Mind Patrol – Milking The Masses

18.02.2022 – Thrash Metal - Sonic Attack Records – 42:23 Minuten

Musikalisch geht es in den weihnachtlichen Endspurt, die Ziellinie ist natürlich der 24.12. Das merkt man daran, dass sich nicht nur die Veröffentlichungen, sondern auch die Re-Releases mehren. Da wird es dann für mich Zeit, noch etwas in der Restekiste der liegengebliebenen Veröffentlichungen des Jahres herumzuwühlen, um noch das eine oder andere vermeintliche Juwel an Land zu ziehen, welches bei dem Hörer exquisiter Musik auf dem Gabentisch liegen sollte.

Dieses Mal habe ich die Scheibe Milking The Masses von Mind Patrol herausgezogen. Alleine der Albumtitel ist ja bezeichnend für die aktuelle politische/gesellschaftliche Lage. Bei der Band Mind Patrol denke ich zunächst, da habe ich doch letztes Jahr schon ein Album von denen in der Hand gehabt und ein Review dazu gemacht. Aber nein, denn das waren damals die Luxemburger Prog Metaller Mindpatrol! Bei diesen „auseinandergeschriebenen“ Mind Patrol hier handelt es sich um eine Thrashkapelle aus der Schweiz. Also kein Wunder, dass deren Ruf bisher noch nicht zu mir gedrungen ist, denn die Alpen halten schon einiges ab 😉

Aber im Ernst, die Band aus Luzern ist bereits seit 2012 unterwegs und veröffentlichte 2018 mit Against All Predictions ihr Debütalbum. Von der Urbesetzung sind noch Frontmann Yves Nellen (Gesang, Gitarre) und Christian Pfister (Gitarre) unterwegs. Der Rest wurde peu à peu runderneuert, zuletzt kam noch Leonie an der Gitarre dazu, die war allerdings bei den Studioaufnahmen des aktuellen Albums nicht dabei.

Nun also mit Milking The Masses das zweite Album der Eidgenossen. Mind Patrol zeigen mit ihrem Album, dass sie in der Klasse der jüngeren und etwas technisch verspielteren Thrasher durchaus mithalten können. Gute Ideen wurden technisch versiert umgesetzt. Dabei übertreiben sie es im Tempo nicht, haben jedoch in den Songs einen gewissen Grad an Härte. Dazu servieren sie eingängige Melodien und Refrains, die durchaus zum Mitgrölen geeignet sind.

Mind Patrol erfinden den Thrash Metal zwar nicht neu, tun ihm aber auch nicht wirklich weh. Auf Mind Patrol servieren sie ein Potpourri aus Thrashsongs, die wohl auf jedem Live Thrash Metal Event funktionieren dürften. Mind Patrol werden wohl auch nach Milking The Masses eine dieser vielen Underground Thrash Metal Bands bleiben, die in kleinen Clubs Stimmung verbreiten, aber musikalisch und monetär niemals die Massen melken werden. Einfach so für den Fun ist schon ok, das zeigen sie auch selbstironisch im letzten Song Happy Fun Time Song, der gleichzeitig eine Ode an die Freude mit Reggae ist. Na ja, ob man das nun jetzt wirklich braucht? Wie gesagt, live bestimmt funny. Damit zeigen sie allerdings, dass bei ihnen nicht unbedingt alles Thrash or die ist!

HIER! geht es für weitere Informationen zu Mind Patrol – Milking The Masses in unserem Time For Metal Release-Kalender.

Mind Patrol – Milking The Masses
Juergen S.
7.5
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