Dead Letter Circus – Aesthesis

“Sehr eingängiger Indie-Pop-Rock“

Artist: Dead Letter Circus

Herkunft: Brisbane, Australien

Album: Aesthesis

Spiellänge: 49:31 Minuten

Genre: Indie Rock, Progressive Rock

Release: 22.04.2016

Label: Rodeostar / SPV

Link: https://www.facebook.com/deadlettercircus

Produktion: von Forrester Savell, Matt Bartlem und Chris Lord-Alge

Bandmitglieder:

Gesang – Kim Benzie
Gitarre – Clint Vincent
Gitarre – Luke Palmer
Bassgitarre – Stewart Hill
Schlagzeug – Luke Williams

Tracklist:

  1. In Plain Sight
  2. While You Wait
  3. The Burning Number
  4. Show Me
  5. YANA
  6. Silence
  7. The Lie We Live
  8. X
  9. Change The Concept
  10. Born (Part 2)
  11. While You Wait (Akustikversion, CD Bonustrack)
  12. The Lie We Live (Akustikversion, CD Bonustrack)

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Die Geschichte der australischen Band Dead Letter Circus beginnt im Jahr 2005. Gleich die erste veröffentlichte Single fand ihren Weg an die Spitze der Charts. Nach zwei EPs und zwei Alben erscheint nun am 22.04.2016 über Rodeostar/SPV das dritte Studioalbum mit dem Namen Aesthesis. Produziert wurde es von einem interessanten Trio. Dabei hat Forrester Savell auch die vorherigen Alben von Dead Letter Circus produziert, Chris Lord-Alge war auch schon für Bands wie U2, Muse oder Green Day aktiv, und das passt hier schon ganz gut.

Ich kenne die vorherigen Werke der Band Dead Letter Circus nicht, aber bei diesem Album hatte ich des Öfteren mal das Bild einer der Boybands aus den 80ern vor meinem geistigen Auge, die statt auf Choreografie zu achten, jetzt zu Gitarren und Bass greifen. Das tendiert teilweise stark in Richtung Pop, ist so verdammt eingängig und könnte in jedem öffentlich-rechtlichen Radiosender gespielt werden und dann gepflegt im Hintergrund vor sich hin plätschern. Um aber mal im Metal- bzw. Rock-Bereich zu bleiben, klingt es irgendwie, als wenn eine Band wie Coldplay mit Muse ins Studio gegangen wäre. Die Songs überwiegend sehr ruhig und sehr atmosphärisch, aber oft mit dem hymnenartigen Charakter, für den Muse ja bekannt sind. Das Ganze dann sehr voluminös produziert, so dass ich manchmal das Gefühl habe, ich sitze im Kino und höre 5.1 Surround. Was mir irgendwann auch ein wenig auf den Geist geht, ist der überwiegend hohe Gesang von Kim Benzie. Wenn man allerdings so wie ich, mit dem überwiegenden Teil der Songs an sich schon nicht viel anfangen kann, weil da einfach zu wenig passiert, findet man natürlich auch noch weitere Haare in der Suppe. Die beiden Akustikversionen, die als Bonustracks auf der CD zu finden sind, machen es dann auch weder besser noch schlimmer. Diese Songs funktionieren auf jeden Fall in beiden Versionen.

Fazit: Ich höre sicherlich nicht durchgängig nur die extremen Spielarten des Metal und war z. B. sehr begeistert vom letzten Album von Agent Fresco, das ja auch teilweise sehr ruhig war und wo Arnór Dan Arnarson auch überwiegend sehr hoch singt. Aber wenn sich die Songs, wie hier, doch sehr ähneln und auf dem gesamten Album nicht viel passiert, werde ich irgendwann fast schon aggressiv. Ich gönne der Band Dead Letter Circus jeden Fan, und sie mögen auch gern ihre Fanbasis noch erweitern, aber mich dürfen sie nicht als neuen Fan begrüßen.

Anspieltipps: In Plain Sight, While You Wait und Change The Concept
Heike L.
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