The Halo Effect & Support am 31.01.2025 im LKA Longhorn

Die "Halos Over Europe Tour" in Stuttgarts Kultlocation

Event: Halos Over Europe 2025

Headliner: The Halo Effect

Support: Pain, Bloodred Hourglass

Datum: 31.01.2025

Genres: Melodic Death Metal, Industrial Metal

Besucher: 1.500 (ausverkauft)

Ort: LKA Longhorn, Stuttgart

Kosten: 49,95 € VVK

Nachdem mein Kollege Kay bereits zu Beginn der Tour in Hamburg (Bericht hier) dabei sein durfte, habe ich heute die Ehre, das Halos Over Europe Konzert in Stuttgart zu besuchen. Als das Projekt der ehemaligen In Flames Mitglieder angekündigt wurde und die ersten Singles veröffentlicht wurden, war ich voller Euphorie für The Halo Effect. Leider hat sich die Musik der Combo für mich relativ schnell abgenutzt, da es doch an Eigenständigkeit fehlt. Trotzdem möchte ich mir ein Bild von der Livequalität des schwedischen Fünfers machen und mache mich auf den Weg in die baden-württembergische Landeshauptstadt. Wer das LKA Longhorn kennt, weiß auch, wie mühselig sich die Parkplatzsuche erweisen kann, weshalb ich mich recht früh auf den Weg mache. Pünktlich zu Einlassbeginn werde ich fündig, hole meinen Fotopass ab und begebe mich in die heiligen Hallen.

Bloodred Hourglass

Den musikalischen Auftakt bestreiten die Finnen von Bloodred Hourglass. Ich habe die Band bereits 2022 auf dem Metalacker gesehen und im Vorfeld habe ich mich auch bei dieser Tour gefreut, dass sie als Support bestätigt wurden. Genreuntypisch steht die Combo mit drei Gitarristen auf der Bühne und ich habe befürchtet, dass der Sound im LKA dieser Soundwand nicht würdig wird. Doch entgegen meinen Befürchtungen ist der Sound glasklar und wird der Band mehr als gerecht. Die Tanzfläche vor der Bühne ist, obwohl der Beginn schon auf 19 Uhr angesetzt wurde, schon sehr gut gefüllt und die Stimmung direkt auf einem Hoch. Die ersten Crowdsurfer wandern über die Köpfe der ersten Reihen und die Aufforderung nach einem Circle Pit wird direkt in die Tat umgesetzt. Ebenfalls erfreulich ist die Tatsache, dass man dem Opener mehr als die gängigen 30 Minuten einräumt, um die Gäste auf die weiteren Acts des Abends vorzubereiten. Überwiegend präsentieren BRHG ihren Fans an diesem Abend Songs der beiden letzten Alben How The Heart? und Your Highness, aber auch Ausflüge zu älteren Releases werden unternommen. Alles in allem ein grundsolider Auftritt der Finnen, der den Abend würdig eröffnet hat.

Pain

Zweiter Act des Abends bildet die von Mastermind Peter Tägtgren gegründete Industrial Metal Band Pain. Dass man das Projekt, anders wie bei Hypocrisy, nicht ganz so ernst nehmen sollte, zeigt unter anderem eine Unterbrechung bei Call Me, der im Original mit Joakim Brodèn von Sabaton als Gastsänger aufgenommen wurde. Da dieser nicht vor Ort ist, zählt Peter aus, wer seiner Mitstreiter diesen Part übernehmen soll. Aber auch die zahlreichen Verkleidungen, wie zum Beispiel farbenfrohe Overalls oder Strandoutfits inklusive aufblasbaren Bällen für das Publikum, regen zum Schmunzeln an. Die Fans feiern jedenfalls diesen facettenreichen Auftritt, und auf der Tanzfläche gibt es kein Halten mehr. Neben neuen Songs des im letzten Jahr erschienenen Albums I Am finden immer wieder ältere Stücke ins Set. Same Old Song gesellt sich wunderbar zu Go With The Flow. Zu Have A Drink On Me sitzt der Bandkopf mit Cowboyhut bekleidet auf einem Barhocker und lässt ein paar bluesartige Töne erklingen. Bevor dieser spaßige Auftritt ein Ende findet, trifft noch ein Alien auf der Bühne ein und den langjährigen Fans ist sofort klar, dass jetzt nur noch Shut Your Mouth folgen kann, was auch den Schlussakt für diesen wirklich großartigen Support Act bedeutet.

The Halo Effect

Der Auftritt des Headliners beginnt atmosphärisch. Das Licht ist gedämmt, This Curse Of Silence erklingt. Die Musiker von The Halo Effect kommen nach und nach auf die Bühne, die beiden Gitarristen Niclas Engelin und Patrik Jensen übernehmen, ehe der als Intro fungierende Song nahtlos in March Of The Unheard übergeht und auch das letzte Bandmitglied, Frontmann Mikael Stanne, auf der Bühne erscheint. Aus dem Publikum ist lautes Gejubel zu hören und die Freude in den Gesichtern der Musiker ist nicht zu übersehen. Die Setlist besteht aus Songs der beiden bisherigen Alben Days Of The Lost und March Of The Unheard. Das LKA Longhorn ist restlos ausverkauft und bis in den hinteren Bereich des Clubs stehen die Gäste dicht gedrängt. Wer dachte, dass die gute Stimmung von Pain nicht mehr getoppt werden kann, wird eines Besseren belehrt. Immer wieder werden die Crowdsurfer über die Köpfe gereicht und auf der Tanzfläche ist ordentlich Bewegung zu vernehmen. Die Fans bekommen genau das, was sie von The Halo Effect erwarten: Göteborg Death Metal par excellence!

The Halo Effect

Dass die Band so gut funktioniert, liegt vor allem an den sympathischen Musikern, die während des gesamten Auftrittes ein breites Grinsen im Gesicht haben. Da ist es auch nicht verwunderlich, dass viele Konzerte der Tour ausverkauft melden oder kurz davor stehen. Immer wieder wechseln die Musiker zwischen den beiden Alben. The Needless End reiht sich neben Detonate in der Setliste ein. Etwas seltsam klingt des dann aber schon, wenn Stanne Songs des Erstlingswerks als „Old Stuff“ ankündigt, denn das Debüt erschien erst vor drei Jahren. Die Singles, mit denen The Halo Effect das Licht der Welt erblickten, sprich Days Of The Lost und Shadowminds, sparen sich die Herren aus Schweden bis zum Ende auf.

Abschließend bleibt eigentlich nur zu sagen, dass The Halo Effect ihre Daseinsberechtigung haben und würdig ihre erste Headlinertour bestreiten. Das Gesamtpaket mit Pain und Bloodred Hourglass als Support runden diesen gelungenen Abend ab. Vielen Dank an das Music Circus Concertbüro, dass ich dabei sein durfte.