Infernal Hate – The Order Of The Black Kestrel

Vulkanischer Death Metal von den Kanaren

Artist: Infernal Hate

Herkunft: Spanien

Album: The Order Of The Black Kestrel

Spiellänge: 31:14 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 26.11.2021

Label: Art Gates Records

Link: https://infernalhate.bandcamp.com/

Bandmitglieder:

Gesang und Gitarre – Seven Garcia
Gesang und Schlagzeug – Monstro
Bassgitarre – David

Tracklist:

1.  Aprositus
2. Black Crows Over The Horizon
3. Ex Nihilo
4. Lies Against Humanity 
5. Vulcanoapocalipsis
6. The Hidden Knife 
7.  I Sovereign
8.  Empirical Knowledge

Die aus Spanien stammende Band Infernal Hate wurde im Jahr 2000 von Seven und Fabio gegründet. Sie veröffentlichten ihr Debütalbum im Jahr 2003. Später verließ Fabio die Band und Seven beschloss, neue Mitglieder für ein neues Projekt zu finden. David und José vervollständigten das Line-Up. Es folgten 2006 und 2011 zwei weitere Alben und dann wurde es ganz ruhig um die Band. Zwischenzeitlich ballerte man im Jahre 2010 noch eine EP namens Abicen Abora raus. Sehr viele Namen und Informationen in zwei Sätzen, aber da muss man durch. Ich will euch ja nicht alles vorenthalten.

Aprositus startet mit einem Trommelwirbel, die Gitarre läuft vorweg, wieder Trommelwirbel, erneuter Einsatz der Gitarre und dann ab den Blastbeat. Sehr feines Riffing, geiler Part. Die Vocals sind schön growlig und werden am Ende öfter lang gezogen. Doublebass-Attacke und wieder in den Blast-Part. Der Gesang wird nun gedoppelt. Herrlich. Dann ein Midtempo-Part, der killt und drückt, da die Doublebass die ganze Zeit durchackert und man ein melodisches Lead hinzufügt. Brett. Und wieder ab in den Blastbeat-Momentum. Am Ende noch ein kurzer Mini-Groove und ja, der Brutal Death Metal Fan in mir ist durchaus begeistert. Geht bei mir ja schnell, hehe, aber trotzdem. Es hat hier alles Hand und Fuß. Das Songwriting ist ausgetüftelt und ich bin schon gespannt auf den Rest des Albums. Hat man beim Opener so ein Gefühl, dann haben sie ja schon einmal vieles richtig gemacht, würde ich sagen. Die Produktion erledigt dann den Rest für die Truppe.

Sehr drumlastig, aber auch irgendwie chillig klingt es bei Black Crows Over The Horizon. Der Song wird wie ein Marsch aufgebaut und man hört des Öfteren Black Crows. Nach eine Weil kommt ein Break und die Hölle bricht aus. Ballerpart hoch zehn. Totale Vernichtung. Dann wieder in diesen marschähnlichen Zustand, um kurze Zeit später wieder alles zu zerstören. Ballern ohne Ende ist die Devise. Dann aber wieder ein geiler Wechsel in die Marschgeschichte, eine Melodie wird hinzugefügt. Dieses Vorhaben wird dann konsequent durchgezogen. Der Drummer baut bei dem Wiederholungsriff die Spannung auf und am Ende kommt noch eine Clean-Gitarre hinzu und fertig ist wieder ein recht abwechslungsreicher Song. Dieses Hin und Her der verschiedenen Geschwindigkeiten kommt echt gut herüber.

Ex Nihilo kommt auch gleich wieder mit einem fetten Riff und einer knatternder Doublebass zu Beginn. Bleibt hängen. Klingt sehr rockig und irgendwie auch geil. Hier lässt man die Geschwindigkeit ganz außen vor und arbeitet druckvoll im Midtempo.

Auch Lies Against Humanity  fängt langsam an, dann wechselt man wieder in so eine Art Marsch, vor allem von den Drums her. Anschließend erklingen melodische Vorspieler und ab in den Blastbeat. Natürlich vorhersehbar, aber genauso liebe ich es. Das melodische Lead wird fortgeführt und der Song bleibt einfach nur schnell und aggressiv, auch wenn die Geschwindigkeit des Riffings sich ändert. Dem Drummer ist das ziemlich egal. Durchknüppeln, wenn auch recht variabel, steht auf der Tagesordnung. Gelungene Abwechslung zu den Songs davor, besonders, wenn man die Geschwindigkeit als solche betrachtet. Geht ins Ohr.

Ein bisschen verspielter und abgehackter präsentieren sie sich bei Vulcanoapocalipsis. Hier gehen sie nicht besonders straight zu Werke. Die Vorspieler werden etwas verzögert, Stakkato-Riffs mit betonendem Drumming sind vorhanden und auch hier präsentiert man sich wieder recht flexibel, wenn es um das Thema Double-Bass geht. Diese darf gerne mal das Tempo bestimmen bzw. den ganzen Part.

Mit Empirical Knowledge endet man die knappen 31 Minuten und wie so oft, wenn sie im Midtempo agieren und dazu die druckvolle Doublebass verwenden, klingen sie wie die guten Nile. Auch der Einsatz des doppelten Gesangs und das Riffing gehen in diese Richtung. Man bleibt im Midtempo, arbeitet aber mit so viel Druck, dass es nur so scheppert und danach holt man eh die Ballerfreude heraus, packt sie an den Hörnern und dreht durch. Dann noch einmal diesen Doublebass-Nile-Gedächtnispart. Ein melodisches Lead hinzugefügt, die Doublebass geht weiter durch und eine weibliche Stimme klingt neben den Growls. Kurze Zeit später wird dann wieder geblastet. So muss das. Pure Abwechslung. Die Frauenstimme darf noch einmal ran. Eine gute Idee, aber irgendwie klingt sie komisch. Beim dritten Mal anhören passt es aber dann. Stakkato-Riffs im Midtempo zünden das Feuer noch einmal und löschen es auch zugleich, denn dieser Part beendet nicht nur den Song, sondern auch das ganze Album.

Vulkanischer Death Metal von den Kanaren!

Infernal Hate – The Order Of The Black Kestrel
Fazit
Das Trio von den Kanarischen Inseln überzeugt mich mit dem vierten Album überwiegend, wenn auch nicht zu 100 %. Wechselnde Geschwindigkeiten (überwiegend schön schnell), Riffs, die Butter schneiden können und infernalisches Gegrunze schocken und machen das Zuhören sehr leicht. Brutal und abwechslungsreich. Die kurze Spielzeit, einzelne belanglose Riffs und einige Wiederholungen stören ein wenig, ansonsten kann man sich das Album sehr gut geben. Das Drücken der Repeattaste habe ich definitiv nicht bereut.

Anspieltipps: Aprositus und Lies Against Humanity
Michael E.
7.4
Leser Bewertung0 Bewertungen
0
7.4
Punkte