Lo-Pan, Elephant Tree und Steak – am 14.10.2019 im Kesselhaus im Schlachthof Wiesbaden

Saftige Stoner im Kesselhaus

Bands: Lo-Pan, Elephant Tree, Steak

Ort: Kesselhaus im Schlachthof Wiesbaden, Murnaustraße 1, 65189 Wiesbaden

Datum: 14.10.2019

Kosten: 15 € VK, 19 € AK

Genre: Stoner Rock, Doom Metal, Heavy Rock

Besucher: ca. 150 Besucher

Veranstalter: Schlachthof Wiesbaden

Link: https://www.schlachthof-wiesbaden.de/programmdetails/items/lo-pan.html

Setlisten:

Steak

1. Liquid Gold
2. Wolves
3. The Juice
4. Living Like A Rat
5. Last Days
6. Overthrow

Elephant Tree

1. Dawn
2. Wither
3. Faceless
4. Wasted
5. Aphotic Blues
6. Surma
7. Bird

Die Woche beginnt schon einmal gut. Ein saftiges Steak unter dem Elefantenbaum und dann noch den Schurken Lo-Pan (aus Big Trouble In Little China) treffen.
Nein Spaß beiseite. Zu Beginn der Woche gibt es im Kesselhaus in Wiesbaden gleich einen tollen Stonerabend mit den Bands Steak, Elephant Tree und Lo-Pan. Zwei Britische und eine US-amerikanische Band.

Für einen Montagabend ist es heute recht voll. Das finden auch die Bands, denn da wird sich von allen Bands mehrfach bedankt, dass so viele Fans hierher gefunden haben. Wobei ich dazu anmerken muss, dass mit den drei Bands aus meiner Sicht schon namhafte Bands geholt wurden. In diesem Package sind sie momentan zusammen auf Tour und haben ein paar Festivals und halt auch Clubgigs wie heute Abend.

Der Termin in Wiesbaden liegt genau zwischen dem Keep It Low Festival in München letztes Wochenende und dem Desertfest Antwerpen nächstes Wochenende, an denen die drei Bands natürlich gebucht sind.

Das Steak ist angerichtet! Steak aus Großbritannien eröffnen den heutigen Abend. Fuzzigen geilen Stoner Rock serviert uns das Quartett aus London.
Es wird rockig gerifft mit starken Basslines. Zudem versprüht das Quartett ein ganz starkes Stück Coolness. Fronter Kippa hat eine starke Stimme, die den Sound vorantreibt, wobei meist die Instrumente im Vordergrund bleiben. Coole Songs mit psychedelischer Atmosphäre, die ihren Lauf in rohen Hard Rock nehmen. Hier und da zeigt man, dass man Kyuss zumindest schon einmal gehört hat, ohne dass man ein Abklatsch ist. Bassist Cam spielt seinen Bass mit drei Saiten. Auf jeden Fall sind an seinem Bass nur drei Saiten zu erkennen und gerissen ist definitiv keine, da er mit dem Ding von Anfang an so spielt. Wenn auch genretypisch, sind die Songs doch von sehr hoher Eigenständigkeit. Steak sind genau so, wie ein Steak sein sollte, nämlich englisch und sehr schmackhaft! Bestes Heavy Rock ’n‘ Rollin aus London.

Neben den beiden Alben Stab City und No God To Slave haben Steak bisher die beiden ausverkauften EP‘s Disastronaught und Corned Beef Colossus herausgebracht. Am Merchstand unterhalte ich mich nach dem Gig mit Kippa. Der sagt mir doch, dass er vielleicht noch ein paar Vinyl von Disastronaught im Tourbus hat. Wäre ja echt geil, wenn er noch eine hätte. Und tatsächlich bringt er mir gegen Ende des Abends eine blaue Ausgabe mit. Vielen Dank nochmals dafür.

