Artist: Desecresy
Herkunft: Finnland
Album: Unveil In The Abyss
Spiellänge: 42:48 Minuten
Genre: Death Metal, Doom Metal
Release: 19.04.2022
Label: Xtreem Music
Link: https://desecresy.bandcamp.com/
Bandmitglieder:
Gesang und alle Instrumente – Tommi Grönqvist
Tracklist:
- Rivers Of The Nether Realm
- Echo Beyond Time
- Cult Of Troglodytes
- Staring Of The Infinity
- Cataclysmic Phenomena
- Necrolevitation
- Dissolve Through Obscure Worlds
Das Projekt Desecresy wurde im Jahre 2009 von dem Instrumentenfreak Tommi Grönqvist ins Leben gerufen. Der Finne ist ein Multitalent und kann alle Instrumente bedienen. Ansonsten wirbelt er noch bei Slugathor herum. Als Sänger holte er sich Jarno Nurmi ins Boot, den man von Bands wie Serpent Ascending, Nerlich oder Nowen kennen könnte. So legte man ordentlich los, aber nach vier Alben stieg Jarno aus und Tommi hat entschieden, auch den Gesang zu übernehmen. Warum auch nicht? Es folgten in den Jahren 2017 und 2019 zwei weitere Alben. Der Deal mit Xtreem Music steht weiterhin und so haut der gute Mann seinen siebten Streich heraus.
Rivers Of The Nether Realm steht dann auch Pate für das ganze Album bzw. für sein ganzes Schaffen. Eine düstere Gitarre übernimmt den Alltag und verdunkelt diesen. Die Drums kommen mit schnellerem Midtempo um die Ecke und der Spaß nimmt seinen Lauf. Dann wird das Tempo gedrosselt und ein melancholisches und melodisches Riff kommt aus den Boxen gekrochen. Das Tempo wird wieder angezogen, um es kurze Zeit später wieder herunterzuschrauben und die Melancholie wieder siegen zu lassen. Feines, dunkles Riff. Ein Groove folgt. Die Vocals sind natürlich absolut tief. Ein bangfähiger Part mit Tempoänderungen folgt. Und so geht es hin und her. Sehr dynamisch und sehr rhythmisch. Zwischendurch klingt das Ganze sehr chaotisch, aber spätestens dann, wenn er dieses geile melancholische Riff erneut aus dem Hut zaubert und anschließend den Groove die Arbeit erledigen lässt, ist die Welt wieder in Ordnung. Den Finnen sagt man ja nach, einen kleinen Hang zur Dramatik und zur Schwermütigkeit zu haben. Ich glaube, dieses trifft zu 100 % auch auf den guten Tommi zu.
Die Songs sind recht lang, aber das passt gut ins Gesamtkonzept. Auch Echo Beyond Time fängt langsam und bedrückend an und baut sich langsam auf. Eine Gitarre vorweg, die dann immer schneller wird und irgendwann setzen die Drums dazu ein. Argh, auch wieder Chaos pur, aber gewolltes und kontrolliertes. Dann doomt er sich erst einmal den Wolf und der gutturale Gesang drückt alles noch ein wenig nach unten. Er erschafft eine kalte, beängstigende und dunkle Atmosphäre, vor allem wieder durch diese melancholischen Melodieparts. Allerdings klingt mir das persönlich an einigen Stellen zu unstrukturiert. Aber düster ist der Song auf jeden Fall. Die Riffs killen aber nicht so wie beim Opener. Die melancholischen Elemente haben es aber in sich.
Cult Of Troglodytes fängt mit einem verträumten Intro an und wechselt dann in einen heavigen Death Metal Part, bevor er dann wieder eine Melodie sprechen lässt, die sehr verzagt klingt. Dichte Rhythmen, wie sehr oft auf dem Album, gibt es zu hören und immer wieder diese Weltschmerzmelodien. Ein Markenzeichen, welches Tommi unbedingt beibehalten muss. Der Song selber geht aber teilweise sogar in die brutale Death Metal Ecke, da auch der Blastbeat seine Daseinsberechtigung erhält. So etwas mag ich ja, gar keine Frage. Sehr intensiv der Song. Gefällt mir.
Staring Of The Infinity legt gleich mit so einer schwermütigen Melodie los und ebnet den Weg für eine gute Mischung aus Death Metal und Doom. Ein tiefer Growl erklingt und die Dunkelheit nimmt seinen Lauf. Getragen von den schleppenden Drums und einem geilen Death Metal Riff schreitet er durchtrieben in die Nacht und macht diese eben noch schwärzer. Natürlich kommt wieder diese eine Melodie. Diese sitzt und nimmt einen mit auf eine depressive Reise. Die Depression wird aber zum Glück gestoppt, ein Death Metal Part folgt und dann wird auch kurz geballert. Die Depression wird dann wieder fortgesetzt und ein wildes Solo wird angehängt. Welch eine schöne und bedrückende Atmosphäre.
Und so treibt er sich 42 Minuten durch ein Beerdigungsuniversum. Gutes Teil. Diese melancholischen Melodien sind schon geil. Erinnern mich an einigen Stellen an The Karelian Isthmus von Amorphis.