Hell:On – Hell Chains Europatour – Support Corova am 27.09.2018 im Florinsmarkt, Koblenz

„Hell:On – Hell Chains Europatour – Support Corova am 27.09.2018 im Florinsmarkt, Koblenz”

Künstler: Hell:On, Corova

Ort: Florinsmarkt Koblenz, Burgstrasse 16, 56068 Koblenz

Datum: 27.09.2017

Genre: Thrash Metal, Death Metal, Doom Metal, Sludge Metal

Besucher: 60

Kosten: 7 Euro

Veranstalter: Metallurg Booking

Link: https://www.facebook.com/events/2002328553161528/


1. Master
2. Mourning Star
3. My God Utopia
4. Eternal
5. Hunting Black Rain
6. In A Rush Of Blood


1. Hunt
2. Curse Of Flesh
3. Filth
4. Delirium
5. Ashes Of The Gods
6. Territory (Sepultura Cover)
7. Insight
8. Satan
9. Dormition (Zugabe)

Heute ist es endlich so weit! Hell:On, die Thrash / Death Metaler aus der Ukraine sind auf Europa Tour und machen im Florinsmarkt, dem altehrwürdigen Laden in der Altstadt von Koblenz, Halt. Der Florinsmarkt wird heute zur Metalhölle, also Hell:On. Supportet werden sie von der Koblenzer Doom / Sludge Legende Corova.

Einlass ist um 18:30 Uhr, Beginn um 19:30 Uhr. Obwohl es ein Donnerstag ist, begleitet mich meine Frau! Das bedeutet für mich, dass ich mit ein paar Bekannten, die ich wohl treffen werde, ein paar Kaltschalen trinken kann.

So gegen 19:20 Uhr sind wir vor dem Florinsmarkt angekommen. Jochen, der Pächter des Florinsmarkts, sitzt vor der Tür und macht persönlich den Einlass. Wir begrüßen uns herzlich, dann gehen wir rein. Es ist recht übersichtlich. Klar, es ist heute ein normaler Werktag und Koblenz ist nicht gerade als Metalhochburg verschrien. Am Eintrittspreis von 7 Euro kann es ja wirklich nicht liegen. Zwei super Bands für 7 Euro. Das ist ja eigentlich geschenkt. Ein paar Leute, die kommen wollten, haben bereits vorher über Facebook abgesagt, weil sie in Schicht arbeiten und Spätschicht haben. Kann man nichts machen.

Drinnen angekommen treffe ich Kumpel Patrick, begrüße ihn und wir gesellen uns zu ihm. Auch Andi, der Gitarrist von Wolfen ist da. Er mischt heute Abend die Bands ab. An der Theke treffe ich Liane von unserer Andernacher Thrashband Incertain. Eine herzliches Hallo und Umarmung.

Es soll ja eigentlich um 19:30 Uhr beginnen. Aber auf der Bühne tut sich noch nichts. Man will wohl noch auf ein paar zusätzliche Leute warten. Die tröpfeln dann auch wirklich noch rein und es wird doch noch etwas voller. Das freut mich echt für die Bands! Zwischendrin gehe ich auch schon mal zum Merchstand, da treffe ich Olexandr Bayev, den Sänger von Hell:On und unterhalte mich mit ihm. Sie haben nur T-Shirts dabei. Leider keine Tonträger. Auf meine Frage hin, wieso sie keine Tonträger haben, antwortet Olexandr mir, dass diese alle ausverkauft wären. Sehr schade! Ich hatte darauf gehofft, heute was von Hell:On zu bekommen.

Die Stimmung im Florinsmarkt ist gut. Richtig familiär. Man kennt sich untereinander. Mit starker Verspätung betreten Corova die Bühne. Corova existieren bereits seit 2004. Corova sind die Sludge / Doom Institution in Koblenz. Sie beginnen ihre Show mit dem Song Master. Richtig geile Show von Sänger Steven, der bei der Band im Mittelpunkt steht. Genial flankiert von den beiden Saitenbearbeitern und im Hintergrund vom Drummer. Diese Fraktion setzt für ihn ein wirklich hartes Brett. Weiter geht es mit Mourning Star. Das Set ist richtig klasse. Ich werde ein wenig an Grim Van Doom, der deutschen Sludgelegende aus Wuppertal erinnert. Wow, wie geil ist das, was Corova da hervorbringen. Toller Sludge / Doom mit Hardcore Elementen. Steven beherrscht sowohl clean, als auch harsh Voices. Das ist doch absolut selten in diesem Genre, dass clean und harsh Voices verwendet werden. Aber da kann ich nur mit den Ohren schnalzen. Schön schleppend und dabei sehr hart.