Weiter geht es mit Elephant Tree. Die habe ich vor fast genau einem Jahr zusammen mit Stoned Jesus und Mothership bereits hier im Kesselhaus erlebt.
Das Quartett, wie die vorangegangenen Steak ebenfalls aus London, spielt Stoner mit einem extra Schuss Doom drin. Es sind heute Abend einige Leute wegen Elephant Tree gekommen. Die meisten haben Elephant Tree bereits letztes Jahr gesehen und waren von den coolen Jungs angetan. 2014 gegründet, haben sie mit Theia und dem selbst betitelten Album Elephant Tree bisher zwei vorzügliche Veröffentlichungen herausgebracht und zeichnen sich durch tolle Livegigs aus. Festivals wie das Freak Valley und das Desertfest wurden im Sturm eingenommen. Bereits 2014 erschien ihre EP mit dem Titel Theia, gefolgt von ihrem selbst betitelten Album. Elephant Tree überzeugen am heutigen Abend wieder extrem, teilweise in einem elefantenähnlichen stampfenden Tempo, welches auch einmal die Fahrt einer Elefantenherde aufnehmen kann.

Nach dem Gig sieht man die Jungs wieder schnell am Merchstand. Ich spreche Gitarrist Jack Townley auf das letzte Jahr an gleicher Stelle als Support von Stoned Jesus an. Er kann sich noch gut erinnern, auch daran, dass wir beide uns damals nach dem Gig unterhalten haben und ich ihn gebeten habe, beim nächsten Mal doch bitte Tonträger mitzubringen, denn damals hatten sie keine dabei. Nun haben sie jedoch welche am Start und die Fans können bedenkenlos zugreifen.

Lo-Pan ist die letzte Band am heutigen Abend. Benannt nach dem gleichnamigen Bösewicht aus Jon Carpenters Big Trouble In Little China beehrt die Band seit 14 Jahren die Bühnen. Der Bindestrich im Namen ist hier äußerst wichtig. Die Stoner Lo-Pan aus Columbus / Ohio sollte man nicht mit den Namensvettern Lo Pan aus Knoxville / Tennessee verwechseln, denn diese sind im Genre Grindcore unterwegs. Anfang des Jahres haben Lo-Pan mit Subtle ihr neues Album aufgelegt. Das Quartett ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Schwergewicht. Die Jungs können mit ihrer mächtigen sympathischen Art voll überzeugen.

Kantige Riffs, eine auftrumpfende Rhythmusgruppe und dazu ungleich schmeichelhaft ins Ohr gehende Refrains. Sänger Jeff Martin schmeichelt mit seinem Gesang den Ohren der Zuhörer regelrecht. Bei der Performance scheint er sich quasi entrückt in den Songs zu befinden und wirkt eins mit diesen. Seit 2016 erst dabei ist Gitarrist Chris Thompson. Das merkt man jedoch nicht, denn er wirkt so, als wenn er schon immer dazu gehört habe, nach dem Motto: Am Anfang stand das Riff. Die Songs wirken zum Teil hymnisch und zum anderen Teil wütend und aufbrausend, nahezu unkalkulierbar. Tolle Songs wie Sage oder Everything Burns vom aktuellen Album Subtle sind dabei.

Man merkt dieser Truppe an, dass sie ihre ganzen Emotionen in tolle Heavy-Rock-Songs einfließen lassen. Emotionen sind halt unberechenbar. Nicht nur mich überzeugt dieses Wahnsinnsquartett, welches heute hier in Wiesbaden den krönenden Abschluss eines vollends überzeugenden Stonerabends bildet. Nach dem Gig kommen sie schnell runter an den Merch und man kann sich mit ihnen unterhalten. Jeff Martin verspricht mir noch eine Setliste aufzuschreiben. Das vergessen wir dann leider, weil noch viele Fotos mit den Fans gemacht werden müssen.

Fazit: Großartiger Stonerabend heute hier im Kesselhaus in Wiesbaden. Drei Bands, von denen jede von sich überzeugen konnte. Höchste Qualität für einen kleinen Eintrittspreis!