Hammercult – Anthems of the Damned

“Energiegeladener Thrash Metal aus Israel!“

Artist: Hammercult

Album: Anthems of the Damned

Spiellänge: 38:58 Minuten

Genre: Thrash Metal

Release: 20.04.2012

Label: Sonic Attack Records – a division of Music Force UG

Link: http://www.myspace.com/hammercult

Bandmitglieder:

Gesang – Yakir Shochat
Gitarre – Arie Aranovich
Gitarre – Guy Ben-David
Bass – Elad Manor
Schlagzeug – Maayan Henik

Trackliste:

  1. Above the Ruins
  2. Let the Angels Burn
  3. Riding Through Hell
  4. Diabolic Overkill
  5. We are Hammercult
  6. Black Horseman
  7. Stealer of Souls
  8. Hell`s Unleashed
  9. Devil Chainsaw Fuck
  10. Hellbent
  11. Into the Death Gate
  12. The Damned
  13. Santa Satan
  14. Fast as a Shark (Accept-Cover als Bonus zum Download)

hammercult_anthems_of_the_damned-cover

Mit Anthems of the Damned liegt nun das Debütalbum der israelischen Newcomer von Hammercult vor, welches auch in unseren Gefilden spätestens seit dem ersten Platz beim Wacken Metal Battle im letzten Jahr sehnsüchtig erwartet wurde. Vorausgegangen war dem Silberling die selbstproduzierte EP Rise of the Hammer, welche im Frühjahr 2011, nur ein Jahr nach Bandgründung, erschien und die intensiven Live-Shows des Quintetts dokumentierte. Das Debüt setzt diesen Ansatz konsequent fort und wurde von keinem Geringeren als ex-Hatesphere–Frontmann Jacob Bredahl gemixt und gemastert. Außerdem fungierte Multitalent Bredahl als Gastsänger bei Black Horseman.

Rein textlich erfindet Sänger Yakir, der sämtliche Lyrics selbst verfasst hat, das Rad nicht neu, sondern bedient so ziemlich alle Klischees des extremen Metals. Thematisch befassen sich die Songs fast alle mit Krieg, Mord, Zerstörung, Tod oder Teufel. Einzige Ausnahme stellt hier We are Hammercult dar, wobei es sich, wie unschwer zu erraten, um eine thrashige Huldigung an das eigene Schaffen handelt.

Auch musikalisch verzichten die Jungs auf unnötigen Schnickschnack oder gar Innovation. Vielmehr wird eine gehörige Portion Thrash Metal mit einigen Anleihen aus dem Punk-, Core- und Death-Metier verfeinert, wobei die oft rotzige Punkattitüde noch am deutlichsten hervorsticht. Dies wird besonders bei Hellbent deutlich, was sich ansonsten zu einem sehr rasanten Nackenbrecher entwickelt und vor allem live für ordentlich Stimmung sorgen dürfte. Aber nun schön der Reihe nach:

Der Opener Above the Ruins beginnt ohne jegliche Vorwarnung voller Aggressivität. Yakir keift die Lyrics förmlich ins Mikro und das extrem fordernde Drumming, gepaart mit rasanten Riffs, lässt das Ganze noch angriffslustiger wirken. Auch das folgende Let the Angels Burn strapaziert die Nackenmuskulatur vom ersten Ton an gewaltig. Dabei kombiniert der Song die pure Raserei mit einer gekonnten Melodieführung, welche auch bei
den anderen Stücken nicht aus den Augen verloren wird. Das nächste Highlight des Albums schließt sich direkt an. Riding Through Hell beginnt absolut rasant, überzeugt dann aber vor allem durch einen düsteren Chorus und abwechslungsreiche Melodien, die in einen balladenhaften Ausklang münden.

Der nun folgende Mittelteil des Albums muss als musikalischer Durchhänger bezeichnet werden. Und dies nicht etwa, weil Hammercult stilistisch oder gar vom Pressing her ungemein nachlassen würden, sondern weil sich hier mit Diabolic Overkill, Black Horseman, Stealer of Souls, Hell`s Unleashed und Devil Chainsaw Fuck sämtliche Songs der 2011er EP eingeschlichen haben. Dabei hätte es meiner Meinung nach
einzig das äußerst druckvoll gespielte, mit hervorragenden Leadgitarren und einem geilen Keifgesang versehene Diabolic Overkill verdient, nochmals aufgelegt zu werden, da die anderen vier Tracks definitiv hinter den neueren Nummern zurückbleiben. In diesem Block der „Altlasten“ erweist sich das eingangs bereits erwähnte We are Hammercult regelrecht als Frischzellenkur. Der Song überzeugt vor allem durch seine Rasanz, eine absolut rotzige Attitüde und einen eingängigen Chorus.

Mit Into the Death Gate, welches auf das bereits besprochene Hellbent folgt, nehmen die Jungs den Punk-Einfluss wieder etwas zurück und präsentieren ein treibendes, stellenweise sehr rasantes Drumming, welches im Mittelteil durch einen regelrechten Sprechgesang unterbrochen wird, woraufhin das Stück wieder kräftig an Fahrt aufnimmt. Das sich anschließende The Damned prescht von vornherein heftig drauf los, wobei der
Gesang und das schnelle Schlagzeug klar dominieren. Der Refrain lädt auch hier bereits beim ersten Hören zum lautstarken Mitgrölen ein. Santa Satan, der letzte Track der Scheibe, passt zwar nicht so recht zur Jahreszeit, aber mit der Prügelattacke gegen die versnobten Weihnachtssänger beweisen die fünf Israelis von Hammercult eine gehörige Portion Humor.

Fazit: Hammercult glänzen auf Anthems of the Damned zwar nicht gerade durch Innovation, kreieren aber eine interessante Mischung aus Altbewährtem. Dabei überzeugt die Band vor allem durch ihre kraftvolle Mischung aus extremem Metal und rauem Punk, welche mit wild keifenden Vocals, sägenden Gitarren und treibendem Schlagzeug angereichert ist. Insgesamt also Thrash aus Israel, der sich hören lassen kann. Einziges Manko bleibt die komplette Verwurstung der vorausgegangenen EP. Anspieltipps: Let the Angels Burn, Riding Through Hell, Hellbent
Christian G.
8
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