Ash Of Ashes – Down The White Waters

Phönix aus der Asche“

Artist: Ash Of Ashes

Herkunft: Nordrhein-Westfalen, Deutschland

Album: Down The White Waters

Spiellänge: 41:54 Minuten

Genre: Pagan Metal, Epic Metal

Release: 21.09.2018

Label: Eigenproduktion, Kalthallen Tonträger

Link: https://www.facebook.com/AshOfAshes

Bandmitglieder:

Gesang, Gitarre, Bass – Skaldir
Lyrics, Gesang – Morten

Tracklist:

  1. Down The White Waters
  2. Flames On The Horizon
  3. Ash To Ash
  4. Sea Of Stone
  5. Springar
  6. Seven Winters Long (The Lay Of Wayland)
  7. In Chains (The Lay Of Wayland)
  8. The Queen’s Lament (The Lay Of Wayland)
  9. Chambers Of Stone (The Lay Of Wayland)
  10. Outro

Für dieses Review muss ich etwas weiter ausholen, da es dazu irgendwie eine Vorgeschichte gibt. Einigen von euch dürfte die Band Hel noch in Erinnerung sein, hat diese doch im Jahre 2012 das grandiose Album Das Atmen Der Erde veröffentlicht und viele waren sich einig, dass dieses kleine Meisterwerk der Paganen Metal Kunst nicht so schnell zu toppen sei. Auch ich war und bin der Meinung und wartete auf das, was danach kommen würde. Auflösung … Hel machten Schluss mit der Begründung, es sei alles gesagt. Ok, manchmal muss man eben Dinge akzeptieren und das tat ich auch. Nach sechs Jahren Stille auf einmal dieser Facebook Post von Hel, Skaldir bringt unter dem Namen Ash of Ashes ein neues Album raus. Nun sitze ich hier und darf über das schreiben, was ich höre und bin jetzt schon schwer beeindruckt. Ash Of Ashes sind wie der Phönix aus der Asche von Hel auferstanden und machen genau da weiter, wo 2012 das Kapitel geschlossen wurde, nur ohne den Druck etwas Großartiges noch überbieten zu müssen. Cleverer Schachzug.

Mit Down The White Waters schicken uns Skaldir und Morten auf eine Reise durch die Welt der nordischen Mythologische, die im zweiten Teil des Albums mit der germanischen Heldengeschichte um den Schmied Wieland ihren Höhepunkt findet. Musikalisch sind die Parallelen und Wurzeln noch deutlich herauszuhören. Eine Produktion, die glasklar daherkommt, tut ihr übriges.

Der Erste Song Down The White Waters, welcher als Intro durchgeht, wiederholt mehrmals in einem schönen Klargesang den Albumtitel und baut irgendwie einen Spannungsbogen auf.

Flames On The Horizon erinnert mich sehr stark an Bathory in der epischen Phase, sei es vom Gesang her oder von den Rhythmen, selbst der Songname könnte von Quorthon stammen.

Ash To Ash ist der schnellste Song des Albums. Das erste Mal tauchen Growls im Gesang auf, was dem Ganzen eine rohe Note verleiht, die durch Einsatz einer Violine etwas aufgelockert wird und ein typisch nordisches Feelig erschafft – das alles ergibt ein wunderbar rundes Gesamtbild. Wirklich toller Song. Sea Of Stones kratzt gesanglich etwas an der Heavy/Power Metal Ecke und besitzt einen wirklich wunderbaren Refrain, ohne aufgesetzt zu wirken. Mit Springar wurde ein folklastiges kurzweiliges Zwischenstück eingebaut, was den Weg öffnet für die Geschichte um den Schmied Wieland (The Lay Of Wayland), diese wird in vier Songs dargeboten und ist für mich der eigentliche Star des Albums.

„Wieland wird durch König Nidung – in der Edda Níðuð genannt – gelähmt, indem dieser die Fuß- bzw. Kniesehnen des mythischen Schmieds durchtrennen lässt. Wieland rächt sich in beiden Fällen, indem er Nidung–Níðuðs Söhne tötet, ihre Hirnschalen zu vergoldeten Trinkschalen verarbeitet und mit der Tochter des neidischen Königs ein Kind zeugt. Schließlich fliegt Wieland davon“ Quelle Wikipedia

Seven Winters Long beginnt wunderbar akustisch und baut sich langsam zu etwas Epischem auf, auch gesanglich wird hier alles richtig gemacht. In Chains drückt dann wieder etwas aufs Gaspedal. Ich liebe dieses Growls, warum nicht mehr? Genau das wäre mein einziger kleiner Kritikpunkt, was aber kein wirklicher ist. The Queen’s Lament besitzt eine tolle Power Metal Basis und hat auch etwas mehr Wind in den Segeln. Chambers Of Stone schließt dann den Kreis der Geschichte und fügt sich mit großartigem Gitarrenspiel in das Gesamtkonzept von Down The White Waters ein. Piano als Outro geht immer.

Fazit: Wer hätte das gedacht? Skaldir hat es tatsächlich geschafft mit Ash Of Ashes das zu toppen oder zumindest das fortzuführen, was er damals beendet hat. Man hört an jeder Ecke von Down The White Waters die Emotionen und das Herzblut eines begabten Musikers, der mit Leidenschaft und viel harter Arbeit etwas erschaffen hat, was zumindest bei mir nachhaltig Eindruck hinterlässt. Danke dafür!

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Rene B.
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