“Stärker denn je!“
Artist: Bury Tomorrow
Herkunft: Southampton, England
Album: Black Flame
Genre: Metalcore
Release: 13.07.2018
Spiellänge: 40:29 Minuten
Label: Music for Nations / Sony Music
Bandmitglieder:
Gesang, Gitarre – Jason Cameron
Gutturaler Gesang – Daniel Winter-Bates
Lead-Gitarre – Kristan Dawson (seit 2013)
Bassgitarre – Davyd Winter-Bates
Schlagzeug, Perkussion – Adam Jackson
Tracklist:
01. No Less Violent
02. Adrenaline
03. Black Flame
04. My Revenge
05. More Than Mortal
06. Knife Of Gold
07. The Age
08. Stormbringer
09. Overcast
10. Peacekeeper
In einem Jahr, in welchem Bands wie Bullet For My Valentine und Parkway Drive dem Metalcore den Rücken zuweisen – dabei jeweils auf unglaublich interessante und individuelle Weise – könnte man als Fan dieses Genres ein wenig Angst bekommen, dass weitere Bands folgen. Eine starke Metalcore Band scheint sich ihrer Sache dabei sehr sicher zu sein: Mit Black Flame veröffentlichten Bury Tomorrow am 13. Juli 2018 ihr inzwischen fünftes Album und zeigen einmal mehr, dass Metalcore noch immer Relevanz besitzt.
Der Opener No Less Violent lässt sich nicht sehr viel Zeit, bevor er mit entsprechenden Riffs loslegt und den Zuhörern das gibt, was diese erwarten bzw. wohl hoffen von der neuen Platte: Ein guter, abwechslungsreicher Mix aus Clean Vocals und Screams sowie entsprechende Breakdowns und Riffs. Und No Less Violent macht dabei so viel Spaß, dass der Song die Erwartungen für das Album sofort ansteigen lässt. Definitiv einer der stärksten Songs auf der Platte, so viel darf schon einmal verraten werden.
Adrenaline besitzt in Gesamtbetrachtung des Albums etwas weniger Charakter als so manch anderer Song der Platte. Man könnte hier also von einem sehr generischen Bury Tomorrow Song reden – was diesen natürlich nicht zwingend schlecht macht, doch als Zwischenstück von No Less Violent und dem Titeltrack Black Flame bleibt dieser eben dann doch etwas zurück, auch wenn die Instrumentals hier zu punkten wissen.
Und wenn man schon vom Titeltrack spricht: Black Flame wurde bereits vor dem eigentlichen Album Release veröffentlicht, beweist aber auch innerhalb der Platte definitiv seine Stärke und packt den Zuhörer – man kann dabei eigentlich gar nicht stillsitzen! Bereits im Sommer wurde der Song während der Festivals zum Besten gegeben und so schnell wird sich Black Flame wohl auch nicht mehr von der Live-Setlist verabschieden.
Ebenso zu den Favoriten dürfte wohl für viele More Than Mortal zählen. Der Song beginnt nicht nur mit einem rasanten Tempo, sondern versteht es auch, dieses beizubehalten und dabei nur so vor Energie zu sprühen. Lediglich der Chorus scheint es ein wenig ruhiger angehen zu lassen, bevor Bury Tomorrow dann wieder in die Vollen gehen -hier darf sich der Zuhörer auf saftige Breakdowns freuen. Der Song versteht es vor allem durch seine Länge zu glänzen, da so die nötige Zeit da ist, so einige Wandlungen und instrumentale Parts einzubauen.
Vor dem nächsten Song darf man schon einmal zurückschrecken: Knife Of Gold fängt so laut und fast schon garstig an, dass man für einen Moment dann doch ernsthaft hinterfragen muss, ob man denn noch immer Bury Tomorrow zuhört. Hier lauscht man jedoch tatsächlich der eventuell härtesten Single der britischen Band. Und ja, zugegeben, das Level wird schnell wieder zurückgeschraubt, dennoch weiß Knife Of Gold hervorzustechen und dürfte insbesondere live hervorragend funktionieren.
The Age bedarf eventuell etwas mehr Zeit für den einen oder anderen Zuhörer, um wirklich besonders hervorzustechen, gleicht er doch etwas stark so manch anderem Material der Band. Dennoch besitzt The Age das gewisse Extra, was dazu führt, dass er sich im Kopf festsetzt und so schnell auch nicht wieder verschwindet. Weniger energisch und dennoch ausgestattet mit einer sehr positiven Energie scheint The Age auch gleich eine Entspannungsminute zu liefern, da der Song selbst dann doch ruhiger wirkt als Knife Of Gold.
Und wer jetzt glaubt er habe alles Höhrenswerte schon hinter sich, der darf noch einmal aufmerksam werden: Mit Overcast liefern Bury Tomorrow nämlich einen sehr ernsten und mitreißenden Song, der vielleicht für viele Fans etwas unentdeckt bleibt. Nach mehreren Durchläufen zeigt sich, wie vielseitig Overcast ist und insbesondere im Verlauf sich zu entwickeln versteht.