenbaum lebenden Eichhörnchen Ratatosk benannte Musikstück entspricht nicht dem klassischen Powermetal, den man sonst gewohnt ist. Die verspielte Melodie könnte gut in einem von Tim Burtons Stop-Motion Filmen eingesetzt werden.
Die Kernstücke des Albums sind aber weiterhin die gut mitsingbaren Powertracks und die durch Ylva Erikssons gefühlvolle, klare und kraftvolle Stimme vorgetragenen Balladen. Je nach Stück wird sie unterstützt oder herausgefordert durch die harschen Shouts ihrer beiden Flügelmänner Joakim Lindbäck Erikson und Mats Nilsson. Diese mehrdimensionale Klangwelt ist das, was die Truppe aus Falun von anderen Powermetalbands abhebt und so besonders macht. Bezüglich der Orchestration hat das Keyboard im Vergleich zu den Vorgängern ein größeres Gewicht bekommen. Wurde es früher nur unterstützend im Hintergrund eingesetzt, so ist es diesmal auch als melodiebildendes Instrument mehr in den Vordergrund gerückt. Am offensichtlichsten tritt das bei dem, an alte Rhapsody-Tage erinnernden, Flight Of The Ravens in Erscheinung.
Neben den kraftvollen Mid- und Hightempo-Nummern wissen die Skandinavier jedoch auch immer wieder gezielte ruhige Elemente zu setzen. Mit Nanna’s Fate findet auch wieder eine gefühlvolle Ballade ihren Weg auf die LP, die sich den Vergleich mit Yggdrasil, dem wohl bekanntesten Lied der Brothers, gefallen lassen muss und kann.
Generell merkt man dem Album an, dass sich Brothers Of Metal nicht von einem engen Korsett aus nur einem Stil einengen lassen möchten, und ihre Lieder daher von verschiedenen Genres inspiriert werden. Wir sind Brothers Of Metal, und wir spielen, was wir wollen, wie Sänger Mats ausführt. Zum Abschluss bleibt eigentlich nur noch die Frage, was ist Fimbulvinter eigentlich? Auch darauf hat Mats die passende Antwort: „Fimbulvinter ist der ‚große Winter‘ in der nordischen Mythologie. Ein Winter, kälter und dunkler als all die anderen Winter, und er dauert drei Jahre. Er ist eines der bedeutendsten Zeichen, dass ‚Ragnarök‘ kommen wird.“