House Of Lords – Saints And Sinners

House Of Lords versuchen mit dem dreizehnten Album eine Rückkehr zu den Wurzeln

Artist: House Of Lords

Herkunft: Amerika

Album: Saints And Sinners

Spiellänge: 51:24 Minuten

Genre: Hard Rock, Melodic Rock

Release: 16.09.2022

Label: Frontiers Records

Link: https://www.facebook.com/HouseOfLords

Bandmitglieder:

Gesang und Gitarre  – James Christian
Schlagzeug – Johan Koleberg
Gitarre – Jim Bell
Keyboards  – Marc Mangold

Tracklist:

  1. Saints And Sinners
  2. House Of The Lord
  3. Take It All
  4. Road Warrior
  5. Mistress Of The Dark
  6. Avalanche
  7. Roll Like Thunder
  8. Razzle Dazzle
  9. Dreamin It All
  10. Takin My Heart Back
  11. Angels Fallen

House Of Lords haben ihr dreizehntes Studioalbum bereits im September veröffentlicht. Mit schöner Regelmäßigkeit veröffentlichen die Amerikaner um Shouter James Christian Alben. Im Jahre 1989 aus der Band Giuffria hervorgegangen, hat sich Gene Simmons der Truppe angenommen, dafür gesorgt, dass mit James ein passender Sänger gefunden wurde und so begann die Geschichte. Nach einigen guten Alben waren die letzten Releases eher mittelmäßig, da sich der anfangs noch stark keyboardlastige Sound davon abkehrte. Dadurch verloren die Platten an Substanz, waren zwar ok, aber nicht durchschlagend erfolgreich. Nun ist mit Marc Mangold ein starker Tastenmann gekommen, der eine Rückkehr zu alten Tugenden ermöglicht. Der weiß auch zu überzeugen und durch seine Keys und Pianoeinlagen gewinnen die Stücke. Zunächst aber zeigt Saint And Sinners, Titelsong und Opener der aktuellen Scheibe, wie House Of Lords klingen sollten. Geile Melodie und ordentlich Power. Gutes Gitarrensolo von Jimi Bell, der seit 2009 dabei ist. Bereits beim zweiten Track House Of The Lord kommen die Keys hervorragend zum Einsatz und bringen den Track nach vorn. Mehrstimmiger Gesang im Refrain rundet das Hörvergnügen ab. Nicht richtig hart, aber schon ansprechend. Melodiöser Hard Rock eben. Take It All erreicht die Klasse der Vorgänger nicht ganz und irgendwie gab es das auch schon. Trotzdem eine ordentliche AOR Nummer, ohne Höhepunkt. Road Warrior geht in eine eher andere Richtung. Klassischer Hard Rock à la Deep Purple oder Whitesnake. Dazu typisches Hammondorgel-Gewitter. Wer die Größen der Siebziger und Achtziger mag, der kommt hier auf seine Kosten. Vielleicht nicht typische House Of Lords, aber gut. Mistress Of The Dark ist ein über siebenminütiges Opus mit Klasse in weiten Teilen. Manchmal ist etwas kürzer eine bessere Wahl, um unnötige Längen zu vermeiden und so hätten es ggf. zwei Minuten weniger auch getan. Der Refrain zündet nicht ganz, aber was überzeugt, ist James Christians Stimme.

Avalanche ist eine Pianoballade. Nur Stimme und Klavier und zum Ende hin ganz leichte Instrumentalisierung. Geht immer mal wieder zwischendurch und dürfte auch gut auf einen Kuschelrock-Sampler passen. Roll Like Thunder ist eine anständige Rocknummer, die aber an die vorherigen Songs nicht anknüpfen kann, und auch der Refrain ist etwas langweilig geworden. Jimi an der Gitarre reist es mit einem Solo, viel zu kurz, noch etwas raus. Ein wenig besser wird es bei Razzle Dazzle. Zunächst scheint es ein straighter Rocker zu sein. Aber auch hier kann der Refrain nicht überzeugen, er erinnert mich an Queen? Bin mir nicht sicher. Auch hier wieder ein Solo, das ebenfalls ok ist, aber den Track nicht besser macht. Mit Dreamin‘ It All kommt ein weiteres Stück, das nicht an die Klasse der ersten Songs rankommt. Sicherlich gut gemeint, bietet der Song eine recht ansprechende Melodie, um dann aber austauschbar zu sein. Es fehlt etwas an Seele. Auch ist die Machart der letzten drei Songs identisch. Es kommt das obligatorische Solo von Bell und das war es. Taking My Heart Back und das abschließende Angels Fallen können nicht mehr als ordentliche Rocknummern gehen, wobei Letzteres eher wieder in den AOR Bereich gehört. Es fehlt bei beiden Stücken etwas an Herausragendem, um vollends zu überzeugen. Das sind austauschbare Stücke, die als Beiwerk mitgenommen werden können, aber nicht hängen bleiben. Da ist ein mehrmaliges Hören nicht unbedingt nötig.

House Of Lords – Saints And Sinners
Fazit
Leider können House Of Lords mit ihrem letzten Output nicht durchschlagen. Es ist eine anständige Rockscheibe, die in der ersten Hälfte voll überzeugen kann, dann aber schon abfällt. James Christian beweist trotzdem eine brillante Stimme und ohne diese und den wieder stark den Keyboards zugewandten ersten Tracks wären die Platte unter ferner liefen einzuordnen. Nun haben aber 50 % überzeugen können. Den Rest kann man als Durchschnitt bezeichnen und so nebenher laufen lassen, ohne ein Highlight zu haben. Hätten sie noch so ein, zwei Krachen wie die Anzeigetipps dabei gehabt, wäre die Platte weit vorne gewesen.

Anspieltipps: Saint And Sinners,, Road Warrior und House Of The Lord
Kay L.
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