Unleash The Archers – Apex

“Eines meiner Highlights des ersten Halbjahres 2017!“

Artist: Unleash The Archers

Herkunft: Vancouver, Kanada

Album: Apex

Spiellänge: 60:43 Minuten

Genre: Power Metal, Heavy Metal

Release: 02.06.2017

Label: Napalm Records

Link: https://www.facebook.com/UnleashTheArchers/

Bandmitglieder:

Gesang – Brittney Slayes
Gitarre und Backgroundgesang – Grant Truesdell
Gitarre und Backgroundgesang – Andrew Kingsley
Bassgitarre – Nikko Whitworth
Schlagzeug – Scott Buchanan

Tracklist:

  1. Awakening
  2. Shadow Guide
  3. The Matriarch
  4. Cleanse The Bloodlines
  5. The Coward’s Way
  6. False Walls
  7. Ten Thousand Against One
  8. Earth And Ashes
  9. Call Me Immortal
  10. Apex

Manchmal dauert es ja was länger, bis man eine Band entdeckt, und ohne Time For Metal wären Unleash The Archers wohl zugegebenermaßen auch weiterhin an mir vorbeigegangen. Dabei gibt es diese Band schon seit dem Jahr 2007, dieses Jahr kann man also das zehnjährige Bandbestehen feiern. Von den Gründungsmitgliedern sind allerdings nur noch Brittney und Scott übriggeblieben, die gemeinsam mit der Saitenfraktion das neue Album Apex eingespielt haben. Erschienen ist es am 02.06. über Napalm Records.

Bedrohlich vor sich hin wabernd startet Awakening mit einem ca. 45 Sekunden dauernden Intro, die plötzlich einsetzenden Gitarren bringen mich dann in die Nähe eines Herzinfarktes, aber wach bin ich jetzt 😀 Bislang hatte ich ja Unleash The Archers noch nicht gehört, aber der Gesang von Brittney kann mir gleich mal ein anerkennendes Kopfnicken entlocken. Wäre sie nicht am Mikro, könnte der Song, der gleich mal im gestreckten Galopp davonfliegt und auch mit einem wunderbaren Gitarrenpart aufwarten kann, auch gut einen Platz auf einem Dragonforce-Album einnehmen. Klasse Start!

Auch mit Shadow Guide, The Matriarch, The Coward’s Way und Earth And Ashes schaffen es Unleash The Archers problemlos, das Beste aus zwei – ja nicht so weit voneinander entfernt liegenden – Welten, nämlich dem Power Metal und dem Heavy Metal rauszupicken. Das Ganze wird dann mit ein paar Waha-Chören, einigen Schreien, die fast schon an Rob Halford erinnern, oder auch gern ein paar Growls versehen, und damit der Hörer bestens unterhalten. Wer da nicht ordentlich headbangt und immer mal wieder die Fäuste in die Luft reckt, hat entweder Rücken oder kann mit der Musik sowieso nichts anfangen.

Mein absolutes Highlight ist aber definitiv Cleanse The Bloodlines, zu dem es unten auch das Video gibt. Denke ich – nicht nur – beim grandiosen Intro „warum können Insomnium so was nicht mehr?“, rast mir bei diesem Bombast-Kracher allererster Güte ein Gänsehautschauer nach dem anderen über den Balg. Da passen auch die Growls wie A… auf Eimer, vom wieder mal tollen Gesang von Brittney mal gar nicht zu reden. In eine ähnliche Kerbe schlägt auch Ten Thousand Against One, bei dem ebenfalls nicht einfach nur Riffs aneinandergereiht werden, sondern es richtig feine Finessen der Saitenhexer auf die Ohren gibt.

Genau das Gegenteil von meinem persönlichen Highlight ist dann ausgerechnet der zweitlängste Song des Albums. Ob man mit False Walls beweisen wollte, dass man auch Rock kann, oder was immer der Grund für diesen Stilbruch war, werde ich wohl nie erfahren, aber im Kontext des Albums ist er für mich einer der schwächeren.

Auch bei Call Me Immortal habe ich irgendwie ein Störgefühl. Der Song geht zwar auch gut nach vorn, klingt aber insgesamt ein wenig uninspiriert. Der längste Song des Albums, der Titeltrack Apex, setzt dann aber einen würdigen Schlusspunkt. Könnte man zunächst mal denken, hier kommt eine grandiose Ballade, wird dann doch noch ordentlich aufs Gaspedal gedrückt, und der Chorus bohrt sich unerbittlich in den Bereich des Hirns, der schon einige Ohrwürmer beherbergt. Da muss ich, auch beim Betrachten des Covers, nicht zum ersten Mal an ähnliche Meisterwerke von While Heaven Wept denken, wenngleich Unleash The Archers natürlich nicht so progressiv ausgerichtet sind. Sehr schön auch, wie der Schluss des Songs zu dessen Anfang zurückkehrt.

Wie oben schon geschrieben, gibt es hier das Video zu meinem Lieblingssong des Albums, nämlich Cleanse The Bloodlines:

Fazit: Was Unleash The Archers vorher so rausgehauen haben, habe ich mir mal anhand einiger Lieder zu Gemüte geführt. Mit dem Album Apex toppen sie aber alles aus ihrer bisherigen Karriere (also das, was ich gehört habe). Ein Album, das bei insgesamt zehn Songs nur zwei schwächere liefert, habe ich so oft nicht, und dass ich headbangend und fäusteschwingend an meinem Schreibtisch sitze, wo ich doch eigentlich das Review schreiben sollte, kommt auch nicht allzu oft vor. Tolles Album und absolute Kaufempfehlung für alle Fans von Power und/oder Heavy Metal.

Anspieltipps: Awakening, Cleanse The Bloodlines, Ten Thousand Against One und Apex
Heike L.
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