Deeds Of Flesh – Nucleus

Eine Hommage an Erik Lindmark und eines der wichtigsten Death-Metal-Alben des Jahres 2020

Artist: Deeds Of Flesh

Herkunft: Los Osos (Kalifornien), USA

Album: Nucleus

Spiellänge: 40:34 Minuten

Genre: Death Metal, Brutal Death Metal, Technical Death Metal

Release: 11.12.2020

Label: Unique Leader Records

Link: https://deedsoffleshmetal.com/

Bandmitglieder:

Gesang – Jacoby Kingston
Gitarre und Programming –  Craig Peters
Gitarre und Songwriting – Erik Lindmark (R.I.P. 2018)
Bassgitarre – Ivan Munguia
Schlagzeug – Darren Cesca

Tracklist:

  1. Odyssey
  2. Alyen Scourge
  3. Ascension Vortex (Feat: Decrepit Bill, Obie Flett, Anthony Trapani)
  4. Catacombs Of The Monolith (Feat: Luc Lemay)
  5. Ethereal Ancestors (Feat: George ‘Corpsegrinder’ Fisher)
  6. Nucleus (Feat: John Gallagher)
  7. Races Conjoined (Feat: Matti Way, Frank Mullen and Jon Zig)
  8. Terror (Feat: Dusty Boisjolie, Robbe Kok)
  9. Onward

Die US-Technical-Death-Metal-Band Deeds Of Flesh gründete sich 1993 und die Männer dürfen sich getrost zu den Veteranen der Szene zählen. Mit mittlerweile 17 Jahren und acht Longplayern auf dem Buckel wird am 11. Dezember 2020 das neue Album Nucleus erscheinen. Veröffentlicht  wird die neue Langrille über das 1999 gegründete Label Unique Leader Records. Enthalten sind neuen Songs auf guten 40 Minuten. Meine erste Berührung mit Deeds Of Flesh hatte ich 2003 im Hellraiser Leipzig, als die Band zusammen mit Dying Fetus, Prejudice und Hate Eternal auf Tour war. Die Kalifornier hatten mich derart überzeugt, dass ich fortan alles verfolgte und mir sofort die Alben Reduced To Ashes (2003) und Mark Of The Legion (2001) noch am Konzertabend zulegte. Ersteres gehört heute immer noch zu den Platten, die es regelmäßig in meinen Player schaffen, denn auch gerade die ersten Intro-Verse versprühen immer wieder einen Spirit, den für mich die Jungs nie verloren haben: „And a comet rips the sky – Then You and I must die – From the eternal sea he rises, creating armies on either shore, turning man against his brother – ‚Til man exists no more…“. Aber eben auch die Songs und auch die folgenden Werke konnten mich immer wieder überzeugen.

Deeds Of Flesh widmen das neue Album Nucleus ihrem 2018 verstorbenem Bandgründer Erik Lindmark. Dieser war noch am Songwriting-Prozess beteiligt, zusammen mit Gitarrist Craig Peters (Ex-Arkaik), Bassist Ivan Munguia (Contunium) und Drummer Darren Cesca (Goratory). Ein Großteil der Musik wurde bereits vor vier Jahren aufgenommen und auch schon teilweise gemixt. Für den Gesang holten sie sich ihren ehemaligen Sänger Jacoby Kingston zurück, der zusammen mit dem früheren Drummer Mike Hamilton an der Story-Thematik und den Lyrics arbeitete.
Als Gastsänger sind mit dabei Luc Lemay (Gorguts), John Gallagher (Dying Fetus), George “Corpsegrinder” Fisher (Cannibal Corpse), Frank Mullen (Suffocation), Matti Way (Ex-Disgorge), Bill Robinson (Decrepit Birth), Dusty Boisjolie (Severed Savior), Anthony Trapani (Odius Mortem), Obie Flett (Pathology), Robbe Kok (Disavowed) und Jon Zig (Serpentian).

Nun aber direkt in die Musik eingetaucht und schon das Intro und der Song Odyssey (gerade im letzten Drittel) verspricht das, was die ganze Scheibe halten wird: Atmosphäre und schnellen, brutalen Death Metal mit einer höchst anspruchsvollen technischen Note mit Gespür für Songwriting und auch Melodien in den Leads. Wenn ich jetzt beginne, jeden Song bis ins kleinste Detail zu beschreiben und alle Highlights zu markieren, werde ich nie fertig, so komplex sind die neun Werke geworden und allesamt werden sie auch durch die Aufwertung durch die Gäste nie langweilig oder öde. Abwechslungsreichtum und Innovation sind die Eckpfeiler der Songs, die mitunter vier Jahre alt sind und dennoch so frisch wirken. Genau diese Eigenschaften sind der rote Faden, der durch das Album führt. Und selbst wenn man sich das Video zum Titeltrack Nucleus anschaut, sieht man noch mal filmisch dargestellt, was die Jungs auch auf diesem Album wieder leisten. Ein weiteres Video zum Titel Alyen Scourge ist als Lyricvideo veröffentlicht und lehnt sich an das Coverartwork an, welches aus der Feder des Künstlers Raymond Swanland stammt und stilistisch optimal zum Album passt: düster, monströs, erhaben und massiv.

Die Gitarren und das Programming wurden mit Craig Peters in den Carnivale Nocturnal Studios aufgenommen, die Drums mit Darren Cesca im House of Grind Studio, der Bass mit Ivan Munguia und die Vocals mit Chad Land. Das Mixing und Mastering, was dem Album seinen aufgeräumten und doch auch druckvollen Sound verleiht, wurde von Zack Ohren in den Castle Ultimate, Oakland, CA übernommen.

Schon wieder läuft mit Onward das martialische Outro, das diese Scheibe beschließt und für mich in gewisser Weise auch einen Nachruf auf Erik Lindmark (R.I.P.) darstellt, den Mann, der das Ganze ins Leben rief und dem hiermit postum eine Ehrung zu Teil wird.

Deeds Of Flesh – Nucleus
Fazit
Deeds Of Flesh bleiben sich treu. Die Songs enttäuschen zu keiner Sekunde. Die Kalifornier haben es geschafft, auch mit Gastmusikern den Spirit und Geist von Erik Lindmark fortzuführen und ihm damit eine Hommage geschaffen. Meisterhaft und eine würdige Erinnerung an den Gründer von Deeds Of Flesh und Unique Leader Records. Pflichtkauf für Fans des brutaleren Technical Death Metals.

Anspieltipps: Alle (mehrfach)
Dave S.
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