Faithxtractor – Loathing And The Noose

Ein Death Strudel aus Wut und Melancholie

Artist: Faithxtractor

Herkunft: USA

Album: Loathing And The Noose

Spiellänge: 37:20 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 10.01.2025

Label: Redefining Darkness Records

Link: https://www.facebook.com/Faithxtractor/

Bandmitglieder:

Gesang, Gitarre, Schlagzeug – Ash Thomas
Bassgitarre – Zdenka Prado

Tracklist:

1. Noose Of Being
2. The Loathing
3. Fever Dream Litanies
4. Flooded Tombs
5. Ethos Moribund
6. Caveats
7. Beholden To The Nightmare
8. Cerecloth Vision Veil

Das dynamische, männlich/weibliche Duo Faithxtractor ist schon seit dem Jahre 2005 unterwegs und war auch recht fleißig. Vier Alben pflastern ihren Weg, das Letzte namens Contempt For A Failed Dimension erschien im Jahre 2023. Aber auch ansonsten sind sie beide noch sehr agil, unter anderem zusammen bei den Bands Surgkill und Estuary. Zwei, die den Death Metal wahrlich lieben und verehren. Das hört man zu jeder Zeit. Nun also das fünfte Full Lenght der beiden Protagonisten Ash und Zdenko.

Und mit Noose Of Being hauen sie auch gleich eine ordentliche Portion Gewalt heraus. Langsam und bedrohlich startet man das Rennen. Ein langgezogenes, beinahe schon hypnotisches Riff fliegt einem aus den Boxen entgegen. Break, die Gitarre spielt vorweg und volle Attacke. Geiles Brett. Das Riffing geht so weiter und macht absolut Spaß. Feinstes Uptempo und schön straight ins Gesicht. Death Metal ist an der Tagesordnung. Besonders das Riffing muss man hier erwähnen. Die Drums geben natürlich auch alles und auch die Vocals sind schön tief, so wie es eben sein muss. Schön fett produziert ist der Spaß auch noch. Und dann bremsen sie sich selber aus und zaubern einen melodischen Part aus dem Hut, der es absolut in sich hat. Verspieltes Gitarrensolo hinzu und man nimmt wieder Fahrt auf. Man hört und spürt die technischen Fähigkeiten der beiden. Wieder Break, Gitarre vorweg und ab dafür. Schon ein wenig verspielt, aber man kommt gut zum Punkt. Starker Beginn. Schockt!

Auch The Loathing kommt druckvoll, verspielt und schnell aus den Boxen und kann mit seinem gelungenen Songwriting überzeugen, denn man geht sehr abwechslungsreich zu Werke, verliert aber nie den Blick für das Wesentliche und punktet auf ganzer Linie, muss ich sagen. Und dann immer diese eher langsamen, aber melodischen Momente. Welch ein geiler Part. Großartig. Dann wird es ruhig und chillig, aber nur für einen kurzen Moment. Nun heißt wieder Vollgas und kurze Zeit später heult auch schon die Gitarre erneut auf und ehe man sich versieht, ist der Song auch schon zu Ende. Kann man durchaus machen, gar keine Frage.

Fever Dream Litanies kommt auch überfallartig aus den Boxen, kommt aber dann mit einem langgezogenen Riff im Midtempo daher und man zeigt sich wieder von der technischen und verspielten Seite. Man kann ihm aber folgen und das ist das interessante. Kurzes Break und die volle Ladung Blastbeat. Das ist was für meine Ohren. Alles ein wenig vertrackt, aber schön destruktiv und zerstörend. Die Riffs sind stark und wie aus dem Nichts erscheint dann wieder so ein verspieltes Solo, welches mir dann allerdings tatsächlich zu viel des Guten ist, aber man kommt wieder zum Midtempopart zurück und liefert ein weiteres, geiles Riff ab, bevor man dann wieder die Gitarre aufheulen lässt und die Drums dazu schön prügeln. Tempo raus und ab ins Ungewisse. Es klingt nach einem Nebel in der Nacht. Ich hätte jetzt irgendwie noch einen doomigen Part erwartet, aber der Song ist tatsächlich zu Ende. Egal, trotzdem gut.

Ja und so ziehen Faithxtractor immer weiter durch die Gegend und können besonders mit ihrer Gitarrenarbeit und ihren Riffs überzeugen. Dabei beweisen sie absolut ein Händchen für ein gelungenes Songwriting. Hier und da sind mir die Soli zu viel, zu verspielt, aber das stört tatsächlich nur am Rande. Laut Ash ein Strudel aus Wut und Melancholie, und das kommt auch wohl hin. Die Melancholie wird immer dann deutlich, wenn sie das Tempo herausnehmen, die melodische Seite in sich entdecken und zum Vorschein holen, wie z.B. beim Song Beholden To The Nightmare. Das geht gut unter die Haut. Growls und Screams gesellen sich dazu, ordentliche Wutattacken und natürlich ein wildes Solo. Hat alles Hand und Fuß und geht echt gut ins Ohr, auch wenn nicht alle Songs mich komplett catchen. Aber auch in langsameren Gewässern, wie z.B. bei dem Song Caveats fühlen sie sich zu Hause und beweisen, dass sie auch diese Marschrichtung können.

Faithxtractor – Loathing And The Noose
Fazit
Das Duo von Faithxtractor haut auf seinem fünften Album ordentlich drauf und kann einen durchaus überzeugen. Ihre Art von Death Metal lebt von Hypergeschwindigkeit, eingängigen und geilen Riffs und einem guten Händchen für das Songwriting. Die schnellen Passagen werden im wieder von Soli unterbrochen und mit melodischen Parts, die es absolut in sich haben, ergänzt. Fette Drumattacken, Growls, Screams und eine druckvolle Produktion führen zu einer wütenden und melancholischen Angelegenheit, die Spaß macht.

Anspieltipps: Noose Of Being und Beholden to the Nightmare
Michael E.
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