Artist: Cirith Ungol
Herkunft: USA
Album: Dark Parade
Spiellänge: 44:05 Minuten
Genre: Epic Metal, US Metal, Heavy Metal
Release: 20.10.2023
Label: Metal Blade Records
Link: https://cirithungol.bandcamp.com/album/dark-parade
Bandmitglieder:
Gesang – Tim Baker
Gitarre – Greg Lindstrom
Gitarre – Jimmy Barraza
Bassgitarre – Jarvis Leatherby
Schlagzeug – Robert Garven
Tracklist:
1. Velocity (S.E.P.)
2. Relentless
3. Sailor On The Seas Of Fate
4. Sacrifice
5. Looking Glass
6. Dark Parade
7. Distant Shadows
8. Down Below
Im Oktober verkündeten Cirith Ungol das Ende ihrer Live-Aktivitäten für das Jahr 2024. Einige Termine sind für das kommende Jahr bereits veröffentlicht worden. Der finale Gig in Europa steigt in Würzburg auf dem Keep It True Rising IV. Der Kreis schließt sich – Cirith Ungol spielten die erste Reunion-Show 2017 auf dem Keep It True Festival in Lauda-Königshofen.
Ebenfalls im Oktober wurde eine neue Scheibe veröffentlicht. Ist Dark Parade das letzte Lebenszeichen der Band aus dem Studio? Die Trennung vom langjährigen Gitarristen Jim Barraza aus gesundheitlichen Gründen passt in das Bild und die Tage von Cirith Ungol scheinen gezählt.
Was liefert uns Dark Parade? Die Rahmenbedingungen klingen wenig erbaulich, sodass eine Pflichterfüllung auf der Hand liegt. Allerdings nicht mit Tim Baker und seinen Mitstreitern. Um es vorwegzunehmen: Cirith Ungol hauen mit Dark Parade ein Album raus, welches die Trademarks der Band hervorstechen lässt und Fans von kauzig, epischen Metalklängen eine Feierstunde beschert.
Velocity (S.E.P.) dürfte dem einen oder anderen Fan bereits von Liveshows bekannt sein. Das druckvolle Gitarrenspiel und die eigenwilligen Vocals machen vom ersten Ton klar, dass Cirith Ungol genau dort weitermachen, wo die Herren bei Forever Black aufgehört haben. Über den Banger Relentless geht es zu Sailor On The Seas Of Fate. Akustisch startet die Nummer, über acht Minuten mischen sich dunkle, doomige Ansätze mit epischen Tönen, immer garniert mit Tim Bakers Kreischgesang. Im hinteren Teil wird das Tempo angezogen, die Saiten braten, und der Track dürfte für die finalen Shows gesetzt sein.
Flamenco? Der erste Eindruck von Sacrifice täuscht. Es gibt ordentlich auf die Zwölf, wobei das akustische Gitarrenintermezzo dann und wann aufblitzt und Sacrifice eine spezielle Note gibt. Tim Baker läuft zur Höchstform auf und dringt mit seinem Organ durch Mark und Bein. Die Saitenarbeiter zeigen ihr Können bei Looking Glass, gefolgt vom eigenwilligen Titeltrack, der mit mehrfachen Rhythmuswechseln die Hörerschaft in seinen Bann zieht.
Geht noch mehr? Cirith Ungol scheinen vor Ideenreichtum zu platzen. Was die Saiten in Kombination mit den Vocals bei Distant Shadows liefern, ist nah an einer Göttergabe. Der Schlusspunkt nennt sich Down Below, wo es nach gemächlichem Auftakt nochmals einen abwechslungsreichen Song mit den bekannten Cirith Ungol-Trademarks auf die Ohren gibt.