Funeral Vomit – Monumental Putrescence

Kolumbianische Krematoriumskapelle mit ihrer ersten Verbrennung

Artist: Funeral Vomit

Herkunft: Kolumbien

Album: Monumental Putrescence

Spiellänge: 32:00 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 19.12.2023

Label: Xtreem Music

Link: https://funeralvomit.bandcamp.com/album/funeral-vomit

Bandmitglieder:

Gesang und Gitarre – O. Vomit
Bassgitarre – Mortum P.
Schlagzeug – J. Incerator

Tracklist:

1. Intro (The Entombment)
2. Immense Morbidity
3. The Mortuary Moon
4. Spectral Parasite
5. Cadaveric Apparition
6. Interlude (Towards The Abysmal Doom)
7. Monumental Putrescence
8. Necromantical Winds
9. Swarming Pestilence
10. Outro (The Sinister Mist)

Das kolumbianische Trio von Funeral Vomit hat sich bei der Namensgebung echt Gedanken gemacht und hat einen passenden Namen für seine Art der Musik gefunden. Seit 2020 ist man nun dabei. Nach einem Demo, zwei Splits und einer EP konnte man einen Deal mit Xtreem Music eintüten. Also ab in die Grüfte, Songs schreiben und ein Album veröffentlichen. Dieses ist geschehen und hier hört man das Ergebnis.

Ein unheimliches Intro mit bedrohlichem und horrormäßigem Sprechgesang verschafft sich schon einmal mein Interesse.

Immense Morbidity macht dann seinem Namen alle Ehre. Langsam und tödlich startet man in den Alltag und hat vor, einige Gräber auszuheben. Die Produktion ist absolut düster und dreckig und ehe man sich versieht, ist man im morasten Sumpf der Dunkelheit versunken. Das Tempo wird dann ordentlich angezogen, man steigert sich im Uptempo und spielt ordentlich damit, baut auch immer wieder eine schnelle Uftata mit ein. Geiler Beginn, stehe ich drauf. Gelungener Death Metal. Dann nimmt man das Tempo ganz raus, doomt kurz eine Runde, greift dann im Midtempo wieder an und ballert sich erneut durch die Eingeweide der Tiefergelegten.

Auch The Mortuary Moon sendet schöne Grüße vom Friedhof. Hier agiert man so richtig langsam, schleppend und doomig. Der Gesang ist sehr fies und kommt sehr böse. Das geht ins Ohr, das geht ins Mark, das geht in die Magengrube, denn anschließend holt man wieder den Hammer heraus und knüppelt sich durch die Gemeinde. Auch hier wechselt man das Tempo und bietet die Old School Death Metal Geschwindigkeit an. Wie beim Opener und beim Rest des Albums sind die Vocals ein weiteres, extremes Instrument. Absolut tief. Bösartige Grunts, die total zur morbiden Grundstimmung passen. Tempo wieder runter, im Midtempo grooven und langsam wieder steigern, um im Slowmotion-Format einen schaurigen Moment mit der Gitarre zu erzeugen. Diese spielt langsam, die Drumbetonungen sind noch langsamer und die Grunts geben einem dann den Rest. Dem Song übrigens auch, denn danach ist tatsächlich Schluss.

Weiter geht die lustige Lernstunde namens „Morbidität im Alltag“ mit dem Song Spectral Parasite. In knappen 180 Sekunden lässt man wieder die Erdlöcher erzittern. Zu Beginn wird der geneigte Zuhörer mit einem kleinen doomigen Part an die Pforte gefesselt und diese lösen sich zwangsweise mit Einsetzen des Ballerparts. So geht es wieder hin und her. Sicherlich erfinden sie die Grabbepflanzung nicht neu, aber sie wissen, welche Pflanzen man nehmen muss. Ab in einen groovigen Part. Da muss man einfach mitgehen. Der Gesang ist wieder abartig geil und untermauert die Intensität. Midtempoparts mit eingestreuter Uftata gehen sowieso immer, da machen wir uns nichts vor. Die Produktion ist aber auch so ein Ding, warum ich den Song und das Album als sehr angenehm empfinde. Da ich ja dem Death Metal sehr zugetan bin, kommt mir der Sound gerade genau recht.

Und so springen die Burschen nachts über die Friedhöfe in Kolumbien und knallen einen morbiden Song nach dem anderen heraus. Natürlich kommen einem da die übernatürlich Autopsy in den Sinn, aber auch Bands wie Incantation, Funebre, Corpse Molestation oder auch die guten alten Mortician.

Songs wie Cadaveric Apparition oder Swarming Pestilence haben ja schon im Titel eine klare Ansage und die Burschen halten, was sie versprechen. Hier wird die alte Schule des Death Metals verkörpert und es werden Grabgesänge zum Vorschein gebracht, die niemals enden werden.

Funeral Vomit – Monumental Putrescence
Fazit
Wer am Jahresschluss noch einmal seine Morbidität austesten möchte, ist beim Debüt dieser kolumbianischen Band genau richtig. Old schooliger Death Metal, der grobmotorisch um die Ecke kommt und mit derben Vocals ausgestattet wurde. Langsame Parts und brutale Blastattacken sind zwei gleichwertige Partner. Hinzu kommen eine düstere Produktion und einfach nur geile Songs. Wer auf Bands wie Autopsy, Incantation oder Mortician abfährt, ist hier genau richtig. Geiles Debüt, die Band muss man im Auge behalten.

Anspieltipps: Immense Morbidity und Swarming Pestilence
Michael E.
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