Dave Esser – Kantata

“Der Mann hat noch was zu erzählen“

Artist: Dave Esser

Herkunft: Wülfrath, Deutschland

Album: Kantata

Spiellänge: 56:03 Minuten

Genre: Rock

Release: 29.10.2016

Label: YouTunez

Link: https://www.facebook.com/DaveEsser/ und http://www.dave-esser.com/home/

Bandmitglieder:

Gesang – Dave Esser
Gitarre – Christoph Surowy
Bassgitarre – Tobi Wettstein
Schlagzeug – Frederik Puffe

Gäste:

Gesang – Nicole Meyer

Tracklist:

  1. The Rest Of Us
  2. Out From The Shadows
  3. Back To Life
  4. Ich warte auf Dich
  5. Stoff // Helden
  6. Ain’t Leavin‘
  7. Jerusalem
  8. Hey Alice
  9. Zwischen Straße und Oper
  10. Leave A Light On
  11. Halte durch
  12. In Ewigkeit Amen

Dave Esser - Kantata

 

Nachdem die Vollendung des Debütalbums Menetekel noch vier Jahre in Anspruch genommen hat, liegt jetzt schon knapp zwei Jahre später der Nachfolger Kantata bereit, sich in die Gehörgänge zu schmeicheln. Bei dem gerade stattgefundenen Auftritt als Support von Vanden Plas gab es eine der letzten Gelegenheiten, Menetekel noch einmal live zu hören. Anlässlich der Releaseshow während des Crucible Rock Fest am 29.10.2016 in Duisburg (Vorbericht hier) werden dann die Songs von Kantata zum Besten gegeben.

Auch auf seinem neuen Album Kantata hat Dave Esser wieder eine Menge zu erzählen. Dabei reichen die Themen von der Schieflage in den Märkten durch die beherrschenden und damit leicht zu missbrauchenden Positionen der Banker und großen Investmentgesellschaften (The Rest Of Us) bis hin zu so „profanen“ Themen, wie der großen, aber leider unerfüllten Liebe (Ich warte auf Dich) oder das Wiederaufstehen nach schweren Schicksalsschlägen (Halte Durch). Um den schon lange andauernden Krieg im Nahen Osten geht es in Jerusalem, wobei dieser Track bereits vor sieben Jahren das Licht der Welt erblickt hat, das Thema aber leider nach wie vor nichts an Aktualität verloren hat.  Auch der bereits aus seiner Zeit mit der Band Schattenspieler stammende Track In Ewigkeit Amen, der ja auch schon lange auf der Setliste von Dave Esser steht, hat nun seinen würdigen Platz auf diesem Album gefunden.

Nach wie vor sagt Dave Esser ja zum Kategorisieren von Musik nur „Genre wird überbewertet“, und das meint er auch so. Auch Kantata ist über die gesamte Spielzeit hinweg ein ständiger Wechsel der Stilrichtungen. Da gibt es rockige Stücke, wie eben The Rest Of Us, Back To Life oder Stoff // Helden und im Gegensatz dazu auch wieder balladenartige Tracks wie Hey Alice, Leave A Light On oder eben Ich warte auf Dich, den Dave Esser als „Ballade, die den Rest seiner Schnulzen in die Tonne tritt“ bezeichnet.  Ein wenig in Richtung Gothic Rock geht es mit Out From The Shadows, und auch vor Ausflügen in den Jazz scheut man sich nicht, was bei Ain’t Leavin‘ zu hören ist. Wieder mit von der Partie ist dabei auch Nicole, die mit ihrer tollen Stimme im Uptempo-Song Zwischen Straße und Oper in den „Sangeswettstreit“ mit Dave Esser tritt.

Weiter auseinanderdividieren möchte ich die Songs jetzt eigentlich weder vom Inhalt noch vom Stil her. Wer mehr wissen möchte, dem sei ein Besuch der Facebook-Seite von Dave Esser empfohlen. Dort gibt es die einzelnen Tracks mit Kommentaren entweder als Teaser oder in voller Länge zu hören. Ich habe mir dort Ich warte auf Dich als Hörbeispiel herausgesucht, das sicherlich nicht ganz kitschfrei ist, aber trotzdem als wunderbare Ballade durchgehen kann.

Fazit: Ich fand das Vorgängeralbum Menetekel eingängiger, auch wenn sowohl die musikalische als auch die Themenvielfalt ähnlich waren, wie auf Kantata. Aber bei Dave Esser lohnt es sich nach wie vor, mehrmals und genauer hinzuhören, denn langweilig wird es auf seinen Alben nie. Außerdem regt er natürlich dazu an, sich mit den großen und kleinen Themen dieser Welt gedanklich weiter auseinanderzusetzen, was ja auch noch Niemandem geschadet hat. Genreoffene Musikfreunde, die sich auch gern mal anhören, was ihre Mitmenschen bewegt und wie diese zu bestimmten Themen stehen, können jedenfalls zugreifen.

Anspieltipps: The Rest Of Us, Out From The Shadows, Ich warte auf Dich, In Ewigkeit Amen
Heike L.
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