Artist: Kauan
Herkunft: Tallin, Estland
Album: Ice Fleet
Spiellänge: 41:29 Minuten
Genre: Ambient Doom Metal, Folk Metal, Progressive Rock
Release: 09.04.2021
Label: Artoffact Records
Link: https://kauanmusic.com/
Bandmitglieder:
Gesang, Gitarre, Keyboard – Anton Belov
Keyboard, Backgroundgesang – Alina Belova
Bass, Backgroundgesang – Alex Vynogradoff
Bratsche – Anatoly Gavrilov
Schlagzeug – Anton Skrynnik
Tracklist:
- Enne
- Taistelu
- Maanpako
- Kutsu
- Raivo
- Ote
- Hauta
Kauan wurden 2005 von Anton Belov und Alexander Borovykh in Tscheljabinsk (Russland) zunächst als namenloses Projekt gegründet. Mit jungen 16 Jahren schrieb Belov das Debütalbum Lumikuuro (2007), ein atmosphärisches Doom- und Black Metal-Album, welches er mit Borovykh aufnahm und unter dem heutigen Bandnamen veröffentlichte. Belov fühlte sich schon seit Teenagertagen von der finnischen Metalszene inspiriert, was schließlich dazu führte, dass die Band ihren Lebensmittelpunkt nach Tallin (Estland) verlegte. Den Longplayer Sorni Nai (2015) bezeichnen die Wahl-Finnen selbst als ihr ambitioniertestes Werk. Am 9. April 2021 veröffentlichen Kauan Studioalbum Nummer neun über ihr aktuelles Label Artoffact Records, bei dem sie seit diesem Jahr unter Vertrag stehen.
Kauan entfernten sich mit Album Kaiho (2017) von ihrem ursprünglichen musikalischen Stil in eine progressivere Richtung, den sie seitdem konstant weiterentwickeln. Das neueste Werk Ice Fleet erzählt die Geschichte von der Nordküste der UdSSR in den 30er-Jahren, bei der Geologen plötzlich eine Flottille gefrorener Schiffe fanden. Der Inhalt basiert auf echten Briefen, Artikeln und Begebenheiten. In sieben Kapiteln erwarten den Hörer Kopfkino und Gänsehaut in einer mystischen Atmosphäre. Für echte Adventure-Fans ist als zusätzliches Gimmick beim Kauf der CD ein Textbuch als Rollenspiel erhältlich. Damit kann man für rund 40 Minuten in die eisige Szenerie eintauchen.
Der Opener Enne beginnt mit Geräuschen eines knarzenden Schiffsrumpfes und erzeugt schon zu Beginn eine epische Stimmung. Akustische Gitarrenklänge ziehen sich danach über drei Minuten hin, bis Synthies, die an den Sound eines Echolots erinnern, einsetzen. Der Akustikpart ist meiner Meinung nach etwas zu üppig ausfallen, was den Song im mittleren Teil unnötig streckt. Fließend geht es rüber zu Taistelu, Track Nummer zwei, der mit einem ebenfalls langen Atem und sphärischen Klängen das Kopfkino zum Laufen bringt. Maanpako wiederum sorgt zunächst mit melancholischen Pianoklängen für eine bedrückende Atmosphäre. Nach anderthalb Minuten nimmt die Trauerstimmung eine abrupte Wende. Ab jetzt kommen dynamische Gitarrenleads und das kratzige Growling von Sänger Anton Belov zum Einsatz. Kutsu zieht mich mit seinen Ambient Doom-Einflüssen in seinen Bann, dieser Song holt mich erstmals vollständig ab – endlich bin ich im Fahrwasser angekommen. Nachfolger Raivo setzt druckvoll nach, es geht deutlich aggressiver und düsterer zur Sache. So langsam komme ich auf den Geschmack. Weiter geht die Reise mit dem verträumten Song Ote, er bringt mich dazu, mit den Gedanken vollends abzudriften. Das Schlusslicht Hauta lässt den eingeschlagenen Weg am Ende entspannt ausklingen.
Formate: Digital Album, Vinyl, CD
Pre-Order: https://kauan.bandcamp.com/album/ice-fleet