Dead Chasm – Dead Chasm

Wo FDA draufsteht ist FDA drin

Artist: Dead Chasm

Herkunft: Norditalien

Album: Dead Chasm

Spiellänge: 19:41 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 11.03.2022

Label: FDA Records

Link: https://www.facebook.com/deadchasm

Bandmitglieder:

Gesang/Gitarre – Lorenza
Bass – Gigi
Schlagzeug – Dave

Tracklist:

  1. Carved Into Obscurity
  2. Spawned In Desolation
  3. Left Unknown
  4. Slumber (Nirvana 2002 Cover)

FDA sollte mittlerweile jedem Death Metal Fan, vor allem denen, die sich für rotzigen Old School Death Metal interessieren, ein Begriff sein.

So ist es ganz spannend zu sehen, was nun aus dem Hut gezaubert wurde: Dead Chasm ist eine Old School Death Metal Combo mit einem Hang zum Doom. Faszinierend ist, dass trotz drei Personen eine mächtige Soundwand kreiert wird. Vor allem die zweistimmigen Gitarrenparts, wie beim Opener Carved Into Obscurity sind heutzutage dank Looper-Effekte möglich. Und so werden gekonnt Effekte mit ins ohnehin schon ausgeklügelte Songwriting integriert.

Die Songs starten alle in einem doomigen, gemächlichen Stil und bauen sich mit einer Spannungskurve bis zum Ende des Songs auf. Dabei entwickeln sich die Riffs genretypisch: Erst stehende Akkorde, mit reduzierten Drums, werden in der Folge geschreddert und mit flotteren Drums (also entweder ein Double-Bassdrum-Gewitter oder Blastbeats) gespielt.

Ein besonderes Augenmerk sei noch auf die Bassmelodien geworfen, die zwischendurch gespielt werden und den Songs etwas mehr Abwechslung bieten. Statt einfach nur im doomigen Stil mit der Gitarre die immer ewig gleichen Töne zu spielen, bricht der Bass mal aus und macht sein eigenes Ding, ohne dabei wie ein Fremdkörper zu wirken. Wer jetzt aber groß komplexes Bassgefiedel erwartet, ist auf dem Holzweg. Dabei handelt es sich eher um kleinere Bassläufe, die die gewünschte Wirkung entfalten.

Zum Sound sei nur gesagt: dumpf, tief, sägende Gitarren und böse! Hier wird man durch eine doomige Soundwand getragen, bei dem sich jeder Ton entfalten kann. Selbst bei dem akkordgezupften Intro zu Left Unknown bleibt durch den Hall-Effekt auf der Gitarre diese Stimmung enthalten.

Das Cover der Platte hingegen ist reine Geschmackssache: Der gezeichnete Schwarz-Weiß-Stil deutet die Düsternis der Musik an. Allerdings erinnert das Zähne-Maul, auf dem sich der Strudel von Menschen hinbewegt, ein wenig an einen Sarlacc von Star Wars. Dabei handelt es sich bei mir um ein subjektives Empfinden. Jemand anders würde das bestimmt anders interpretieren.

Nach einer guten Viertelstunde gibt es als Rausschmeißer noch ein Cover von Nirvana 2002 (die haben ABSOLUT NICHTS mit der Grunge Band aus den 90ern zu tun), welches im Prinzip eins zu eins nachgespielt wurde. Kann man machen. Die beiden Bands haben auch einen sehr ähnlichen Stil und ich verstehe das Cover auch eher als eine Hommage an Nirvana 2002.

Dead Chasm – Dead Chasm
Fazit
Einige nennen es EP, andere Mini-Album. Wer auf Doom-Death Metal steht, der auch gerne mal auf das Gaspedal drückt, sollte hier ein Ohr riskieren. Die Songs sind gut durchdacht und der Zuhörer wird in eine schöne, düstere Atmosphäre geführt. Für meinen Geschmack hätten es ein bis zwei eigene Songs mehr sein können. Potenzial ist auf jeden Fall zu erkennen und man kann gespannt sein, was in Zukunft von dem Trio noch so kommt.

Anspieltipp: Left Unknown
Christian 'Lommer' W.
7.9
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