“Bei Knorkator kann man mehr lachen, bei Rammstein besser abfeiern, bei Crematory besser nachdenken.“
Artist: Insane
Album: Doppelfickerspiegelpanzer
Spiellänge: 01:08:11 Stunden
Genre: Death Metal, Punkrock, Pop
Release: 11.06.2009
Label: Eigenproduktion
Link: http://insane.at
Klingt wie: Rammstein, Crematory und Megaherz
Bandmitglieder:
Gesang – Sebastian Theuerkorn
Gitarre – Thorsten Mende
Bass – Bartosch Slomak
Schlagzeug – Ronald Bischof
Tracklist:
- Los Insanos
- Doppelfickerspiegelpanzer
- Indien
- Sport
- Monique
- Italien
- Hängen
- Unschuld
- Märchenstunde
- Germein
- Es Ist Kein Gott
- Sucht
- Ich Hasse Alles
- Halt Mich Fest
Wahnsinnig. Das ist Insane in einem Wort zusammengefasst, aber das kann man ja schon am Bandnamen lesen. Dennoch gibt es eine Menge humoristische und polarisierende Musik, mit Texten, die sich gewaschen haben… Oder auch nicht! Denn die Texte sind teilweise dreckig – und das nicht zu knapp. Doppelfickerspiegelpanzer provoziert und fällt klar in die Kategorie Lieben oder Hassen ohne Raum fürs Dazwischenstehen. Die Nachfolge, der damals praktisch aufgelösten Knorkator lässt sich diskutieren, ebenso wie die Vergleiche mit Rammstein, doch darum geht es auch gar nicht. Hier geht es um Insane.
Die Österreicher spielen eine Mischung aus Punk und Death Metal, bringen jeddoch auch eine Menge Inspiration von oben genannten Bands in ihren Sound mit ein. Laut eigener Aussage geht es in den Texten um „[…]Gewalt, Hass, Piraten, Gentechnik, Sportficker, Jungen mit Eichhörnchenschwänzen und Popstaraffinität, um die Heuchelei der Kirche und der Weiterführung von Kinderliedern mit allen Konsequenzen.“ Es gibt klaren (Sprech-)gesang und tiefe „Ich-will-growlen-kann-es-aber-nicht-Growls“, sowie teils technisch anspruchsvolle Drumsessions, die sich mit diversen Soundeffekten abwechseln.
Wer den textlichen Inhalt ignoriert und lediglich den Klang der Stimmen sowie den musikalischen Aspekt des Albums hört, wird vielleicht auch nicht so enttäuscht. Der Song Italien zum Beispiel ist mit Abwechslung vollgestopft und klingt tatsächlich recht gut. Bei Hängen gibt es sogar eine Art Hip Hop-Sprechgesang á la Megaherz mit Doublebass, was auch diesen Song spannend macht. Selbst textlich ist dieses Stück hörenswert, doch die Lust auf mehr sollte sofort wieder gezügelt werden.
Halb durch das Lied Unschuld hindurch hatte die Enttäuschung ihren Tiefpunkt erreicht. Das ist ein Pop-Song mit pornösem Stöhnen, der nicht jugendfrei ist. Den Witz darin kann ich zwar sehen, doch das Ende dieser Scheibe wird sehnlicher denn je erwartet. Ab hier wird etwas Schnelldurchlauf seinen Dienst erfüllen müssen. Es gibt reichlich Abwechslung in den restlichen Songs, doch größtenteils nervt es eher, als dass es erheitert. Es Ist Kein Gott könnte so manchen tatsächlich zum Mitsingen motivieren. Sucht ist wiederum ein Pop-Song und Ich Hasse Alles klingt nach schon Gehörtem aus der Vergangenheit, also nicht sehr originell. Halt Mich Fester ist widerum ein weihnachtlicher Schnulzen-Song, den man in der Metal Welt nicht gebrauchen kann, welcher (zum Glück) der Abschluss der Scheibe ist.