Artist: Fleischer
Herkunft: Deutschland
Album: Knochenhauer
Spiellänge: 29:24 Minuten
Genre: Death/Thrash Metal
Release: 26.11.2021
Label: Massacre Records
Link: https://www.facebook.com/fleischerband/
Bandmitglieder:
Gesang – Rayker
Gitarre – Invitro
Bass – Norman
Schlagzeug – Joey
Tracklist:
- Spielgefährte
- Der Schneider
- Geburtstag
- Rattenfängerin
- Fleischer
- Schlag Mich
- Fieber
- Vater
Die 2017 gegründeten Fleischer veröffentlichen ihr Debütalbum via Massacre Records und werden als Death/Thrash Metal bezeichnet. Vom Thrash findet man hier allerdings relativ wenig, sondern eher den einen oder anderen Einschlag vom Black Metal. So bedienen sich die Musiker an genretypischen Blastbeat/Humpa-Elementen, mit geschredderten Akkorden – bei den Songs Geburtstag (im Strophenteil) und Fieber. Musikalisch kommt das ganz gut rüber und treibt auch voran, ohne dabei in ein bestimmtes, wiederkehrendes Muster zu fallen.
Die Songs sind von den Instrumenten her allesamt sehr eingängig ohne große Schnörkel oder Ecken und gehen sauber in eins über. Das Album hat mit seinen knapp 30 Minuten diverse Einflüsse. Wie die schon erwähnten Black Metal Einlagen wird es im Gegensatz bei Rattenfängerin mal etwas rockiger und der Opener Spielgefährte hingegen zaubert einem Death Metal Riffs um die Ohren.
Bei den Texten und Lyriks hingegen kann man anfangen zu streiten. Rein stimmlich bewegt sich Rayker mit seinem „deutschen rollenden R“ zwischen Till Lindemann und Blutkehle (Anm. d. Verf.: der Sänger von den Labelkollegen Eisregen). Das kann er und klingt mit den leicht irren Variationen in der Stimme auch abwechslungsreich. Allerdings sind die Texte bewusst provozierend und bewegen sich zwischen Kannibalismus (Fleischer), Sado-Masochismus (Schlag Mich), dem Thema von Ed Gein (ein Serienmörder, der aus den Häuten seiner Opfer Kleidung/Masken genäht hat, Schneider) und, wie ich stark vermute, Pädophilie (Vater) mit dem daraus resultierenden Racheakt.
Die Texte folgen dabei einem klassischen Reimschema und es wird als dramaturgischer Effekt die Wiederholung einzelner Wörter oder Textpassagen genutzt. Mal kommt das ganz gut, aber auf Dauer nimmt das die Spannung und geht den entgegengesetzten Weg.
Was wiederum ganz spannend ist, ist die Produktion der Platte. Dabei hat diese einen sehr organischen Sound, ohne dabei altbacken zu klingen. Trotz einer leichten Tendenz zu den höheren Frequenzen wirkt das Album nicht schrill oder steril, sondern schmiegt sich gut den Songs an.