Detritivor – Scattered Remnants

Indonesier im musikalischen Blutrausch

Artist: Detritivor

Herkunft: Indonesien

Album: Scattered Remnants

Spiellänge: 39:17 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 14.02.2021

Label: Brutal Mind

Link: https://brutalmind.bandcamp.com/album/scattered-remnants

Bandmitglieder:

Gesang – Agung
Gitarre – Dimex
Gitarre – Ecky
Schlagzeug – Aryo

Tracklist:

  1. Prelude Of Abhorrence
  2. Morbid Sanity
  3. Dead In Cruelty
  4. Innocent Blood
  5. Slicing Victim
  6. Hateful Incision
  7. Eternity
  8. Bleed And Butchered
  9. Stained Inflicted

Oh ja, es scheint so, als ob Indonesien sich so langsam zu einem meiner Lieblingsländer entwickelt, denn dort herrscht noch immer der gute alte, brutale Death Metal, so wie ich ihn mag. Surfism haben mich dieses Jahr schon positiv überrascht und nun liegt mir das Debüt der aus Yogyakarta stammenden Band Detritivor vor. Seit 2009 gibt es diese Combo schon, aber so richtig vorangekommen sind die Burschen nicht wirklich. In 2015 gab es das erste Demo, dann 2016 eine Promo-CD, 2019 das zweite Demo und nun endlich das Debüt via Brutal Mind, einem Label, welches immer wieder geile Undergroundsachen herausbringt. Das Label stammt ebenfalls aus Indonesien, allerdings agiert man weltweit. So soll es sein. Nun also die Veröffentlichung von Detritivor.

Das Cover legt die Vermutung nahe, dass es sich um eine blutige Angelegenheit handeln wird und auch das Intro lässt keine zwei Meinung zu. Es herrscht Unwetter draußen, jemand geht ins Haus und die Tür geht zu. Die Treppen knarren und oben wartet sein Ende oder das Ende von jemand anderem. Man hört das Betteln um ein Leben. Es geht wieder jemand die Treppe runter und los geht es mit der Musik.

Morbid Sanity ist ein fetter Death Metal Song. In knappen drei Minuten kann man eben alles sagen, was man sagen will. Kleine Vorspieler als Androhung und dann ins Uptempo. Geiles Riffing mit Blasts versehen. So kann man mir ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Es folgt ein lang gezogenes Riff mit schneller Uftata, wieder Blast und wieder das Riff. Erinnert mich dann ein wenig an meine Kumpels von Anasarca. Voll auf die zwölf, so muss das. Break, Tempo, Break, Tempo, Break und ab in einen geilen Groover. Sehr stark. Und dann wieder Blast und Breaks im Wechsel. So muss das. Mit einen schnellen Uftata und melodischem Riffing geht es weiter und am Ende noch einmal so richtig Gummi. Was ist hier denn los? Der Reviewer ist begeistert.

Dead In Cruelty geht genauso weiter. Hier wird geblastet, bis der Notarzt kommt und wieder geht und im schnellen Tempo gegroovt. Das ist sicherlich nicht neu, keine Frage, aber macht absolute Laune und erinnert mich an Malevolent Creation oder Divine Empire. Diese lang gezogenen, melodischen Leads sind einfach nur fett und trotz des Geballers klingen sie noch recht abwechslungsreich. Erwähnen muss man unbedingt, dass der Band ein wirklich geiler Sound gegeben wurde. Die Produktion passt total. Brutal und old schoolig, aber absolut transparent. Geilo.

Damit es nicht zu krachig zu Werke geht, kommt Innocent Blood erst einmal sehr schleppend und groovig ums Eck. Das Tempo wird langsam erhöht. Die Burschen bleiben erst einmal im Midtempo. Nach einem Drittel wird ihnen natürlich schnell langweilig. Es kommen Vorspieler, die das Unheil ankündigen und dieses folgt auch auf dem Fuße. Blastbeatattacken und schnelle Uftatas verschönern den Alltag. Später geht man in einen drückenden Midtempogroove. Passt alles. Ein geiles Solo wird auch geboten und bringt eine gute Abwechslung in die Geschichte.

Und so geht es immer weiter und immer weiter, und ich habe einfach nur Bock, die Repeattaste zu drücken. Ich bin ein Fan des Old School Geballers. Die Burschen versuchen erst gar nicht, so technisch wie möglich oder total progressiv zu klingen, sondern knallen einfach nur brutalen Death Metal raus. In jedem Song bieten sie eine kleine Abwechslung an und das macht das ganze Album total interessant. Burner. Nicht nur vom Cover her scheinen sie von Cannibal Corpse beeinflusst zu sein. Ich bin total bedient. Für Fans von Malevolent Creation, Divine Empire, Cannibal Corpse, Deicide oder Anasarca und natürlich allen Freunden des gepflegten Geballers. Daumen hoch und natürlich die Pommesgabel.

Klaro ist das hier alles nicht innovativ, aber ich brauche auch nicht immer etwas Neues. Trotz des eng gesteckten Rahmens gehen die Burschen technisch versiert zu Werke und man ist weit davon entfernt, stumpf zu klingen. Musik von Death Metal Fans für Death Metal Fans.

Detritivor – Scattered Remnants
Fazit
Und wieder einmal kann mich eine indonesische Band überzeugen. Auf ihrem Debüt zocken die Burschen richtig geilen, überwiegend brutalen Death Metal, der an die gute alte amerikanische Zeit erinnert und Freunde von Cannibal Corpse, Deicide und Malevolent Creation glücklich machen wird.

Anspieltipps: Morbid Sanity und Bleed And Butchered
Michael E.
8.7
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