Artist: Lionheart
Herkunft: Kalifornien, Vereinigte Staaten Von Amerika
Album: Live At Summerbreeze
Spiellänge: 32:48 Minuten
Genre: Metalcore, Hardcore
Release: 06.11.2020
Label: Arising Empire
Link: https://www.facebook.com/lionheartca/
Bandmitglieder:
Gesang – Rob Watson
Gitarre – Nick Warner
Gitarre – Walle Etzel
Bassgitarre – Richard Mathews
Schlagzeug – Jay Scott
Tracklist:
- Cali Stomp
- Hail Mary
- Pain
- Still Bitter Still Cold
- Keep Talkin‘
- Trial By Fire
- Lockjaw
- Love Don’t Live Here
- Rest In Power
- Fight For Your Right
- Lhhc
- Going Back To The Bay
Live-CDs gehört zu den Dingen, die ich mir sehr skeptisch anhöre. Zum einen haben wir hier immer eher eine Best-Of-Platte und zweitens gibt es leider viel zu viele Live-CDs, die am Ende wie eine gute Proberaumaufnahme klingen und den Faktor Publikum oder Atmosphäre nur wenig bis sogar gar nicht einfangen. Ein negatives und ein positives Beispiel waren zuletzt die beiden Liveplatten von Ice Nine Kills (Negativ: Undead Unplugged Live For The Overlook Hotel – Positiv: I Heart They Kill Live). Da ich selbst beim Summer Breeze gewesen bin, kann ich zumindest nachempfinden, ob das Konzert selbst gut gewesen ist und ob man mehr Atmosphäre hätte einfangen können (oder sogar müssen).
Die gewählte Trackliste bedient sich sowohl bei Welcome To The West Coast II (Cali Stomp, Still Bitter Still Cold, Trail By Fire, Hail Mary und Lhhc), Welcome To The West Coast I (Rest In Power) und beim 2015er Release Love Don’t Live Here (Pain, Keep Talkin‘, Lock Jaw, Love Don’t Live Here und Going Back To The Bay). Einzig Fight For Your Right ist ein Song, der nur Live gespielt wird. Doch da der Beastie Boys-Coversong größtenteils als Aufheizer und Musikbett genutzt wird, dürfen sogar ein wenig Metallica das Ende von Trail By Fire verzieren. Doch was bedeutet das jetzt für die Trackliste, die 1-zu-1 der Setliste vom 2019er Gig auf dem Dinkelsbühler Festival genommen wurde? Erst mal nur, dass man sich damals nicht nur bei den Tracks bedient hat, die man als „Kassenschlager“ der US-Amerikaner sehen würde. Denn dann wären auch Burn und Vultures mit von der Party. Doch da das 2019er Release im August 2019 nicht live performed wurde, kann man wohl behaupten, dass man sich auf das reduziert hat, was vor 2019 für die Band wichtig war. Da Lionheart nur einen 30-minütigen Slot auf dem Summerbreeze zur Verfügung hatten, ist klar, warum man nicht mehr auf die Platte gepresst hat.
Jetzt zu dem, was für mich das Hauptkriterium für die Bewertung eines Livealbums (neben der Trackliste) ist – die Atmosphäre. Da vor Ort der „Punk“ abging, finde ich eigentlich, dass man mehr hätte aufnehmen können, als nur gelegentliche Rufe und Aufrufe einen Circle Pit zu zelebrieren. So kommt man kaum an Livealben wie Rock In Rio (Iron Maiden) ran, doch würde ich Lionheart auch nicht als die „Mitsingband“ bezeichnen. Somit hat man wahrscheinlich genau das aufgenommen, was vom Publikum rüberkam.