Artist: Narnia
Herkunft: Stockholm, Schweden
Album: Ghost Town
Spiellänge: 47:52 Minuten
Genre: Melodic Power Metal
Release: 17.03.2023
Label: Narnia Songs
Link: https://narniatheband.com/
Bandmitglieder:
Gesang – Christian Liljegren
Gitarre, Keyboard – Carl Johan Grimmark
Keyboards — Martin Härenstam
Schlagzeug – Andreas Habo Johansson
Bass – Jonatan „Jono“Samuelsson
Tracklist:
- Rebel
- Thief
- Hold On
- Glory Daze
- Descension
- Ghost Town
- Alive
- Modern Day Pharisees
- Out Of The Silence
- Wake Up Call
Neues aus dem Hause Narnia. Die schwedische Power Metal Band mit ihren christlich angehauchten Inhalten verspricht wieder einiges. Nach ihrem regulären letzten Studioalbum From Darkness To Light (Review hier) aus im Jahre 2019, machen sich die Mannen um Sänger Christian Liljegren und dem Gitarristen Carl Johan Grimmark erneut ans Werk, um uns mit heidnischer Musik christliche Inhalte zu vermitteln. Das Schöne daran ist, dass man dies so nicht wahrnimmt. Was sich hier mal wieder trefflich zeigt, ist, dass ethnische, religiöse oder kulturelle Aspekte vollkommen egal sind, denn es ist einfach die Musik, die überzeugen soll. Kann sie das hier wieder? Das letzte Album hat immerhin fette neun Punkte ergattern können. Aber abgerechnet wird am Ende.
Rebel eröffnet die zehn Tracks umfassende Platte und wurde bereits als Single ausgekoppelt. Schneller Opener, der sich hervorragend als Single eignet. Es werden die positiven Attribute der Band hervorgehoben. Das wäre der typische Gesang Liljegrens und die fantastische Gitarrenarbeit Grimmarks. Natürlich brauchen sich die anderen Herren nicht verstecken und zusammen bilden sie die geballte Einheit. Thief und Hold On setzen die eingeschlagene Marschrichtung fort. Ersterer punktet durch stakkatohafte Sequenzen, auf denen sich die Stimme des Masterminds erhebt. Allerdings wird es auf Dauer etwas too much. Zweiter Song zeigt wieder das typische Narnia Muster. Es ist kein reiner Power Metal, denn auch viele einfach melodische Hardrock Parts mischen sich hier unter. Das mag auch an den Keyboard-Einsätzen von Martin Härenstam liegen. Anders stellt sich Glory Daze dar. Deutlich mehr Power und schneller geht es voran. Mehrstimmiger Chorgesang im Refrain lassen diesen im Ohr hängen bleiben. Natürlich gibt es ein leichtes Gitarrensolo, das auch passend ist an dieser Stelle. Descension geht als Halbballade durch und vermag leider nicht wirklich überzeugen. Es fehlt die klare Melodie. Zu viele Breaks lassen das Stück nicht wie aus einem Guss erscheinen. Auch der Pianoeinsatz in Verbindung mit dem obligatorischen Gitarrensolo reißt es nicht mehr raus.
Es folgt der Titeltrack, der wieder entschädigt. Markanter Gesang erhebt sich über ein fettes Riff und den Synthie-Teppich. Das ist gelungen. Next Track nennt sich Alive und kann als guter Rocker angesehen werden. Ohne Zweifel verstehen die Schweden ihr Handwerk, allerdings gehen die musikalischen Power Metal Einflüsse etwas verloren. Es folgen mit Modern Day Pharisees und Out Of The Silence zwei weitere Rocknummern, die allerdings auch auf anderen Scheiben hätten sein können. Anständiges Handwerk, ohne nennenswerte Highlights, wobei der zweite Song etwas mehr Tiefgang besitzt. Das mag an der von mir favorisierten hammondähnlichen Orgel liegen und an dem Gastbeitrag von Saviour Machines Frontmann Eric Clayton, der das Vater Unser mit seiner tiefen Stimme vorträgt. Hier werden dann die spirituellen Gedanken deutlich, die sich aber in vielen der Songs wiederfinden. Mit Wake Up Call verabschieden sich Narnia auf dem Longplayer. Dieser Song ist schon eher an die Tracks des letzten Studioalbums angelehnt.