Metalite – A Virtual World

Starker Sound, schwache Gesamtleistung

Artist: Metalite

Herkunft: Stockholm, Schweden

Album: A Virtual World

Spiellänge: 47:32 Minuten

Genre: Modern Melodic Metal

Release: 26.03.2021

Label: AFM Records

Link: https://www.metalite.se/

Bandmitglieder:

Gesang – Erica Ohlsson
Gitarre – Edwin Premberg
Gitarre – Robert Örnesved
Bassgitarre – Robert Majd
Schlagzeug – Lea Larsson

Tracklist:

  1. A Virtual World
  2. Cloud Connected
  3. Talisman
  4. Beyond The Horizon
  5. Peacekeepers
  6. The Vampire Song
  7. We´re Like The Fire
  8. Artificial Intelligence
  9. Alone
  10. Running
  11. Synchronized

Mit ihrem letzten Album Biomechanicals haben Metalite bereits 2019 die Meinungen der Metalgemeinde gespalten. Die einen fanden es extrem schlecht, die anderen haben es wiederum gefeiert. Ich gehöre zu den Metalheads, die dem Album und der Band nichts abgewinnen konnten. Nun erscheint nach 1,5 Jahren ihr neues Album A Virtual World bei AFM Records. Ich war gespannt wie ein Bettlaken auf die neue Scheibe der Schweden, nicht nur da ich melodischen Metal liebe, sondern auch weil ich wissen wollte, wie sich Metalite in der kurzen Zeit weiterentwickelt haben. Meine Spannung wurde mit knapp 47 Minuten belanglosen Texten und eintönigen Songs enttäuscht.

Schon beim ersten Song bekommen wir einen Einblick in das, was uns auf dem Rest des Albums erwarten wird. Der Titel, nach dem das Album anscheinend benannt wurde, A Virtual World, startet direkt ohne Intro und zeigt, dass es sich gelohnt hat, das Album von Jacob Hansen, dem Produzenten von Volbeat oder auch Amaranthe produzieren zu lassen. Der Sound ist unglaublich gut und man merkt, dass es sich hier um eine High-Class Produktion handelt. Zumindest bei der Soundqualität. Doch bei der Musik an sich und der Lyrik merkt man, dass dies ein liebloses Album ist. Die Texte sind austauschbar und schludrig. So taucht zum Beispiel beim Titel Cloud Connected der Name des Songs ganze zwölfmal im Text auf. Das wirkt aufs Erste nicht viel, aber wenn man bedenkt, dass der Song nur 228 Sekunden lang ist, merkt man schnell, dass uns der Songtitel durchschnittlich alle 19 Sekunden von Sängerin Erica Ohlsson in die Ohren geträllert wird. Danke Erica, ich habe spätestens nach dem zweiten Mal verstanden, wie der Song heißt. Klar kann man hier argumentieren, dass es im Refrain häufiger mal vorkommt, dass der Songtitel öfter gesungen wird. Aber Cloud Connected besteht, wie übrigens die anderen Songs von A Virtual World auch, zum größten Teil aus Wiederholungen der schlichten Refrains. Andere würden hierzu „billiger Schlager“ sagen.

Aber wo Schatten sind, da ist auch Licht. The Vampire Song ist ein kleiner Hoffnungsschimmer für das Album. Doch auch dieses Lied punktet nicht grade mit Kreativität, was die Texte angeht. Hier sticht vor allem die gelungene und ausnahmsweise abwechslungsreiche Melodie hervor. Ein weiterer Lichtblick war für mich der Song Running. Aber auch dieses Lied wurde nach einem starken ersten Drittel direkt wieder in der Langeweile ertränkt. Und auch die Ballade auf dem Album klingt bedeutungs- und substanzlos. Dieses Album ist bis auf die Soundqualität, die der einzige Grund ist, dem Album überhaupt Punkte zu geben, eine schwache Leistung.

Metalite – A Virtual World
Fazit
Ich möchte noch mal klar darauf hinweisen, dass dies meine unobjektive Meinung ist. Jeder sollte sich selber ein Bild von dem Album machen, und wenn es jemanden gefällt, dann soll derjenige es auch hören und seine Freunde dran haben. Ich hatte keine Freude an dem Album. Es ist top produziert. Aber hier steckt keine Kreativität oder Leidenschaft im Album. Bei mir kommt eher das Gefühl auf, dass hier einfach ein Album veröffentlicht wurde, um nicht in Vergessenheit zu geraten.

Anspieltipp: The Vampire Song
Sebastian S.
2.5
Leser Bewertung5 Bewertungen
5.3
2.5
Punkte