“Dargebotene Belanglosigkeit“
Artist: Diaries Of A Hero
Herkunft: London, England
Album: Diaries Of A Hero
Spiellänge: 41:01 Minuten
Genre: Metalcore
Release: 23.05.2014
Label: Dust On The Tracks Records
Link: http://www.diariesofahero.com
Produktion: 4D Sounds Studio, Brighton von Igor Rogovic
Bandmitglieder:
Gesang, Gitarre – Carlo Del Favero
Lead-Gitarre – John Weeks
Bassgitarre – Matteo Bevilacqua
Schlagzeug – Leonard Berisha
Tracklist:
1. Intro
2. Solitude
3. Manimal
4. J 5
5. Throne
6. Scarwhores
7. Highschool Funeral
8. Victims Of Chaos
9. Get Away
10. Neruda
11. Brother
Wer nicht bereits zufällig im Vorprogramm der 2012er Motörhead-Tour über Diaries Of A Hero gestolpert ist, dürfte mit den Engländern – zumindest hierzulande – recht wenig anfangen können. Dennoch hat das Londoner Quartett sein selbstbetiteltes Zweitwerk nach dem 2010 erschienenen, noch selbstproduzierten Debüt Behind The Mask bei einem deutschen Label veröffentlicht.
Eingeleitet werden die Tagebücher eines Helden durch ein instrumentales, Spannung aufbauendes Intro, welches – allerdings leider nicht bruchlos – in Solitude fortgeführt wird. Die treibenden Riffs und die leicht thrashigen Drums liefern hier insgesamt einen satten Sound, der durch recht hohen, durch wütende Screams kontrastierten Klargesang begleitet wird, wodurch das Ganze zwar fordernd, aber auch etwas poppig wirkt. Etwas deutlicher kommt der tragende Metalcore in Manimal zum Vorschein. Die durchaus treibenden Beats werden hier mit harten Riffs und leicht verzerrten Screams gepaart, was insgesamt recht melodiös daher kommt. Überraschungen sucht man im Fortgang des Albums allerdings vergebens. Throne, Highschool Funeral oder Get Away sind nach dem immer gleichen Schema aufgebaut, welches vor allem aus einem harten, rifflastigen Sound samt sauberen Gesangslinien, welche von wütenderen Screams durchzogen werden, besteht. Damit beweisen die Jungs von Diaries Of A Hero zwar spielerisches Können und auch ein Gespür für teils feine Melodien, aber keinesfalls so etwas wie Eigenständigkeit oder gar Innovation, da man sich durchweg an Szenegrößen wie Bullet For My Valentine erinnert fühlt, ohne dass dabei eigene Akzente gesetzt werden.
Und wenn man dann doch einmal meint, einen positiven Ausreißer entdeckt zu haben, fällt das Quartett schnell wieder in die dargebotene Belanglosigkeit zurück. So wartet man beispielsweise bei Scarwhores mit einem unheimlich geilen, basslastigen Intro auf, nur um das Ganze nach wenigen Sekunden (mit einsetzendem Gesang!) wieder zu verwässern. Ähnliches geschieht bei dem durchaus härteren Victims Of Chaos, welches gerade durch den klaren Chorus wieder weich gespült wird.