Helheim – Heiðindómr Ok Mótgangr

“Ein Meisterwerk“

Artist: Helheim

Album: Heiðindómr ok mótgangr

Spiellänge: 51:03 Minuten

Genre: Viking Metal/Black Metal

Release: 16.04.2011

Label: Dark Essence Records

Link: http://www.myspace.com/helheimnorway

Klingt wie: Kamfpar,VREID, Helrunar

Band Mitglieder:

Gesang/Gitarre – H´grimnir
Gitarre – Noralf
Bass – V´gandr
Schlagzeug – Hrymr

Trackliste:

  1. Viten Og Mot (Sindighet)
  2. Dualitet Og Ulver
  3. Viten Og Mot (Stolthet)
  4. Maðr
  5. Viten Og Mot (Årvåkenhet)
  6. Element
  7. Nauðr
  8. Viten Og Mot (Bevissthet)
  9. Helheim 8

Helheim melden sich zurück mit einem neuen Album im Gepäck. Heiðindómr ok mótgangr sticht schon durch sein Cover hervor, welches in den Kontrastfarben Rot und Blau gehalten ist. Die verwendeten Runen und mythologischen Fabelwesen zeigen die Thematik und Zugehörigkeit der Band. Nach dem letzten Release 2008 hat das Warten nun ein Ende. Nach langer Zeit ohne besondere Auffälligkeit präsentieren sie sich frisch und knüpfen an frühere Erfolge an. Kreativität zeigt sich auch in der Titelauswahl. So werden vier Song mit demselben Namen auf der Scheibe zu finden sein, jedoch in unterschiedlicher Umsetzung. Viking Metal,wie aus frühen Tagen, ist angesagt.
Viten Og Mot [Sindighet] ist der erste Song der vier Grundpfeiler des Albums. Dieser Titel wird mit Bedächtigkeit übersetzt und beginnt ruhig in sehr dunklem Stil. Im Hintergrund sind sachte Chorgesänge zu hören. Eine einzelne Gitarre in hoher Spielfarbe folgt und leitet zum Hauptteil des Songs. Der hohe Scream des Frontmannes H´grimnir wechselt im Refrain zum hohen Clean und wird ergänzt durch einen dunklen Sprechgesang. So findet man nicht nur das typische Kreischen sondern auch Passagen im Rockstil. Ein Melodiewechsel bringt Abwechslung und ist als instrumentaler Teil eingearbeitet. Ebenso herrscht wechselseitiger Gitarrensound, der durch Hall noch einmal an Tiefe gewinnt. Danach ist verzerrt wieder nur eine Gitarre zu hören und nur langsam setzen die restlichen Instrumente ein. Auch der Gesang ist weicher gehalten Zum Ende hin wird das Tempo angehoben und rasant abgeschlossen. Für den zweiten Song Dualität Og Ulver wurde als Gastsänger Hoest von Taake engagiert. Eine sehr gelungenes Konzept, da ein permanenter Fluss erzeugt wird und die anfängliche Geschwindigkeit das ganze Stück über Bestand hat. Die Stimmen gehen ineinander über und so reißt die Spannung nicht ab. Auch klassische Instrumente wie Pauken und Trompeten finden hier ihren Platz. Der instrumentelle Teil ist mit Breaks angereichert und das Gitarrenspiel wird deutlich hervorgehoben. Ein sehr besonderes Stück, dass einfach Spaß macht. Mit dem nächsten Song, wird der zweite Eckpfeiler Viten Og Mot (Stolthet) eingespielt. Übersetzt heißt dieses Stück Stolz. Wie der oben genannte Titel beginnt auch dieser ruhig und dunkel. Der Gesang wurde jedoch verändert und so ist ein tiefer Sprechgesang mit Scream im Hintergrund zu hören. Die kurzen schnellen Zwischenparts lockern das Stück auf und passen perfekt hinein. Das Gesangskonzept ist vorherrschend und bekommt eine Menge Raum. Die Trompeten werden verstärkt genutzt und hervorgehoben. Zum Abschluss setzt man schnelle Drums ein, die von einer langsamen Gitarre begleitet werden. Nach und nach setzen die restlichen Instrumente ein und es gibt ein kraftvolles Ende.
