“Mal wieder eine feine Neuentdeckung“
Artist: Daydream XI
Herkunft: Porto Alegre, Brasilien
Album: The Grand Disguise
Spiellänge: 77:01 Minuten
Genre: Progressive Power Metal
Release: 27.09.2014
Label: Power Prog Records
Link: https://www.facebook.com/DaydreamXI
Produktion: Fascination Street Studio, Orebro von Jens Bogren
Bandmitglieder:
Gesang und Gitarre – Tiago Masseti
Gitarre – Marcelo Pereira
Bassgitarre – Tomás Gonzaga
Schlagzeug – Bruno Giordano
Tracklist:
- Keeping The Dream Alive
- Like Darkness Rules The Night
- Watch Me Rise
- The Guts Of Hell
- The Age Of Sadness
- Wings Of Destruction
- About Life And Its Ending
- Phoenix
- Zero Days
- Alone
- The Grand Disguise
Seit 2008 gibt es die Band Daydream XI. Bislang wurden eine EP und eine Single veröffentlicht. Daydream XI haben sich allerdings schon mit namhaften Bands, wie Angra, Symphony X, Devin Townsend die Bühne geteilt, so dass man trotz des jetzt erst am 27.09.2014 über Power Prog Records erscheinenden Debütalbums The Grand Disguise nicht wirklich von „Neulingen“ sprechen kann.
Auf ihrer Facebook-Seite gibt die Band unter „Einflüsse“ u. a. die Bands Symphony X und Angra an und diese sehr gelungene Mischung ist das, was man in den knapp 80 Minuten Spielzeit auf die Ohren bekommt. Selbst die Stimme von Sänger Tiago Masseti klingt stellenweise wie die von Russell Allen, der – nebenbei bemerkt – für mich einer der besten Metal-Sänger ist.
Gesangstechnisch ist also schon mal alles in Ordnung. Und wenn man liest, mit welchen Bands Daydream XI schon alles unterwegs waren, kann man mit Sicherheit davon ausgehen, dass auch die Instrumentalfraktion ihr Handwerk beherrscht. Und wenn dann noch ein Produzent wie Jens Borgren mit der Produktion betraut ist, gibt es auch hier überhaupt nichts zu meckern. Da kommt jeder Ton glasklar aus den Boxen.
Die Lieder bewegen sich, bis auf The Age Of Sadness und die Ballade Alone, vornehmlich im Uptempo-Bereich. Es wird allerdings nicht stur durchgespielt, sondern es gibt Tempo- und Rhythmuswechsel, viele Instrumentalparts, schöne Gitarrensoli, ein absolut akkurates und technisch teilweise höchst anspruchsvolles Schlagzeugspiel, ab und zu hört man einen Background-Chor.
Neun der elf Lieder haben eine Spielzeit von ca. fünf Minuten, Phoenix liegt bei sieben Minuten. Als ich die Gitarren zum ersten Mal gehört habe, hatte ich sofort das Bild von galoppierenden Pferden vor mir.
Fast ein Drittel der gesamten Spielzeit nimmt das letzte Lied und gleichzeitig Titelstück The Grand Disguise ein. Ich hatte angefangen aufzuschreiben, was hier alles passiert, aber nach fünf Minuten habe ich es gelassen. Hier wird nichts unnötig in die Länge gezogen, die Wechsel zwischen den progressiven Uptempo-Parts und ruhigen Bereichen passen genau. Und hier zeigt sich auch das gesangstechnische Können von Tiago Masseti, der den einzelnen Passagen genau die richtige Stimmlage angedeihen lässt.