Sorcerer – Reign Of The Reaper

Das Quintett fischt in epischen Gewässern

Artist: Sorcerer

Herkunft: Schweden

Album: Reign Of The Reaper

Spiellänge: 47:06 Minuten

Genre: Epic Metal, Epic Doom Metal, Heavy Metal

Release: 27.10.2023

Label: Metal Blade Records

Link: https://sorcererdoom.bandcamp.com/album/reign-of-the-reaper

Bandmitglieder:

Gesang – Anders Engberg
Gitarre – Kristian Niemann
Gitarre – Peter Hallgren
Bassgitarre – Justin Biggs
Schlagzeug – Richard Evensand

Tracklist:

1. Morning Star
2. Reign Of The Reaper
3. Thy Kingdom Will Come
4. Eternal Sleep
5. Curse Of Medusa
6. Unveiling Blasphemy
7. The Underworld
8. Break Of Dawn

Bereits Ende der 80er-Jahre waren Sorcerer aktiv, jedoch ohne größere Aufmerksamkeit, sodass 1992 die musikalischen Aktivitäten begraben wurden. Das änderte sich mit der Reunion 2010 und seit 2015 liefern die Herren kontinuierlich neue Alben. Auf Lamenting Of The Innocent 2020 folgt Reign Of The Reaper drei Jahre später.

Sorcerer vermischen seit ihrer Reunion epische Klänge mit Doom und Metal. Wer bei dieser Melange den Namen Candlemass im Kopf hat, der ist grundsätzlich auf dem richtigen Weg, wobei der doomige Anteil auf Reign Of The Reaper nicht im Vordergrund steht.

Der Morning Star eröffnet den Longplayer, epischer Heavy Metal tönt aus den Boxen und liefert einen typischen Sorcerer-Nackenbrecher, der neben eingängigen Passagen komplexe, leicht doomige Bestandteile liefert. Der Titeltrack startet getragener, bleibt aber insgesamt zwischen epischem Metal und episch angehauchten Doom mit gelegentlich ausufernder Saitenarbeit. Fast schon im klassischen Heavy Metal tummelt sich Thy Kingdom Will Come. Eternal Sleep klingt zunächst nach Metal-Ballade und vermischt sich im weiteren Verlauf mit doomigen und epischen Elementen.

Deutlich flotter galoppiert Curse Of Medusa, der Refrain bleibt eingängig, verliert aber etwas an Dynamik. Trotzdem ist die Nummer ein herausragender Sorcerer-Song, der vor allem in Richtung Ende mächtig aufdreht. Das doomigste Kapitel nennt sich Unveiling Blasphemy, wobei der Fan, der seinen Doom gerne zäh und schleppend mag, über den Track lachen wird.

Wem die vorherige Nummer zu lahm war, bekommt mit The Underworld stampfende Heavy-Metal-Kost. Der Schlusspunkt Break Of Dawn begleitet im vorherrschenden Klangbild zwischen Epic, Doom und Heavy Metal die Hörerschaft aus der LP.

Sorcerer – Reign Of The Reaper
Fazit
Fans von sehr getragenen Klängen der Marke Ahab und Co. werden mit der neuen Sorcerer nicht glücklich werden. Generell stellt sich die Frage, ob Sorcerer mehr Epic Metal sind oder noch Epic Doom Metal. Die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen, sodass Menschen mit einer Vorliebe für epische Töne auf jeden Fall in die neue Sorcerer reinhören sollten. Es ist nicht alles perfekt, gerade das balladeske Eternal Sleep wirkt anfänglich deplatziert. Dagegen befindet sich mit Curse Of Medusa oder Thy Kingdom Will Come starke epische Kost auf dem vierten Output von Sorcerer. Unterm Strich bleibt ein empfehlenswerter Longplayer, der sich in die starke bisherige Diskografie von Sorcerer einreiht. Fans der Band sollten mit Reign Of The Reaper voll auf ihre Kosten kommen.

Anspieltipps: Curse Of Medusa und Thy Kingdom Will Come
Franziska W.
8.5
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