Lord of the Lost am 17.09.2015 im LCB, Wuppertal

“Mein erstes Mal oder „Wieviele Debüts kann man an einem Abend eigentlich erleben“?!“

Eventname: Lord of the Lost live in Wuppertal

Headliner: Lord of the Lost

Vorband: Vlad in Tears & Darkhaus

Ort: LCB Wuppertal

Datum: 17.09.2015

Kosten: 15,00€ VVK, 20,00 € AK

Genre: Dark Rock, Metal

Besucher: k.A.

Link: https://www.facebook.com/events/1582718255334823/

Lord Of The Lost - Live In Wuppertal

Mein Debüt für Time For Metal hätte ich mir besser nicht aussuchen können. Am 17.09.2015 geht es für mich in die Nachbarstadt Wuppertal zum Tourauftakt von Lord of the Lost. Schon bei den Support-Bands ergreift mich eine Euphorie, wie ich sie eigentlich nur vor dem Besuch des Wave-Gotik-Treffens zu Pfingsten kannte. Bei selbigem Event entdeckte ich vor zwei Jahren Lord of the Lost und beobachte die Band seitdem, mal mehr, mal weniger.

Das Konzert findet im LCB in Wuppertal statt. Auch Wuppertal oder „W Upper Valley“ ist für mich eine Premiere, denn obwohl ich seit nun fast drei Jahren in Düsseldorf lebe, war ich noch nie dort. Nun gut. Das LCB erreicht man am besten mit der Bahn. Auch die Band empfiehlt aufgrund der zeitgleich stattfindenden Straßensperrungen um die Stadt die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Also setze ich mich entspannt in den Zug und freue mich auf das Abenteuer in Wuppertal und die berühmte „Wuppertaler Schwebebahn“. Auch dieses Erlebnis ist das erste Mal für mich.

Angekommen im LCB gehe ich auch gleich flotten Schrittes in den Konzertsaal, denn die erste Vorband steht schon auf der Bühne. Die niedrige Bühne grob überblickt, finde ich dennoch einen hervorragenden Platz an der Seite in Bühnenaufgangsnähe.

Vlad In Tears
Vlad In Tears

Vlad in Tears geben von Anfang an ein enormes Tempo vor. Die Meute vor der Bühne tobt, und das im höchst positiven Sinne! Die Band um die aus Italien stammenden Brüder Kris und Dario Vlad, tourt schon seit paar Jahren als Support mit bekannten Größen der Szene durch die Lande. Man kann die Jungs zu Recht als Profi-Stimmungsmacher bezeichnen. Das Publikum fest im Griff ist es schon fast bedauerlich als es heißt: „and now the last song!“

Darkhaus
Darkhaus

Nach kurzer Umbaupause betritt nun unter Jubel und Beifall Darkhaus die Bühne. Die international besetzte Dark Rock-Band legt auch gleich los und macht dort weiter, wo Vlad In Tears aufgehört haben – bei einem Konzertgenuss der düster dunklen Rockart. Die Musiker sind geübte „Supporter“ und heizen dem Publikum ordentlich ein. Die Stimmung können sie perfekt halten und sogar noch ein wenig steigern. So ist alles hervorragend vorbereitet für die Headliner des Abends! Der Jubel bei der Verabschiedung der Band ist ebenso groß, wie bei deren Aufgang. Das Publikum ist voll dabei. Der Saal füllt sich weiter und ich bin froh, mir meinen versteckten Platz am Bühnenaufgang gesichert zu haben.

Lord Of The Lost
Lord Of The Lost

Der Umbau dauert nun ein wenig länger und spätestens beim Scheinwerfertest ahne ich schon, was lichttechnisch gleich auf mich zukommen wird. Ich habe mich gerade mit den Kameraeinstellungen zufriedengegeben, als auch schon die „Herren der Verlorenen“ die Bühne betreten.

Lord Of The Lost
Lord Of The Lost

Man mag zum Image der Band sagen was man will, aber wenn Leadsänger Chris Harms mit einem E-Cello ans Mikro tritt, wird selbst die verbittertste Feministin eine mehr als weiblich optimierte Körperhaltung einnehmen. Mit dem ersten Ton ist der Weg des Abends auch sofort klar definiert. Beginnend mit dem neuen Song Full Metal Whore fliegen Haare, Köpfe und sonstige bewegliche Körperteile von Musikern sowie Konzertbesuchern durch die Luft! Schon bei diesen ersten Minuten wird deutlich, was eine gute Bühnenshow ausmacht und dass die Bühnenpräsenz der Lords mal wieder ein Garant für ein grandioses Konzert ist. Eine abwechslungsreiche Auswahl an Songs zieht sich durch die ganze Setliste. Neue Hymnen und altbekannte Kracher wechseln sich ebenso ab, wie ruhige und laute Töne. Dass die Band auch ganz leise kann, beweisen sie beim letzten Tourprojekt Swan Songs. Damit hat der Abend im LCB Wuppertal allerdings so gar nichts mit zu tun! Charismatisch und amüsant unterhält Sänger Chris, the Lord, Harms seine Zuhörer. An den Kritiken der zugegeben teilweise frauenfeindlichen und sexistischen Songtexte der Musikkappelle aus Hamburg stört sich hier sowieso niemand – die überwiegend weiblichen Konzertbesucher der ersten fünf Reihen schon gar nicht. Im Gegenteil – sie beweisen mit strahlenden Augen ihre Textsicherheit. Ob man in diesem Kontext von einem kollektiven Konzerthöhepunkt sprechen könnte, lasse ich mal im Raum stehen.

Lord Of The Lost
Lord Of The Lost

Nach gut drei Stunden Vorband und Headliner neigt sich leider auch dieser tolle Abend dem Ende. Zuhause angekommen ist mir noch recht schwindlig – ob vom Konzert oder dem Pendeln mit der Schwebebahn, bleibt mein Geheimnis – aber das war es wert!