Deathtrip am 13.01.2018 im Kakadu im Alten Kalkwerk in Limburg

Eventname: Deathtrip

Bands: Bloodspot, Incertain, Grim Van Doom, Deceiver

Ort: Kakadu im Kalkwerk, Schaumburgerstr. 19, 65549 Limburg

Datum: 13.01.2018

Kosten: VK entfällt, 7 € AK

Genre: Death Metal, Thrash Metal, Heavy Metal, Doom Metal, Sludge, Hardcore

Besucher: ca. 150 Besucher

Veranstalter: Bloodspot

Link: https://www.facebook.com/events/375676609550343/

Setlisten:


1. Wild Hunt Of The Elves
2. A Sinistre And Dangerous Tale
3. Storm Of Hearts
4. Dragonfire
5. Purgatory
6. Drowning


1. Bring Back The Anarchy
2. Abortion
3. Rats In Palaces
4. Mask
5. Amok
6. Mankinds Grave


1. Thulsa
2. Crimson
3. Goddamn
4. F. Girl
5. Rust
6. Butchr
7. Azure


1. Act Of Fame
2. Embrace The End
3. Kein Mensch Ist Illegal
4. By The Horns
5. Volcanos
6. Butch Miller
7. Public Porn
8. To The Marrow
9. Andy
10. Lower The Cut


Ab nach Limburg zum Deathtrip, der in diesem Jahr bereits zum achten Mal stattfindet. Location ist das Kakadu im Alten Kalkwerk in Limburg. Ausrichter des Konzertabends sind Bloodspot, die mich zu diesem exklusiven Event eingeladen haben.
Pünktlich um 20:00 Uhr bin ich an der Location angekommen. Doors 20:00 Uhr, das passt ja. Es ist noch recht überschaubar zu Beginn, das ändert sich jedoch die nächste halbe Stunde bis zum Konzertbeginn gewaltig. Im Kakadu wird es recht eng.

An der Theke schon mal ein Hansa Pils zum Aufwärmen geholt. Kostet 1 Euro. Was sind denn das für Preise hier!? Ist ja noch günstiger als in Pilsen letztes Jahr auf dem Metalfest. Ich treffe schon einige bekannte Gesichter im Vorraum, unter anderem auch Liane von Incertain, die mich herzlich begrüßt. Auch Phil, den Gitarristen von Incertain und Bloodspot und Sänger Pete von Bloodspot begegne ich und freue mich, sie zu sehen. Ebenso treffe ich Stefan, einen Bekannten aus der Facebookgruppe „Konzertgänger meets all concerts“. Live sind wir uns noch nie begegnet. Ist das erste Mal heute Abend. Wird demnächst aber öfter sein.

Mit ein wenig Verspätung beginnt die Veranstaltung. Deceiver aus Limburg eröffnen das bunte Treiben heute Abend und brechen als Opener sofort das Eis. Richtig voll hier. Wenn nicht ausverkauft, dann doch annähernd ausverkauft denke ich mal. Deceiver begeistern mit klassischen Heavy Metal. Sehr groovig und druckvoll kommt die Band rüber. Dabei sind wohl auch Fans im Publikum, die ausschließlich wegen Deceiver da sind. Denn einige Leute unter den Zuschauern sehe ich anschließend nicht mehr. Deceiver mussten in der Vergangenheit schon mehrere Wechsel im Lineup verkraften. Seit Ende letzten Jahres erst dabei ist Keno Hammer an den Drums, dem man dies nicht anmerkt. So sorgt er mit Bassist Marvin, auch erst seit 2016 dabei, für das notwendige Rhythmusfundament. Die Jungs haben sich von den Änderungen im Lineup nicht beeindrucken lassen. Sie spielen jedenfalls so, als wenn sie eine eingespielte Truppe wären. Klassischer Heavy Metal der Achtziger wird dargeboten, schön garniert mit ein wenig Thrash und Power Metal. Zwar sehr eingängig, jedoch mit der nötigen Härte. Im Mittelpunkt steht insbesondere Sänger Daniel Reid. Er beherrscht die Show vorzüglich und weiß eine gefällige Performance darzubieten. Simon Krah an der Leadgitarre kann mit einigen Soli begeistern. Eine richtig gute Show, die die Band hier abliefert. Ihr Gig besteht zur Hälfte aus Songs von der EP Enter The Nightmare von 2016 und aus neuen Songs. Die Band wird nach ihrem halbstündigen Gig mit viel Applaus verabschiedet.

Schneller Umbau, dann kommt die Female Fronted Death-/Thrashmetal Band Incertain aus Andernach auf die Bühne. Incertain sind seit der Veröffentlichung ihres Albums Rats In Palaces richtig gut am Durchstarten. Ich selbst bin ein großer Fan der Band und habe sie bereits mehrmals gesehen. Auch heute Abend gibt es wieder eine geile Show. Zunächst sind ein paar Abstimmungsprobleme mit der Technik zu beheben. Beim zweiten Song ist aber auch das geregelt. In Punkto Härte ist das jetzt natürlich eine gewaltige Steigerung gegenüber der Vorband. Das ist auch kein Wunder, denn die Band bedient ein ganz anderes Metal Genre. Herrliches liebliches Gegrunze (Im Fachjargon: Growls) von Liane, dazu Thrash und Death Riffs von Phil, perfektes Schlagzeug Geballer von Luis und der magengrubenerbendende Bass von Janis. Das ist schon eine tolle Mischung, die die junge Band aus Andernach hier kredenzt. Leider ist mittlerweile der zweite Gitarrist Sven aus der Band ausgeschieden, weil er sich ganz auf seine Ausbildung konzentrieren will. Auch für mich ist es heute das erste Mal, dass ich Incertain als Quartett sehe. Wir bekommen die Kracher vom Album zu hören. Liane ist heute in Höchstform. Sie ist außer Rand und Band und begeistert die Fans. Der Gig endet mit Mankinds Grave. Zugabe wird gefordert. Die Fans sind aus dem Häuschen. Leider kann die Zugabe nicht gegeben werden, da bereits das komplette Programm in Verzug ist. Die Band hat sich einige neue Fans heute Abend erspielen können. Da gibt es doch tatsächlich noch einige Leute im Publikum, die die Band vorher nicht kannten. Da haben Incertain heute Abend mit ihrem Gig mächtig Eigenwerbung gemacht!

