Enslaved – Utgard, The Journey Within am 01.10. im Livestream

Virtuelle Show zum Release des 15. Studiowerks

Eventname: Enslaved – Utgard, The Journey Within

Headliner: Enslaved

Ort: Livestream

Datum: 01.10.2020

Kosten: kostenloser Stream

Genre: Viking Metal, Progressive Metal

Besucher: ca. 1500 Besucher

Veranstalter: Summer Breeze Open Air und Louder (https://www.loudersound.com und https://www.summer-breeze.de/de/)

Links: http://enslaved.no/
https://de-de.facebook.com/enslaved/

Setliste:

  1. Jettegryta
  2. Homebound
  3. Urjotun
  4. Flight Of Thought And Memory
  5. The Crossing
  6. Fenris

Da 2020 aus bekannten Gründen Liveshows ja gerade schwierig sind, kündigten Enslaved Mitte September eine virtuelle Releaseshow zu Utgard (Review hier) an, welche frei zugänglich ist. Das neue Album konnte mich absolut überzeugen, so war klar, dass ich auf jeden Fall am Start sein werde.

Enslaved werden mit zunehmendem Alter immer progressiver, war E schon recht progressiv, so legt man mit Utgard nochmals kräftig nach. Seit 1991 ist die Truppe aus Haugesund um die beiden verbliebenen Gründungsmitglieder Grutle Kjellson (Bass, Gesang) und Ivar Bjørnson (Gitarre, Keyboards) auf den Brettern, die die Welt bedeuten, zu sehen. Anfänglich im Black Metal mit Bands wie Mayhem oder Darkthrone verortet, fanden Enslaved schnell ihre eigene Richtung, welche sich in um nordische Sagen und Mythem entwickelte und nicht dem im Black Metal der 90er vorherrschenden Thema Satanismus. So flossen auch in die Frühwerke bereits folkloristische und progressive Elemente mit ein. Heute wird man dem progressiven Metal oder progressiven Viking Metal zugerechnet. Ein Magazin beschreibt aktuell Enslaved als King Crimson des Black Metal, wenn man Viking Metal ebenfalls dem Black Metal zurechnet, würde ich den Satz durchaus unterschreiben. Am 02.10.2020 erscheint nun also Utgard, das 15. Studiowerk in 29 Jahren Enslaved. Da zeigt sich auch eine sehr große Kontinuität im Studio. Neben den beiden Gründungsmitgliedern ist Arve „Ice Dale“ Isdal seit vielen Jahren an der Gitarre zu sehen. Recht neu zu Enslaved gekommen sind für Keyboard und Gesang Håkon Vinje, welcher bereits auf E zu hören war. Erstmalig auf einem Enslaved Album dabei ist an den Drums Iver Sandoy, welcher eigentlich mehr als Producer in Erscheinung getreten ist (unter anderem auch bei E) in den letzten Jahren und nun den langjährigen Drummer Cato Bekkevold ersetzt.

Der Stream startet pünktlich mit einem kurzen Video und es geht mit der Singleauskopplung Jettegryta los, die Nummer kommt live deutlich schwärzer und härter rüber als auf der Scheibe, technisch sauber, aber ziemlich eingenebelt sind die Herren zu sehen. Jeder Song wird mit einem kleinen filmischen Intro angekündigt, so auch Homebound, der auch zu den härteren Tracks auf dem neuen Werk gehört. Urjotun mit den elektronischen Elementen ist gewöhnungsbedürftig, aber insgesamt hat man bisher eher die härteren Sachen rausgepickt und so wundert es nicht, dass auch Flight Of Thought And Memory auf der Setlist zu finden ist. Nach gerade einmal 26 Minuten geht der Tonarm hoch und das Quintett verschwindet von der Bühne in einem Raum, wo Getränke und Kuchen bereitstehen. Ivar Bjørnson meldet sich zu Wort und bedankt sich bei Fans, Label etc. und kündigt noch zwei weitere Songs an. Der Nebel von Utgard hat sich verzogen und The Crossing (Below The Lights, 2003) wird präsentiert und im mitlaufenden Chat ziemlich abgefeiert. Nun ist die Bildqualität des Streams auch deutlich besser und passt zum guten Sound, welcher vom Start weg ausgezeichnet ist. Fenris aus der tiefen und langen Geschichte von Enslaved ist der zweite angekündigte Track, es geht in das Jahr 1994 und dem Album Frost. Dann ist endgültig Schluss mit dem kurzen Stream nach knappen 45 Minuten. So war es also mehr ein Appetithappen bzgl. des neuen Werks Utgard als eine Releaseshow. Die eher progressiven Sachen wie Sequence oder Storm Of Utgard hätte ich gerne mal live gesehen, aber nun, die Setlist mache leider nicht ich.

Trotzdem war es natürlich interessant, Teile der neuen Scheibe als Liveperformance zu sehen. Wer nun Lust hat, sich die 45-minütige Show anzusehen: Klick