Coast Rock Festival 2017 am 30.09.2017 im Live Music Center Emden, Hinte (Vorbericht)

„Coast Rock Festival 2017 am 30.09.2017 im Live Music Center Emden, Hinte (Vorbericht)“

Festivalname: Coast Rock Festival 2017

Bands: Cancer, Motorjesus, Interment, Ophis, Mob Rules, Sterbhaus, Rotten Casket, Vike Tare, Apallic, Kon Sameti, Aeon Of Disease und Breaking Samsara

Ort:
Live Music Center Emden, Hinte

Datum: 30.09.2017

Kosten: 25€ VVK, 30€ AK

Genre: Death Metal, Thrash Metal, Heavy Metal, Metal

Tickets unter: https://1399.reservix.de/p/reservix/event/1058452#?slink

Veranstalter: S. Weddermann, Live-Music-Center und F. Kengels, Emder Event Service

Link: https://www.coastrockopenair.com/

 

Im letzten Jahr hat das Coast Rock Festival sein Debüt gefeiert und als Open Air den Saisonabschluss 2016 gebildet. In diesem Jahr im Live Music Center Emden in Hinte wurde es in den späten September gelegt. Damit entgeht man Wetterkapriolen wie im letzten Jahr und man kommt mit den großen Festivals wie dem Wacken, Summer Bresse oder Party.San nicht in Berührung. Perfekt als Brücke zwischen Festivals und Touren, die meist im Oktober Fahrt aufnehmen, kann man die freie Zeit mit dem Coast Rock Festival bei Emden füllen.

An einem Tag zocken gleich zwölf Bands im Live Music Center Emden in Hinte. Einlass ist bereits um 10 Uhr und die erste Kapelle zockt um 11 Uhr. Neben regionalen Bands wie den Melodic Deathern von Appalic und der Rock-Formation Breaking Samsara, warten nationale und internationale Underground-Bands, die mit bekannteren Acts vereint werden. Im Vorprogramm lassen Aeon Of Disease aus Vechta ihren Death Metal kreisen, während die Berliner Kon Sameti Psychedlic Hard Rock bzw. Blues Rock anschlagen. Einen Heimvorteil haben dagegen Vike Tare (Frisian Pagan Black Metal), die ihr neues Album Feed The Flames vorstellen werden. Im Anschluss der erste Export, Sterbhaus, die deutscher klingen, als die bereits genannten Gruppen, aber aus Schweden stammen. Mit ihrem Mix aus Death und Thrah Metal nehmen sie keine Gefangenen. Auf und neben der Bühne trinkfest und stets gut aufgelegt ein Geheimtipp, den wir bereits zweimal genießen durften. Mob Rules um Sänger Klaus Dirks stammen aus Wilhelmshaven und haben es nicht weit zum Coast Rock. Der Power Metal wurde bereits um den Globus getragen, auf deutsch: mit der Bestätigung der Gruppe konnte der Veranstalter eine ordentliche Fregatte aus heimischen Gewässern an Land ziehen. Ophis hingegen schlagen in die Doom/Death-Schiene und ziehen die Emotionen in nebelverhangene Moorlandschaften. Besucher dürften bei den Klängen im September ein kalter Schauer über den Rücken laufen, auch wenn die Musiker nicht aus dem Eismeer stammen. Wie Sterbhaus zieht es Interment aus Schweden ins beschauliche Emden. Die Demo Where Death Will Increase bildete den Startschuss in spannende Jahre, in denen sich die Künstler nicht nur einmal auflösten und nun seit fast 15 Jahren wieder aktiv sind. Kaum zu glauben: Langeisen besitzen sie gerade einmal zwei Stück. Vom aktuellen Scent Of The Buried, aus dem letzten Kalenderjahr, werden wohl die meisten Stücke stammen. Motorjesus schließt die Lücke zu Mob Rules, für Freunde der softeren Klänge lohnen sich bereits diese beiden Formationen. Für 25 Euro im Vorverkauf kann ein Ticket erworben werden, an der Abendkasse kostet es einen Fünfer mehr. Selbst wenn man nur für Motorjesus und Mob Rules nach Hinte fahren sollte, passt das Preis/Leistungsverhältnis. Motorjesus muss man abfeiern, zumal sie im letzten Jahr die Einzigen waren, die durch das schwere Gewitter nicht spielen konnten. Christoph Birx ist ein stets gut aufgelegter Frontmann, der nicht nur gesanglich die Meute in seiner Hand hat. Mit einem Lächeln auf dem Gesicht wird gerockt, was das Zeug hält, eine absolute Live-Band, die man zelebrieren muss. Als Headliner fungieren Cancer. Wer soll das bitte sein? Für alle, die es nicht wissen, werden hier direkt aufgeklärt. Die Engländer gelten seit Jahrzehnten als Underground-Perle. Wurden 1988 in Telford gegründet, um rotzigen Death/Thrah einzuhämmern. Auf den Spuren von Bolt Thrower gilt das Motto: Alle, die nach einem Gig noch geradeaus laufen können, haben was falsch gemacht. Mit diesem Schlussact trumpft der Veranstalter mit einer Rarität auf, die man nicht bei jedem Discounter an der Stange findet. Das letzte Album Spirit in Flames feiert zwölften Geburtstag, die erste Demo No Fuckin Cover im nächsten Jahr ihren dreißigsten, wenn das mal kein Grund zum feiern ist.