Artist: Culted
Herkunft: International
Album: Nous
Genre: Industrial, Blackened Doom Metal
Spiellänge: 63:00 Minuten
Release: 26.02.2021
Label: Season Of Mist
Link: https://www.facebook.com/culteddoom
Bandmitglieder:
Gitarre, Bass, Keyboards, Percussion – Matthew Friesen
Gitarre, Bass, Keyboards, Percussion – Michael Klassen
Schlagzeug, Percussion – Kevin Stevenson
Gesang – Daniel Jansson
Tracklist:
- Lowest Class
- Lifers
- One Last Smoke
- Ankle Deep
- Black Bird
- Opiate The Hounds
- Maze
- Crown Of Lies
- The Grid
- Crush My Soul (Godflesh Cover)
Nous ist die neueste Scheibe eines doch etwas ungewöhnlichen Projektes. Dabei handelt es sich um den neuesten Output der internationalen Band Culted, die ihr Werk Nous am 26.02.2021 via Season Of Mist auf den Markt bringt. Erhältlich wird Nous in den Formaten CD und Black Vinyl sein. Außergewöhnlich deshalb, weil sich hier die drei Kanadier Matthew Friesen, Michael Klassen und Kevin Stevenson mit dem Schweden Daniel Jansson zusammengetan haben. Jener Daniel Jansson ist den drei anderen Musikern, die auch bei der Band Of Human Bondage tätig sind, noch nie persönlich begegnet. Dies nun seit 2007, also seit 14 Jahren, drei Alben und zwei EPs.
Ganze sieben Jahre nach der Veröffentlichung des letzten Albums Oblique To All Paths hat Nous in der Hölle geschmort, um in der Dunkelheit zu reifen und ans Tageslicht geworfen zu werden, in dem es nach dieser langen Reifung dann bestehen kann. Nous ist solch ein ungewöhnliches und außergewöhnliches Album, wie es eigentlich nur bei dem aktuellen Label der Band, Season Of Mist, erscheinen kann.
Eine seltsam anmutende Mischung aus geschwärzten Downtempo-Erkundungen versehen mit zerstörerischen Industrial Soundscapes. Depressiv und beängstigend brutal zugleich. Sieben Jahre in der Verdammnis gegart, um den Hörer mit den Ausgeburten der Hölle zu peinigen. Die Flammen (Tracks) der Hölle schneiden dabei bissig ins Fleisch und zuweilen durch ihre mitunter schrillen Industrial Klänge auch ins Ohr. Neun teuflische Eigenkompositionen und ein Cover (Crush My Soul/Godflesh) malträtieren nicht nur die Ohren der Fans. Soundgewaber trifft auf Kreissägengitarren und höllischen Gesang, der oft nur depressiv instituiertes Lamentieren oder Insistieren zu sein scheint.
Laut Statement der Band ist Nous inspiriert von Isolation, Entfremdung und Verdammnis. Die Bandmitglieder haben mit diesem Opus eine Zeit extremer persönlicher Umstände verarbeitet mit Erfahrungen sowohl psychischer als auch physischer Natur. Überschattet wurde der Entstehungsprozess von Krankheit und Tod und den daraus resultierenden existenziellen Krisen.
So kann das hier vorliegende Album auch nur ein Ergebnis dieser Erfahrungen und Krisen sein. Ein sehr persönliches und existenzielles Album voll von teuflischem Siechtum. Abstoßend und trotzdem ein Stück weit anziehend, denn der Hörer möchte natürlich hinter diese Industrial Black Doom Landschaften blicken.
Ganz klar spielen in dieser Verbindung Nihilismus und Dissonanz eine große Rolle. Die Songs ziehen den Hörer ganz tief in den Abgrund der Hölle, wo Dunkelheit und Leiden sie erwartet. Die Songs sind schon recht harter Tobak und dürften das eine oder andere schwarze Metallerherz stehenbleiben lassen.
Die Songs auf Nous stellen alles Existenzielle infrage und sind in der Art und Weise ihrer Darbietung verheerend. Der Fürst der Verdammnis erscheint und setzt sich die Krone der Lüge auf, um in einer gewollten Endzeitstimmung alles mit sich in den Abgrund zu reißen.