Artist: Mulla
Herkunft: Unbekannt
Album: جن
Spiellänge: 36:10 Minuten
Genre: Raw Black Metal
Release: 15.10.2021
Label: Subsound Records
Link: https://mulla.bandcamp.com
Bandmitglieder:
Gitarre, Schlagzeug – Shukri
Gesang, Gitarre, Bass – Sharam
Tracklist:
- أحلم الجني
- الهمس من الرمال
Da habe ich ja mal wieder etwas Interessantes aufgetan, zumindest von der Story her, aber die Mucke ist auch nicht zu verachten. Mulla nennt sich die Band, kommt angeblich aus dem Irak und ist im Raw Black Metal zu verorten. Die Band Mulla ist erstmals im Jahr 2020 in Erscheinung getreten. جن ist bereits das dritte Album neben einer EP und zwei Singles.
Das italienische Label Subsound Records bringt جن ab dem 15.10.2021 in den Vinylvarianten White (150 Stück) und Black (200 Stück) heraus. Zusätzlich ist das Werk als Kassette in White (50 Stück) und in Black erhältlich. Für mich gut vorstellbar, dass es aufgrund der noch zu beschreibenden Story zu einem Kultalbum werden könnte.
Bei Mulla soll es sich um eine irakische Black Metal Band handeln oder eben auch nicht. So genau weiß man nicht, wer oder was dahinter steckt. Die Protagonisten behaupten mal, dass sie aus dem Irak und mal, dass sie aus Frankreich seien. Fotos der Bandmitglieder werden angezweifelt bzw. als Plagiat dargestellt. Alles ist sehr widersprüchlich, über Bandbesetzung bis hin zur schlechten Übersetzung des Arabischen. Ob die Texte pro- oder anti-islamisch sind, ist auch nicht eindeutig beschrieben. Dies dürfte aus meiner Sicht jedoch alles gut zur Vermarktung beitragen. Ich persönlich finde die Story schon irgendwie genial, dazu passt dann auch noch der Titel des neuen Albums, denn جن heißt wohl übersetzt so viel wie Genie.
Neben dieser Story geht es auch noch um die Musik der Band. Auf dem vorliegenden Album sind es dann gerade mal zwei Songs, die jedoch auf eine Gesamtlänge von über 36 Minuten kommen.
Das Album hat schon irgendwie eine exotische/östliche Grundstimmung. Man kann sich gut in die Kultur des Nahen Ostens einchecken. Irgendwie liegt dem ein Spirit einer Karawane in einer Oase in der Wüste inne. Der erste Song beginnt sogar mit dem Rauschen eines (Sand) Sturms und Knurren von Kamelen, dann orientalische Klänge. Ich warte, dass der Black Metal Muezzin endlich sein Allahu Akbar herausschreit. Zunächst kommt aber erst einmal das Fauchen eines Löwen (?), dann fallen Gitarren schleppend und roh ein. Nach über fünf Minuten der erste Atemzug des Black Metal Muezzin, der dann sein Allahu Akbar, oder was auch immer keifend ins Volk schleudert. Das hat schon etwas exotisch Orientalisches.
Im zweiten Song kommt wohl ein Dschinn (islamisches Geistwesen) der Band zur Hilfe und liefert übersinnliche Black Metal Exzesse, die die Wüste zum Erglühen bringen. Da brodelt es wie Lava. Der orientalische Feinschliff wird von diesem Geistwesen sehr oft übertönt. Die Karawane versucht immer wieder, sich traditionell in Marsch zu setzen. Beide Songs sind nicht zu verachten und haben etwas Faszinierendes.