“Emotionen und Power!“
Artist: Emergency Gate
Album: Remembrance – The Early Days
Spiellänge: 27:14 Minuten
Genre: Melodic Death Metal
Release: 09.12.2011
Label: Twilight
Link: http://www.emergency-gate.de/rw/home.html
Klingt wie: In-Sight, Escutcheon
Bandmitglieder:
Gesang – Matthias Kupka
Gitarre – Vladi Doose
Gitarre – Udo Simon
Bass – Mario Lochert
Keyboard – Chris Rybak
Schlagzeug – Chris Wildmann
Trackliste:
- Flawless Victory
- Searching For An Angel
- Silent Death
- Lipstick
- Forest Of The Lost
- Closing My Eyes
Melodie, Emotionen, Power – diese drei Attribute treffen auf Emergency Gate zu, wie die Faust aufs Auge. Die Truppe aus Bayern präsentiert etwas ganz besonderes mit der neuen EP Remembrance – The Early Days, denn es wurden Tracks aus den frühen Anfangstagen der Band neu aufgenommen. Die Jungs sind bekannt für granatenstarken Melodic Death Metal, dem sie sich allerdings erst später verschrieben und somit ist die EP ein Leckerbissen für die Fans und eher – in Anlehnung an Bands wie Sentenced – dem Gothic Metal zuzuschreiben.
Die Trackliste verrät nicht, wie viel Ideenreichtum und Kreativität in jedem Song steckt, denn man spielt extrem mit den Emotionen. Zudem werden immer andere Instrumente in den Vordergrund gestellt. Beispielsweise wird im Opener Flawless Victory das Keyboard in Szene gesetzt und erhält eine Menge Raum zur Entfaltung. Die Soundeffekte, die eingespielt werden, sind auf jeden Titel abgestimmt und geben vorab die Stimmung vor. So wird in diesem Stück der Sieg besungen und mit MG-Geballer eingeläutet, später werden marschierende Truppen zu hören sein. Der Gitarrensound besticht durch tief gestimmte Instrumente, die den Grundcharakter jedes Songs ausmachen und virtuos gespielt werden. Die Finesse der Musiker und die Liebe zu den Details wird enorm deutlich. Auch passt sich der facettenreiche Gesang perfekt ins musikalische Gefüge ein und erklingt mal im rauchigen Shout und ein andermal in sehr klarer Form. Die Truppe setzt auf Emotionen, die jeden Menschen erreichen.
Ein beeindruckendes Beispiel hierfür ist der Titel Silent Death, der mit sehr weichem sowie ruhigem Sound und einer tiefgreifenden Stimme beginnt. Der langsame Spannungsaufbau wird deutlich und gerade die Drums zeigen eindrucksvoll, was möglich ist. Rasante Doublebass und starke Blastbeats finden eine Menge Platz, um sich auszuleben. Die Strophen sind sanft interpretiert, aber der Refrain besticht durch Härte und satte Gitarren. Zudem kann man das Ineinandergreifen der verschiedenen Gesangstechniken beobachten, denn die klare Intonation wechselt zum rauchigen Shout. Dazu kommt das atemberaubende Solo, welches eine unglaubliche Tragweite hat und ins Herz dringt. Perfektion und eine komplexe Perkussion, sowie Polymetrik und Polyrythmik werden eindrucksvoll bedient und das Keyboard dient zur Melodieuntermalung und erzeugt Atmosphäre, die je nach Impression des Titels variiert. Die EP zeigt, dass die Bayern technisch auf höchstem Niveau spielen und schon einige Jahre musizieren. Jeder Song ist stimmig und fließt wie ein Fluss vorwärts und mündet im Höhepunkt, der meist aus kraftvollen Abschnitten oder auch Soli besteht.
Close My Eyes ist ein sanftes Stück, welches als letztes auf der EP zu finden ist. Es besticht durch Akustik und Atmosphäre, denn es handelt sich um eine Hommage an die Liebe, wenn auch an eine unerfüllte. Atemberaubend und gefühlvoll ertönt die weiche Stimme des Frontmannes Matthias und wird nur leicht durch die Instrumente unterstützt.