Artist: Mace ’n‘ Chain
Herkunft: Schweden
Album: Among Ancient Pillars
Spiellänge: 37:20 Minuten
Genre: Heavy Metal, Epic Metal
Release: 24.03.2023
Label: No Remorse Records
Link: https://www.facebook.com/macenchain
Bandmitglieder:
Alles – David Nilsson
Tracklist:
1. Bloodied Talons
2. The Key To Ancient Riddles
3. Defying The Gates
4. By The Peal Of Thunder
5. Labyrinthian Black
6. Mound Of Ashen Skulls
7. Fountain Of Voices
8. Upon The Anvil Formed
Vor knapp drei Jahren fasste David Nilsson, seines Zeichens Sänger der schwedischen Death-Metal-Band Feral (läuft gerade zur Einstimmung nebenbei, schönes Todesgeballer!) den Entschluss, ein reines, episches Heavy-Metal-Album aufzunehmen. Einfach, um dem Genre zu huldigen, das ihn – laut Bandinfo – zum Headbanger gemacht hat: „Wahrer schwertschwingender, schwerer, gottverdammter Metal!“ Danke, DeepL.
Bekanntermaßen kriegste mich ja schon mit den Begriffen „true“ und „epic“ fast immer. Vielleicht das an dieser Stelle mal als kleiner Tipp an alle Bands; egal ob Grindcore, hardmetalgrindschießmichkaputtcore oder Progmetal: Einfach „true“ und/oder „epic“ in die Bandinfo schreiben, und ich hör es mir an. Der Bauer hat nicht nur die dicksten Kartoffeln, sondern ist auch einfach gestrickt.
Also gut, dann schmeißen wir Feral mal aus der Lade und legen das Debut von Mace ’n‘ Chain ein.
Das Coverartwork zeigt dann auch gleich schon, wohin die Reise geht. Mittelalter-Ambiente, Conan der Barbar und Totenschädel. Mag ich.
Los geht es mit Bloodied Talons.
Die erste Minute zeigt Multi-Instrumentalist David Nilsson auch gleich mal, dass er seine Instrumente definitiv auch alle spielen kann. Gerade an den Drums scheitern ja viele; hier funktioniert es wunderbar. Das ist klassischer Old School Metal, der Freunde von Manilla Road oder auch Cirith Ungol wahrscheinlich aufhorchen lässt.
Grundsätzlich scheiden sich ja gerade in diesem Subgenre die Geister oft an den Vocals. Ich selbst kann den beiden genannten Bands musikalisch einiges abgewinnen, werde aber mit den jeweiligen Sängern nicht immer richtig warm.
Warum ich das erwähne? Nun, bei dem gerade laufenden Song, habe ich leider das gleiche Problem.
Wobei man hier jetzt aber differenzieren muss: Ein Mark Shelton (R.I.P.) singt für mich definitiv authentisch und echt, man muss das „Kauzige“ in der Stimme halt mögen.
Bei Mace ’n‘ Chain ist es vor allem das für mein Empfinden viel zu übermotivierte und aufgesetzte „Das muss jetzt aber genau so klingen!“-Gejaule, das mich hart stört. Man möchte David permanent ein „Digger, entspann dich doch mal“ entgegenbrüllen.
Auch The Key To Ancient Riddles zwingt mich dazu, die Lautstärke etwas runterzudrehen. Das ist instrumental gesehen eigentlich ganz ok, wäre da nicht der Gesang.
Mensch, das ist schade. Da wäre weitaus mehr drin gewesen.
Selbst mein guter Freund und Bandkollege Chris (Hi!), mit dem ich musikalisch doch eine sehr große Schnittmenge habe und der – verglichen mit mir – deutlich toleranter und offener ist, kann dem Gesang nicht viel abgewinnen. Und das soll was heißen, er ist bekennender Stallion-Fan, haha. Liebe Grüße nach Baden-Württemberg 😉
Eigentlich mag ich es auch gar nicht, auf den Schwachstellen eines Albums herumzureiten und das immer wieder zu erwähnen, aber auch Defying The Gates nervt HART aufgrund des Gesangs.
Dazu kommt, dass das Songwriting nicht wirklich auf Ohrwürmer oder zumindest coole Hooks ausgerichtet ist. Die Songs sind stark rifflastig und meistens treibend, bleiben aber wirklich nicht hängen. Auch bei By The Peal Of Thunder habe ich das Gefühl, dass es eher konstruiert als „gefühlt“ ist. Ich vermisse irgendeine eigene Note, eine Art USP oder die Freude an einer schönen Melodie. Oder zumindest Songtitel, die nicht wie Blaupausen aus dem Epic Metal Baukasten klingen.
Hier merkt man dann eben schon, dass es sich um ein Ein-Mann-Projekt mit einer Handvoll Gastmusikern handelt, und eben nicht um eine Band.
Nachfolgende Titel wie Mound Of Ashen Skulls (hier immerhin mit einem coolen, kurzen Chorpart), Fountain Of Voices oder das finale Upon The Anvil Formed können weder überzeugen noch irgendwelche Ausrufezeichen setzen.
Tja, und so sind wir auch schon am Ende angekommen. Die siebenunddreißig Minuten Metal sind absolut spurlos an mir vorübergegangen. Das war nix.