“SHUT THE FUCK UP!“
Artist: Human Paranoid
Album: Shut The Fuck Up!
Spiellänge: 30:00 Minuten
Genre: Thrash Metal
Release: 15.04.2012
Label: Grind Attack
Link: http://www.humanparanoid.de/
Bandmitglieder:
Gitarre – Jan Wiebusch
Schlagzeug – Grobi
Gesang – Phil
Bass – Onkel
Tracklist:
- Inferno
- Draw The Line
- Fuck You
- The Undertaker‘s Lullaby
- Blind
- 9/11 Reloaded
- Pathogenes Of War
- Fukushima Nevermore
- Go To Hell
Meine Quasinachbarn Human Paranoid, die aus dem gerade mal 100 km entfernten Herford kommen, ballern seit 1999 jedem, der es hören will, die Fresse voll und veröffentlichen ihr drittes Album mit dem unmissverständlichen Namen Shut The Fuck Up!. Wer jetzt Proletenmetal erwartet, wird bitter enttäuscht, denn auch wenn mir die Texte nicht vorliegen, kann man anhand der Liednamen einen Bezug zu aktuelleren Geschehnissen (Fukushima Nevermore) oder Anspielungen auf Horrorszenarien (9/11 Reloaded, sprich eine Neuauflage des 11. Septembers 2001) feststellen.
Aber gut, nachdem man die total ätzende Kirmesmusik, die als Intro dient und nach einer halben Minute durch ein von einem Kind gerufenen „Shut the Fuck Up“ zum Glück vertrieben wird, geht’s auch schon los. Direkt wird klar, dass die Nachbarn beim Hören dieser CD leiden werden, da spätestens nach der Hälfte von Inferno klar ist, dass es sich hier um eine „nur bei 100% Lautstärke zu hören“-CD handelt. Auf der einen Seite rollen die Riffs schon von diesem Punkt an wie ein Panzer durchs Gehör, begleitet von eigentlich für Thrash Metal einem typischen, aber durch die Produktion viel brutaler wirkenden, Schlagzeug, das einen den Kopf weghämmert und einem ebenso brutalen, aber nicht nervigen Bass (was eine echte Gradwanderung is!). Auf der anderen Seite haben wir einen Sänger, der auch super in einer Grindcore-Band singen und die Konkurrenz größtenteils mühelos wegbraten würde. Allgemein hat die Scheibe einen „grindigen“ Touch, was ich so in dieser Form noch nie gehört habe.
Besonders gut haben mir The Undertaker’s Lullaby und Go To Hell gefallen. Ersteres, weil es die auf zu vielen Scheiben fehlende Midtemponummer ist und ein Indiz dafür ist, dass die Band auch problemlos eine ganze Scheibe in diesem Tempo füllen könnte, ohne langweilig zu werden. Das Zweite gefällt mir, weil es im Kontrast zur restlichen Scheibe steht und definitiv humorvoll gemeint ist, was als Outro richtig gut rüberkommt (zumal der Sänger zum Abschied noch einmal alles kaputt schreit und Peter Lustig danach zum Abschalten auffordert).