Artist: D-A-D
Herkunft: Dänemark
Album: A Prayer For The Loud
Spiellänge: 44:32 Minuten
Genre: Hard Rock, Rock
Release: 31.05.2019
Label: AFM Records
Link: www.d-a-d.com
Produktion: Nick Foss, Grapehouse Studio, Kopenhagen
Bandmitglieder:
Gesang, Gitarre – Jesper Binzer
Gitarre – Jacob Binzer
Bassgitarre – Stig Petersen
Schlagzeug – Laust Sonne
Tracklist:
1. Burning Star
2. A Prayer For The Loud
3. Nothing Ever Changes
4. The Sky Is Made Of Blues
5. The Real Me
6. No Doubt About It
7. A Drug For The Heart
8. Musical Chairs
9. Time Is A Train
10. Happy Days In Hell
11. If The World Just
Großartig! Wenn man von einer Band, die bisher nur ganz am Rande der eigenen Wahrnehmung rumdümpelte, positiv überrascht wird, dann ist das großartig. D-A-D haben das mit ihrem jüngsten Album bei mir geschafft. Die Dänen sind für mich eine dieser Bands, wo ich immer mal wieder reingehört habe, es mich aber einfach bislang nicht packen wollte. Die großen Erfolge der Band konnte ich mir folglich bis dato auch nicht so recht erklären. Das ändert sich mit A Prayer For The Loud. Die vier Herren haben mich von ihrer musikalischen Klasse überzeugt. Denn was sie während der elf Songs fabrizieren, ist oft große Gitarren-Rock-Schule wie ich es lange nicht mehr gehört habe. Nach acht Jahren Pause dürfen aber erst mal die Musiker selbst zu Wort kommen: „In der Vergangenheit sind wir manchmal neue Wege gegangen, um Dinge auszuprobieren, die ziemlich weit vom Kern dessen entfernt waren, was wir normalerweise tun. Es hat viel Spaß gemacht, aber diesmal haben wir versucht, uns auf das Wesentliche zu beschränken. Diesmal sind wir einfach nur das, was wir wirklich sind. A Prayer For The Loud ist eine Platte, bei der der Fokus auf Melodien und Energie liegt. Wir haben uns große Mühe gegeben, wenn es darum geht, die Chöre zu arrangieren, und es sind einige großartige Songs entstanden, bei denen wir die Details sorgfältig behandelt haben, ohne jedoch die unverfälschte Rohheit und pure Energie zu verlieren.“
Was bei anderen Bands blödes Blabla wäre, trifft bei den Dänen zu. Es gibt einerseits kernige High-Energy-Momente, andererseits einbrennende Melodien, die nie zuckersüß happy-happy-tralala sind, sondern eher die Richtung echte Gefühle wegen Weltschmerz oder Beziehungskummer. Gesagt werden muss aber auch, dass nicht alle Songs zünden. No Doubt About It und Time Is A Train funktionieren irgendwie nicht so richtig und Happy Days In Hell ist zwar ganz okay, fällt aber ebenfalls gegen den Rest etwas ab. Vor allem haben die drei Songs nicht das, was die anderen haben: Melodien mit der Fähigkeit sich festzusetzen. Der eine oder andere Track braucht zwar etwas länger, aber das macht ja per se nichts.
Klarkommen muss man auf jeden Fall mit dem besonderen Organ von Sänger Jesper Binzer. Das tönt des Öfteren etwas gequetscht, was dem Gesang aber eher eine besondere Note verleiht, als dass es irgendwie nervt. Aber klar, beim Gesang streiten sich auch bei anderen Bands schon mal die Hörer. Die Songs sind bis auf die drei genannten schwächeren Nummern oft pumpend-energetisch (wie zum Beispiel der sehr modern klingende Opener Burning Star), pumpend-locker-cool (so etwa der Titeltrack mit der Ausnahme des energisch, gebrüllten (!) Refrains), pumpend-energetisch und pumpend-locker-cool zugleich (Nothing Ever Changes) oder pumpend-melancholisch (The Sky Is Made Of Blues) – also ziemlich pumpend das Ganze, das sollte jetzt klar sein. Hinzukommen der flotte Rocker’n’Roller Musical Chairs, das nach Beziehungsdrama klingende If The World Just (wo Sänger Binzer seine ganze große Phrasierungs-Klasse zeigt), die unkitschige Lagerfeuer-Ballade A Drug For The Heart und mit The Real Me einen Track, der alternativ angehaucht ist und wo angeblich David Bowie zitiert wird (war irgendwo zu lesen).
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