Artist: General Surgery
Herkunft: Schweden
Album: Lay Down And Be Counted (EP)
Spiellänge: 20:09 Minuten
Genre: Deathgrind
Release: 11.06.2021
Label: Eigenproduktion
Link: https://generalsurgery.bandcamp.com/
Bandmitglieder:
Gesang – Erik Sahlström
Gitarre – Urban Skytt
Gitarre – Joacim Carlsson
Bassgitarre – Andreas Eriksson
Schlagzeug – Andreas Mitroulis
Tracklist:
- Effusive Opulent Decampment/Lay Down And Be Counted
- (In The Realm Of The) Thorax Embalmer
- At Cut Throat Speed
- Liquefactive Decay Of Remnant Lung Tissue
- Necrogore
- Psychotic Cerebral Procedure
- Sentenced To The Slab/Organ Failure
General Surgery dürften allen Freunden des gepflegten Deathgrinds ein Begriff sein, so viel ist klar. Diese Schweden lärmen seit 1988 herum und sind schon längst Kult im Underground. Gegründet 1988, löste man sich 1991 eigentlich wieder auf, um dann noch einmal 1999 neu zu starten. Mit neuer Besetzung. Die Erste war ja auch Kult, u.a. mit Matti Kärki und Richard Cabeza. Mit Dismember-Mitgliedern und Unanimated-Leuten ging man also ins Rennen. Seit der Auflösung sind immer wieder bekannte schwedische Gesichter zu sehen. 1999 trommelte z.B. Anders Jakobson von Nasum bei Ihnen. Mittlerweile ist nur noch Joacim Carlsson (ex-Afflicted) von der Originalbesetzung übrig. Letztes Mitglied und seit 2015 dabei ist Urban Skytt, der auch bei Nasum und bei Regurgitate tätig war. Also unbekannte Musiker oder Jungspunde sind hier nicht am Start. Wie gesagt, absoluter Kult, obwohl sie nur zwei ganze Alben zustande bekommen haben. Einige Splits kommen aber noch hinzu und das letzte Lebenszeichen gab es im Jahre 2017. Eine Split mit Bodybag.
Während andere Mediziner und Wissenschaftler es sich zur Aufgabe gemacht haben, einen Impfstoff zu entwickeln, versorgen uns diese fünf Hobbychirurgen und Gerichtsmediziner mit ganz anderen Medikamenten. Sieben neue Gratisartikel, denn bis dato gibt es diesen Stoff nur als digitale Version.
Der Medizinschrank wird geöffnet und ganz vorne steht Effusive Opulent Decampment/Lay Down And Be Counted. Ein Sample darf nicht fehlen und so geht es los mit einer Einbalsamiererin, die freudig ihre Liebe zu ihrem Job beschreibt. Dann wird es langsam und groovig. Der Song wird schön schleppend aufgebaut. Der growlige und aggressive Gesang kommt hinzu und die erste Attacke wird gefahren. Und ab in den Blastbeat. So mag ich es. Eine schnelle Uftata hinterher. Feines Riffing und kleine Carcass-Nuancen hinzu. Geht sofort direkt ins Ohr, ohne einen zu überraschen. Der zweifache Gesang macht Laune. Im Hintergrund wird eine kleine Melodie zersägt. Weiter geht es straight forward und direkt in die Pathologie. Herrlich. War alles schon einmal da, aber die Burschen setzen dieses einfach nur geil um. Der Refrainpart ist nur geil und man kann sofort Lay Down And Be Counted mitgrölen.
In knappen sechzig Sekunden gibt es die totale Vernichtung bei (In The Realm Of The) Thorax Embalmer. Klingt in wenig vertrackt, ist aber eine absolute Abrissbirne.
At Cut Throat Speed wiegt einen mit kurzen Vorspielern in Sicherheit, um einen dann zu vernichten. Mit teilweise melodischem Gitarrenspiel, so wie man es von der Heartwork her kennt, legen sie los und marschieren vernichtend durch den Song. Irgendwie wollen sie nur vorwärtskommen. Kommt aber geil und man geht den Weg mit ihnen. Feinste Blastbeatattacken und schnelle Uftata-Attacken. Nach zwei Minuten legt man erst eine Pause ein und zaubert einen herrlichen Groove aus der Skalpellvorrichtung. Klingt alt, klingt schwedisch, klingt geil. Mit wildem Solo wird das Tempo wieder hochgefahren. Und am Ende dreht man dann wieder komplett durch. Wunderbar!
Liquefactive Decay of Remnant Lung Tissue steht dem natürlich in Nichts nach und klingt am Anfang nach einem alten O.L.D. Part, geht dann aber in eine drückende Deathgrind-Nummer über. Das Tempo wird variiert und natürlich gibt es dann wieder die totale Grindattacke und Uftataklänge zu hören. Die Gitarre klingt zwischenzeitlich sirenenhaft. Schön sick der Spaß. Und dann kommt noch ein fetter Midtempo-Groove aus dem OP-Saal. Schockt!
Mit wilder Gitarre und knapper Spielzeit überzeugt Necrogore. Grind`em all!
Bei Psychotic Cerebral Procedure handelt es sich auch um so ein Überfallkommando und setzt sich sofort bei mir fest. Das Riffing ist total geil und alle Trademarks werden bedient, obwohl die Gitarren hier teilweise krank klingen. Auch nur 74 Sekunden.
Mit Sentenced To The Slab/Organ Failure ist auch schon die Untersuchung beendet und der Patient kann nach Hause gehen, mit oder ohne Innereien.
Ich hoffe, dass es diese EP auch noch als Vinylversion geben wird, denn diese 20 Minuten machen einfach nur Spaß, sofern man dem Deathgrind wohlgesonnen ist.