Weiter geht es mit den Wuppertalern Grim Van Doom. Mit den Jungs habe ich mich bereits in einer der Pausen vorher unterhalten und mir das Album Grim Love auf Vinyl mitgenommen, das sie löblicherweise auch in diesem Format dabei haben. Ein Kumpel von mir hat Grim Van Doom irgendwo mal als Vorband gesehen und mich vorgewarnt. Da würde was Großartiges auf mich zukommen. Und genauso ist es. Ich bin auch jetzt noch richtig beeindruckt von den Jungs. Sie packen am heutigen Abend hier in Limburg den Hammer of Doom aus und schlagen damit gnadenlos zu. Das ist schon ein geiles Gebräu aus Doom, Sludge und ein wenig Hardcore, das die Band hier abliefert. Ich bin selbst ein bekennender Doom Fan und habe in der letzten Zeit einige aktuelle Doomalben für Rezensionen in der Hand gehabt. Das was Grim Van Doom hier abliefern schlägt alles. Rauh, gewaltig, düster und brutal. Lansky, der Sänger im Shirt der Sludgelegende Crowbar ist sehr gewaltig mit seinen Voices. Die Band um ihn herum schafft die notwendige Stimmung im Downtempo. Apropos Crowbar: Kirk Windstein und seine Band habe ich schon mehrmals gesehen. Das letzte Mal Ende 2017 im Underground in Köln. Grim Van Doom beeindrucken heute die Fans mächtig. Da darf ein kurzer Wink zur Sludgelegende Crowbar schon sein. Grim Van Doom müssen sich auch hinter Crowbar nicht verstecken. Ein Wahnsinnsfeeling, was die Jungs von Grim Van Doom hier aufbauen. Doom und Sludge aus den Sümpfen von Wuppertal, wenn es die dort überhaupt gibt. Aber so ähnlich muss man sich das vorstellen, was die Jungs hier abliefern. Die Songs, die dargeboten werden, stammen von der LP Grim Love und der Split LP Grim Van Doom / Cult Of Occult. Nach 45 heftigen Minuten endet dann der Gig und die Fans sind richtig baff. Der Hammer of Doom hat mit voller Breitseite zugeschlagen.

Jetzt aber mal wieder runter kommen. Der Abend ist noch nicht zu Ende. Bloodspot, die Ausrichter und Lokalmatadoren aus Limburg erwarten uns ja noch und wollen uns mit ihrem Death Metal noch malträtieren. Bloodspot machen da weiter, wo eben Grim Van Doom aufgehört haben. Haben Grim Van Doom es noch im Downtempo krachen lassen, so erwartet uns jetzt ein Death und Thrash Gewitter. Alles voll auf die Fresse. Obwohl schon recht spät, die Bude ist noch proper voll. Bloodspot will sich niemand entgehen lassen. Headbanging ist angesagt. Die Limburger, mit Heimvorteil hier, reißen alles nieder. Wobei der Heimvorteil keine Rolle spielt. Die Jungs, nach mehreren Umbesetzungen, haben sich gefunden und gehen richtig geil ab. Ich hoffe mal, dass das Lineup so bleibt und Bloodspot richtig durchstarten können. Phil von Incertain ist an der Gitarre wieder dabei. Das hatte ich ja erstmalig schon beim Loud!Fest in Andernach gesehen. Was damals Premiere war, hat sich nun eingespielt. Das steht der Band sehr gut. Natürlich ist das für Phil ein gewaltiger Kraftakt in so kurzer Zeit zwei Gigs mit zwei Bands zu spielen. Aber er ist ganz Profil und weiß mit seinem Gitarrenspiel zu beeindrucken. Wie die ganze Band in Höchstform ist auch wieder Sänger Pete, der eine großartige Performance hinlegt. Seine Growls zerlegen die Bühne, auf der er Barfuß herumstampft. Ich denke mal Barfuß, um die Bodenhaftung nicht zu verlieren. Die Setlist besteht vorwiegend aus Songs der letzten beiden Alben. Bloodspot zerlegen hier mit ihrem Auftritt nun auch wirklich alles. Dem, was die hervorragenden drei Bands hier begonnen haben, setzen sie jetzt noch die Krone auf. Weit nach Mitternacht ist hier erst alles zu Ende.

Fazit: Das, was Bloodspot heute mit ihrem bandeigenen kleinen Festivalabend aufgefahren haben, verschlägt einem fast die Sprache. Ein genialer Auftakt ins neue Konzertjahr mit vier hervorragenden Bands, die es alle in sich haben. So früh im Neuen Jahr habe ich noch nicht mit solch einem Event gerechnet. Das wird noch lange in Erinnerung bleiben und muss erst einmal getoppt werden. Kompliment an die Ausrichter von Bloodspot und die teilnehmenden Bands Deceiver, Incertain und Grim Van Doom.