Maðrsteigt direkt sehr rasant ein und wirkt etwas brachialer als die vorigen Titel. Der Scream verstärkt diese Impression. Trotz der Härte nimmt die Melodie immer etwas Aggression heraus, sodass es immer weicher erscheint. Der Rhythmuswechsel in der ruhigen Phase ist sehr gelungen und der einsetzende Chorgesang klingt im Background passend. Die Vielseitigkeit des Sänger
H´grimnir wird auch hier deutlich. Neben seinem Kreischgesang wird auch ein Cleanpart eingebettet, der mit dem Chor sehr harmonisch klingt. Die Drums erhöhen das Tempo merklich bevor es genauso brachial wie zu Beginn weiterläuft. Die klare norwegische Sprache gibt dem ganzen Song eine Faszination, die es so selten zu finden gibt.
Der dritte Grundpfeiler des Album ist der nächste Song. Viten Og Mot (Årvåkenhet) bedeutet Wachsamkeit. Mit einem kraftvollen und energiereichen Einstieg wird gearbeitet. Auch der Gesang ertönt direkt und die schnelle Melodie und die sich wiederholenden Gitarrenläufe erzeugen ein hohes Maß an Aggression. Abwechslungsreich ist dieser Song allemal, denn er glänzt durch viele Wechsel im Rhythmus und Tempo. Der dunkle Sprechgesang findet erneut seinen Platz. Lange instrumentale Abschnitte geben Lebendigkeit und Bewegung. Sehr mitreißend und spannungsgeladen. Aber auch die sanfte Seite der Band kommt zum Ausdruck. So ist Element am Anfang schon sehr tiefgründig. Durch zwei verschieden gestimmte Gitarren trägt sich das Gefühl weiter. Der Gesang ist ebenfalls zweistimmig. Hoher Cleangesang mit Scream im Background finden Anwendung. Im laufenden Stück wird es dann etwas lauter und brachialer, auch der Gesang ändert sich. Trotzdem bleibt es eher still und melodisch. Nauðr geht sehr in die Black Metalrichtung und somit wird sehr laut und schnell zu Werke gegangen. Der ruhige Zwischenteil wirkt sehr okkult, ähnlich wie gesprochene Ritualformeln. Mysteriös kann man diesen Track beschreiben. Vielseitig und kreativ wird hier eine weitere Facette gezeigt.
Viten Og Mot (Bevissthet)bildet den letzten Grundpfeiler und wird mit Bewusstsein übersetzt. Schnell, laut und eine aggressive Spielweise bestimmen den Song. Augenmerk wird deutlich auf die instrumentelle Darbietung gelegt, so ist der zweistimmige Gesang nicht so zahlreich vertreten. Ein Abbruch im Tempo leitet den ruhigen Abschnitt ein, der sehr tief ist und eher nachdenklich klinkt. Auch die bekannten Trompeten werden hier angewendet. Am Schluss ist Meeresrauschen zu hören, welches mit weichen Gitarren untermalt wird. Helheim 8 übernimmt den Effekt des Meeres und fließt auch bedächtig weiter. Trompeten und andere Instrumente werden hier eingespielt und es wird auch nur ein chorähnlicher Gesang verwendet. So ist das letzte Stück fast ausschließlich instrumental, aber sehr eindrucksvoll. Am Ende ertönt eine Flöte, die einfach nur perfekt hineinpasst.

Fazit: Helheim ist mit diesem Album ein Meisterwerk gelungen, welches durch Abwechslung und Ideenvielfalt glänzt. Viking Metal in Kombination mit Black Metal und einigen Rockeinflüssen machen die Platte zu einem besonderen Klangerlebnis. Es ist der Band gelungen an alte Erfolge anzuknüpfen und auch die Wahl, das gesamte Album in Landessprache einzusingen, hat dem ganzen Album eine besondere Facette gegeben. Textlich ist es ebenso auf hohem Niveau angesiedelt und die vier Song mit demselben Namen machen neugierig. Perfektion und Spielfreude hat Helheim zu bieten und sollte viele neue Hörer gewinnen. Anspieltipps Dualtät Og Ulver, Element
Nadine S.
10
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