Download Germany am 24.06.2022 am Hockenheimring

Download Festival bringt den Hockenheimring zum Beben – Metallica liefern zweistündiges Musikbrett ab und werden ihrer Vorreiterstellung gerecht

Eventname: Download Germany

Bands: Metallica, Five Finger Death Punch, Sabaton, Enter Shikari, Behemoth, Frank Carter And The Rattlesnakes, Holding Absence, Ghostkid

Ort: Hockenheimring

Datum: 24.06.2022

Kosten: Tagesticket ab 139 €

Genres: Stoner Rock, Psychedelic Rock, Doom, Heavy Rock, Rock, Sludge

Besucher: 65.000

Veranstalter: Live Nation

Link: https://downloadgermanyfestival.de/

Das erste Download Festival geht am 24. Juni am Hockenheimring über die Bühne – was für ein musikalisches Highlight für die rund 65 000 Fans, die den Weg auf sich nehmen, um dort dabei zu sein.

Kommen wir als Erstes zu den Headlinern, allen voran Metallica. Bei ihrem einzigen Deutschlandkonzert in diesem Jahr liefern die Jungs ein exquisites zweistündiges Heavy-/Thrash-Brett ab. Die illustre Auswahl ihrer erfolgreichsten Songs erstreckt sich über den Einsteiger Whiplash bis hin zu Enter Sandman, Cyanide vom Death Magnetic Album. Natürlich dürfen auch die Klassiker Ride The Lightning, Trapped Under Ice, Seek And Destroy, die Ballade Nothing Else Matters, For Whom The Bell Tolls nicht fehlen. Auch der Song Dirty Window aus dem umstrittenen 2003er St. Anger-Album wird zum Besten gegeben, den die Fans allerdings feierlaunig aufnehmen. Als fulminanten Abschluss dürfen die beiden Klassiker One und Master Of Puppets auf keinen Fall fehlen. Lichtspecials und Videoeffekte sowie Feuereinlagen und ein Abschlussfeuerwerk runden das Megaprogramm ab und ein sichtlich gerührter Hedfield lobt die Fans “wie toll sie seien” und das nach der zweijährigen Corona-Pause heute “ein Traum wahr wird”. Mit den Abschlussworten “Wir sehen uns bald wieder!”, setzt die Band einen Schlussstrich unter das Festival, bei dem sich acht Bands Schlag auf Schlag das Mikro in die Hand geben.

Vor dem Hauptact können Five Finger Death Punch der Menge gut einheizen, die hauptsächlich natürlich wegen Metallica gekommen sind. Mit aktuellen Songs sowie Klassikern wie Jekyll And Hyde, Wrong Side Of Heaven, The Bleeding, Wash It All Away und Sham Pain zeigen sie sich spielfreudig und publikumsnah wie eh und je und werfen immer wieder Plektren, Hüte (und was der Sänger sonst noch in den Händen hat) zu den begeisterten Fans. Das Highlight ist natürlich, als Sänger Moody ein Mädchen aus der Menge zieht, mit ihr auf der Bühne feiert und sie zum Mitsingen animiert – was sie erfolgreich mit einem erstklassigen Growling meistert. Ein grandioser Auftritt der US-Amerikaner, die für mich persönlich das Highlight des Festivals sind.

Während Five Finger Death Punch den Regen beschwören, aber nur ein paar Tropfen abbekommt, dürfen sich Sabaton über eine Regendusche freuen. Bevor die Schweden die Bühne entern, werden sie noch kurz von Jennifer Haben von Beyond The Black interviewt und erklären “dass sie tief geehrt sind, mit Metallica eine Bühne zu teilen” und dass sie “eine der besten Bands der Geschichte sind”. Die Frontfrau moderiert für MagentaMusik die Veranstaltung, die die Telekom im kostenlosen Stream zeigt.

Die Schweden werden ihrer Rolle als Co.-Headliner gerecht und legen, wie gewohnt, eine imposante, feurige Show hin, bei der Feuereinlagen und Kanonen mit an der Tagesordnung sind und das Keyboard originellerweise in einem Flugzeugmodell untergebracht ist.

Enter Shikari und Behemoth dagegen haben beide die Sonne noch auf ihrer Seite. Beide Bands haben mich sehr positiv überrascht. Während Behemoth ein gewaltiges Black Metal Brett lostreten und auch die neue Single Off To War aus dem Album Opvs Contra Natvram, die im September 2022 erscheint, präsentieren, brennen immer wieder Feuersäulen auf der Bühne ab und zwei Eisenkreuze lodern zur Musik. Auch Kunstbluteinlagen vom Bassisten Tomasz Wroblewski und ukrainische Farblichter gehören bei den Polen zur Tagesordnung, mit denen Sänger Nergal und Co. schon vor fast einer vollen Ground für apokalyptische Stimmung sorgen.

Enter Shikari dagegen setzen auf Papierschnipselregen und Luftschlangenparty. Sehr spielfreudig und ausgelassen feiert die Trancecoreband mit der Menge, mittlerweile 65.000 Metalfans. Die Briten legen von Anfang an richtig los, entfachen ein wahres Tanzfeuerwerk mit Songs wie The Great Unknown, Mothership und Solidarity und feuern die Menge mit den Worten wie “Wir sind ein Europa” an.

Während bei der Post Hardcore-Band Holding Absence neben der Musik vor allem der Pride Month gefeiert wird, überzeugen die Opener Frank Carter & The Rattlesnakes und das Projekt Ghostkid von Ex–Electro Callboy Sebastian “Sushi” Biesler (Post–Hardcore) neben ihren Songs mitten im Circlepit dabei zu sein.

Kurzum, es ist ein gelungener, musikalischer Festivaltag. An den organisatorischen Problemen wie genügend Zugangswege, schnellerer Einlass, beleuchtete Ein- und Ausgänge sowie vermehrten Getränkeständen kann noch gearbeitet werden, genauso wie an den Soundqualitäten der Bands, die nur teilweise gut erreicht wurden.

Aber bis zum nächsten Jahr kann das behoben werden – denn das Downloadfestival schreit nach einer Wiederholung! Und bitte wieder mit so einem tollen Billing wie in diesem Jahr!