Ill Nino + Support – Leer im Zollhaus – 27.03.2011

Bands: Ill Nino, Deadlock, Breed77 und Mindead

Location: Zollhaus in Leer

Homepage: www.ah-entertainment.de

Datum: 27.03.2011

Kosten: VK: 17 Euro, AK: 21 Euro

Besucher: 450

Wieder zieht es mich für Euch ins Ostfriesische Leer, wo vier Bands das Zollhaus zum Beben bringen wollen. Die erste Gruppe Mindead habe ich leider verpasst, da ich etwas spät dran bin. Dies soll meine Stimmung aber nicht weiter trüben und so bin ich mehr als überrascht, als ich das mir mittlerweile anvertraute Zollhaus betrete, mich Richtung Bühne begebe und sehe, dass sich zu der noch frühen Stunde schon so viele Metalheads vor der Bühne drängen.

Der Grund ist mir dann klar – Breed77 sind an der Reihe und die Jungs haben sich die Aufmerksamkeit redlich verdient. Nach ihrem sehr geilen Auftritt im Dezember 2010 in Bremen können sie in Leer genau da weiter machen, wo sie aufgehört haben. Experimenteller Sound dringt durch die Location, den die Besucher erst einmal verdauen müssen. Dennoch lockert der an System Of A Down erinnernde Gesang die Stimmung auf und lässt die ersten Köpfe im Takt nicken. Das Eis bricht endgültig als Breed77 das The Cranberries– Cover Zombie anstimmen. Wie ich finde: eins der besten Metal Cover, die es gibt. Dieses dankt das Ostfriesische Publikum mit einer ordentlichen Party und lässt die zufriedenen Breed77 von der Bühne steigen.

Als Deadlock nach kurzer Umbaupause die Bühne betreten, wird es vor der Bühne mächtig voll und so bin ich doch echt gespannt, ob sie ihrem recht hohem Ansehen gerecht werden können. Doch dann bin ich wirklich erschrocken: Sabine Scherer hat merkliche Probleme sich in den Sound des Zollhauses einzufinden, was auch definitiv am lästigen Übersteuern ihres Gesangs liegt. Dieses kann zum Glück nach ein paar Songs beseitigt werden und auch Sabine Scherer kommt besser in die Show und punktet, vor allem mit den ruhigen Gesangspunkten, die das Publikum gar zum Mitklatschen bewegt. Vor allem die Spielfreude sowie die Mischung aus sanften und harten Songpassagen kommen bei den anwesenden Metalheads an und leisten der Vorfreude auf Ill Nino keinen Abbruch.

Ill Nino, die als harte Linkin Park gehandelt werden, betreten pünktlich um 21.45 Uhr die Bühne. Besonders fallen sofort die extrem coolen Clear Vocals auf, die durch heftige Shouts erschüttert werden. Die Stimmung kocht im Zollhaus immer weiter hoch. Das Drumming hämmert heftig in den Ohren und die beiden Drummer sind hervorragend aufeinander eingespielt und zeigen dem Publikum dieses in lockerer Stimmung. Zudem lassen sie sich Zeit für ein kleines aber feines Solo. Den Mix aus Nu-Metal und lateinamerikanischer Musik beherrschen die Headliner aus New Jersey gekonnt und können, dank enormer Bühnenpräsenz, das Publikum auf ihre Seite ziehen. Feine Töne, gepaart mit harten Riffs, durchziehen die Show, die als einziger Negativpunkt das frühe Ende nach ca. einer Stunde aufweist. Da wäre auf jeden Fall noch etwas mehr drin gewesen und über 2-3 weitere Songs wären die Besucher mit Sicherheit auch nicht böse gewesen.

Dennoch wird mir der Abend und die Bands als eine gelungene Veranstaltung im Gedächtnis bleiben. Vor allem die direkte After Show Party im Zollhaus und die Band Breed77, die fleißig Autogramme schreibt und sich mit Fans ablichten lässt, lassen diesen Abend wieder zu einem besonders gelungenen Ah-Entertainment- Event aufsteigen.