 

Beim Song My God Utopia gibt es eine Überraschung. Liane von Incertain gesellt sich zu den Musikern auf die Bühne und growlt bei Corova mit. Wie geil ist das denn!? Liane, das Biest, hätte mir das doch eben sagen können. Dann wäre ich jetzt zunächst einmal nicht so überrascht. Und weil das so gut ist, macht sie auch noch beim nächsten Song Eternal mit. Also, die Leute, die heute Abend nicht da sind, verpassen doch wirklich was. Corova räumen hier ab und spielen sich direkt in das Hirn der Fans. Schleppender und scheppernder Sludge / Doom aus den Sümpfen von Koblenz. Davon muss ich doch echt mal Kirk Windstein von Crowbar erzählen, wenn ich ihn das nächste Mal sehe. Da sehe ich in diesem Jahr nach Crowbar, Eyehategod und Grim Van Doom noch eine weitere extrem geile Sludgeband. Und das in Koblenz! Nachdem Liane zwischenzeitlich die Bühne verlassen hat, ist sie beim Song In A Rush Of Blood wieder auf der Bühne. Wie mittlerweile ja schon viele wissen, wird Liane Incertain verlassen, weil sie einen Umzug macht. Meine Empfehlung an Liane, die ich ihr auch heute Abend gebe: mach doch was im Sludge / Doom Bereich. Der Gig von Corova ist extrem kurzweilig und gefühlt viel zu früh schon zu Ende. Davon hätte ich mir heute Abend doch noch mehr mitgenommen.

Dann kommt die Umbauphase und recht spät sind dann die Ukrainer Hell:On dran. So allzu lange Zeit bleibt ihnen bis zum vereinbarten Ende eigentlich nicht mehr. Sie werden aber das Limit noch um einiges überziehen.
Mit Hell:On denke ich mal, dass ich damit heute Abend die Big 3 der Ukraine gesehen habe! In diesem Jahr sind Hell:On nach Jinjer und vorletzte Woche Stoned Jesus die dritte Band aus der Ukraine. Und Hell:On hauen mich heute Abend genauso um, wie die beiden vorgenannten Bands mich schon umgehauen haben. Mit Hell:On geht es jetzt rasant weiter. Der Turbolader wird eingeschaltet und es gibt extrem schnellen Thrash Death Metal auf die Ohren. Die Haare fliegen auf der Bühne ebenso wie vor der Bühne. Ein Nackenbrecher folgt dem anderem.

 

Headbangen ist angesagt. Die Band um Sänger Olexandr Bayev und dem Gitarristen Hellion gibt mächtig Feuer auf der Bühne. Hellion war übrigens der erste Bandname, bevor man sich in Hell:On umbenannte. Seit 2005 unterwegs und bereits fünf Alben hat das Quintett aus der Ukraine auf dem Buckel. Bemerkenswert dabei ist, dass neben Olexandr Bayev und Hellion auch Bassist Slayer und Drummer Leshiy seit 2005 dabei sind. Es gab nur einen Besetzungswechsel. Der zweite Gitarrist Tony Alien löste bereits 2009 Dragon T an dem Saiteninstrument ab. Das merkt man heute auch richtig, dass der Fünfer eine gut eingespielte Truppe ist. Die machen auf der Bühne mächtig was los. Alle Achtung meine Herren. Hier wird das Höllenfeuer entfacht. Die Setlist besteht überwiegend aus Songs ihrer letzten beiden Alben. Opener ist Hunt vom gleichnamigen 2013er-Album. Darauf folgen mit Curse Of The Flesh, Filth und Dilirium Songs vom ihrem letzten Album Once Upon A Chaos … Das ist übrigens auch schon von 2015. Da muss doch mal was Neues her. Das sage ich auch Olexandr Bayev nach dem Gig. Mit Territory steht ein geniales Sepultura Cover auf der Setlist. Satan soll dann der letzte Song sein. Aber ohne Zugabe kommen die Jungs natürlich nicht von der Bühne. Die gibt es mit Dormition vom Album Hunt. Jetzt muss aber Schluss sein. Hell:On sind schon lange über der Zeit und im Florinsmarkt gibt es eigentlich eine zeitliche Begrenzung für die Livebands. Mit Applaus werden die Jungs verabschiedet. Ich unterhalte mich mit ihnen noch nach dem Gig am Merchstand und draußen vor der Tür. Alle sehr nette Jungs!

Fazit: Endlich mal wieder ein richtig geiler Metal Liveabend in Koblenz. Da kann man dem Jochen nur danken, dass er so was in seiner Location möglich macht. Ein paar Zuschauer mehr wären den Bands zu wünschen gewesen. Der Stimmung hat dies aber keinen Abbruch getan.