Geoff Tate am 14.03.2022 im Hirsch, Nürnberg

Nach 30 Jahren Empire wieder live auf Tour

Event: 30th Anniversary Empire und Rage For Order Tour – Geoff Tate

Headliner: Geoff Tate

Vorbands: Darker Half, Sons Of Sounds

Ort: Hirsch, Nürnberg

Datum: 14.03.2022

Genre: Progressive Rock, Power/Heavy Metal

Besucher: ca. 700

Veranstalter: Concertbüro Franken GmbH

Link: www.concertbuero-franken.de

Setliste – Teil 1 (Rage For Order):

  1. Walk In The Shadows
  2. I Dream in Infrared
  3. The Whisper
  4. Gonna Get Close To You
  5. The Killing Words
  6. Surgicial Strike
  7. Neue Regel
  8. Chemical Youth
  9. London
  10. Screaming In Digital
  11. I Will Remember

Setliste – Teil 2 (Empire):

  1. Best I Can
  2. The Thin Line
  3. Jet City Woman
  4. Della Brown
  5. Another Rainy Night (Without You)
  6. Empire
  7. Resistance
  8. Silent Luciditiy
  9. Hand On Heart
  10. One And Only
  11. Anybody Listening?

Zugaben:

  1. Last Time In Paris
  2. Take Hold Of The Flame
  3. Queen Of The Reich

Endlich geht’s wieder los! Das Warten hat ein Ende! Konzerte und Festivals sind wieder für Besucher geöffnet  – zum Glück für alle Rock- und Metalfans! Und der Hirsch lädt am Montag, dem 14.03.22, gleich zu einem Event der ganz besonderen Art ein – Geoff Tate „The Voice in Progressive Heavy Metal“ und Originalsänger der Band Queensrÿche kommt auf große Europatour und präsentiert die beiden legendären Alben Rage For Order und Empire in kompletter Länge live mit seiner Band! Passend zum 30-jährigen Bestehen der Empire-Scheibe!

Supportet wird der großartige Act von den Special Guests Sons Of Sounds und Darker Half. Die Karlsruher Progressive Metal Band Sons Of Sounds eröffnete den Abend um 19 Uhr vor rund 700 Gästen. Genauer gesagt sind die Bandgründer, die drei Brüder Roman, Wayne und Hubert Beselt aus Ettlingen und ihr Ziel ist, den Metal-Olymp immer weiter mit ihrem Progressive Rock zu stürmen. Seit 2021 ist jetzt auch Marc Maurer mit an Bord und entlastet so Frontmann Roman Beselt, der sich ganz auf seinen Avantgarde-Gesang konzentrieren kann. Im Hirschen können sie ihr aktuelles Album Soundphonia den Besuchern bis 19:50 Uhr eindrucksvoll vorstellen.

Die australischen Power Metaller von Darker Half können nach der zwangsbedingten Coronapause endlich ihr aktuelles Album If You Only Knew live präsentieren und den zweiten Eröffnungspart des Abends, von 20 Uhr bis 20:50 Uhr übernehmen. Auch ihnen ist die Spielfreude ins Gesicht geschrieben und sie genießen ihren Auftritt vor den Zuschauern, die auch sie gebührend feiern. Vielen sind die Australier vielleicht bisher kein Begriff gewesen, aber sie können mit ihrem Set auch die Geoff Tate Fans überzeugen und die gute Stimmung trotz Maske im Hirsch aufrechterhalten.

Weitere 25 Minuten müssen die Fans jetzt noch ausharren, als endlich das Licht erlischt und die Bandkollegen von Geoff Tate, Lead-Gitarrist Kieran Robertson (Glasgow, Schottland), Bassist Jack Ross (Glasgow, Schottland), Lead-Gitarrist James Brown (Kilkenny, Irland), Schlagzeuger Daniel Laverde (Cincinnati, USA), Hauptgitarrist Walter Cianciusi (Avezzano, Italien) und Hauptgitarrist Dario Parente (Tagliacozzo, Italien) mit dem Sänger unter den Klängen von Walk In The Shadow die Bühne entern. Geoff Tate im Anzug und mit Hut, ganz gentlemanlike, versprüht trotz seines Alters viel Charisma bei seinen ersten Auftritt nach zwei Jahren in Deutschland und seinem fünften Gig auf der Europatournee.

Obwohl die Songs des Rage For Order Sets mehr durch Tates gesangliche Qualitäten brillieren, ist nicht weniger faszinierend und berauschend für die Fans, die lautstark jeden Song mitsingen und mit Beifall frequentieren. The Whisper, Gonna Get Close To You, The Killing Words und I Will Remember sind einfach Klassiker der Rockgeschichte, prägten eine ganze Ära und sind einfach mit Geoff Tate und seiner früheren Band Queensrÿche verbunden.

Nach dem ersten Akt geht es nach einer halbstündigen Pause zum zweiten Akt über. Die spielfreudigen Gitarristen, allen voran Kieran Robertson, die die Fans immer wieder zum Klatschen und Mitmachen animieren, bekommen Konkurrenz von Geoff Tate, der sich seiner Anzugjacke entledigt und mit der Band um die Wette auf der Bühne herumwirbelt.

Man merkt ihn zum einen die Erleichterung an, nach den „verrückten Zeiten“ wieder zu touren und „wieder mal außerhalb des eigenen Bettes zu übernachten“ und zum anderen, dass er sich einen seiner Lebensträume erfüllt hat – das Empire-Album nach 30 Jahren noch mal live zu präsentieren. Während andere Bands wegen des Erfolges oder des Geldes wegen spielen, meint er dazu nur linkisch, dass sie „einfach nur spielen, weil sie es wollen“. Zudem findet er es gut, dass das Publikum sich so textsicher präsentiert „das macht es uns einfacher“.

Der zweite Teil des Konzerts ist meiner Meinung nach eindeutig der bessere Teil des Sets, die Songs sprühen vor Lebensfreude, der Sound ist glasklar und messerscharf und in perfekter Abstimmung mit der Lichtshow. Best I Can, The Thin Line, Jet City Woman, Another Rainy Night (Without You) bringen die Fans völlig aus dem Häuschen, zu viele Erinnerungen an die alten Zeiten kommen bei den meist Älteren im Publikum hoch und als Geoff Tate von einer Begegnung mit einem Mann in einem Geschäft während der Coronazeit erzählt, der ihn für einen besonderen Song dankt, der ihm immer wieder Kraft gibt, ist den meisten klar, dass es sich nur um Silent Lucidity handeln kann – und selbst hartgesottenen Männer kullert bei dem Song ein Tränchen herunter. Bei The Thin Line setzt der ehemalige Queensrÿche-Sänger sogar gekonnt sein Saxofon ein und unterstreicht seine Vielseitigkeit.

Es folgt Schlag auf Schlag Hand On Heart, One And Only und Anybody Listening?, bevor nach einer kleinen Pause die letzten drei Zugaben des Abends Last Night In Paris, Take Hold Of The Flame und Queen Of The Reich erfolgen. Gegen 24 Uhr endet der opulente Abend, bei dem der Meister des Progressive Metals alle Facetten seines Könnens gezeigt hat.

Zwei Stunden Nostalgiesound vom Feinsten gepaart mit einer der besten Stimmen im Metalbereich – genau so kann die Konzertsaison weitergehen.