Olórin – Through Shadow And Flame

Doom-Szenario aus "Herr Der Ringe"

Artist: Olórin

Herkunft Washington, Illinois (USA)

Album: Through Shadow And Flame

Genre: Doom Metal

Spiellänge: 45:29 Minuten

Release: 29.06.2021

Label: Rafchild Records

Link https://www.facebook.com/OlorinDoom

Bandmitglieder:

Bass – Ryan Donoho
Schlagzeug, Keyboards – Kevin Hester
Gitarre – Michael Schmidt
Gitarre – Collin Wolf
Gesang – Clay Sibley

Tracklist:

  1. Black Chasm
  2. Descension
  3. Ringwe
  4. The Endless Stair
  5. Durin’s Tower
  6. Mornië
  7. The White Rider

Am 29.06.2021 erscheint bei Rafchild Records das Debütalbum der US-amerikanischen Doomer Olórin. Erhältlich sein wird es als CD und limitiertes rotes Vinyl (300 Stück).

Olórin sind trotz Debüt beileibe keine neue Band. Die Gründung der Band lässt sich bis auf das Jahr 2009 zurückführen. Bis dato schlagen mit dem Demo Olórin (2011), dem Livealbum Live At Ragnarokkr (2013) und den beiden EPs Lords Of Arda (2014) und The Wretched (2019) vier Veröffentlichungen zu buche.

Wenn sich die Band Gandalf genannt hätte, hätte wohl jeder Leser und Hörer sofort gewusst, welchen Themen sich die Band widmet. Der kundige Tolkien/Herr Der Ringe Leser wird jedoch wissen, dass Olórin der alte Name des Zauberers Gandalf aus der Herr Der Ringe Saga von Tolkien ist. Laut eigener Angabe handelt es sich beim aktuellen Album Through Shadow And Flame um den Soundtrack zum epischen Kampf von Gandalf (dem Grauen) mit dem Feuerdämon in den Minen von Moria. Das ist ja nun wirklich ein hoher Anspruch, diese Szene aus Herr Der Ringe in entsprechende (Doom) Klänge umzusetzen. Gelingt dies dem Quintett aus den USA?

Zeit genug gelassen hat man sich ja in Mittelerde seit der Gründung 2009. Regisseur Peter Jackson hatte sich für seine Verfilmung des Herr Der Ringe Epos ja auch gewaltig Zeit genommen.

Im Promosheet werden Vergleiche zu Doom Bands wie Hour Of 13, Pentagram und Wheel gezogen. Da muss der alte Gandalf unter dem alten Namen Olórin aber schon mächtig zaubern, um diesem Vergleich standhalten zu können, zumal Wheel mit Preserved In Time in diesem Jahr eines der Topalben im Epic Doom herausgebracht haben (hier geht es zum Review).

Olórin kommen mit einem Doom getreu nach dem Motto „played low, slow, and true“ daher. Das Opening zu Black Chasm ist schon fast klassisch und mit einem epischen Ansatz. Dann langsam scheppernder Doom, der so vor sich hinläuft. Ein Song, der hier fast acht Minuten ereignislos dahinfließt. Nur wenig Bewegung in den Höhen und Tiefen. Keine gewaltigen Heerscharen, die in einer epischen Schlacht aufeinandertreffen. Irgendwann setzt man jedoch ein, um das Tempo etwas zu variieren.

Etwas mehr in die Tiefen (der Minen von Moria) geht es mit Descension. Dort herrscht eine erdrückende und quälende Stimmung. Der Song gefällt mir (weil noch einigermaßen viel Druck dahinter) ausgesprochen gut. Dieses Stimmungsbild geht auch in Ringwe über. Mit diesem Song verzaubern Olórin dann doch etwas und machen ihrem Namen alle Ehre. Richtig zäh und anstrengend ist wohl The Endless Stair zu nehmen. Zum Ende hin nur noch für wirkliche Doom Enthusiasten begehbar. Dagegen scheint Durin’s Tower mit einem richtigen Drive belegt zu sein. Mornië stellt als Übergang zu The White Rider eine Interlude dar und lässt diesen in einem hellen Schein herüberkommen.

Hat man nun die Szene aus Herr Der Ringe in entsprechende Musik umsetzen können!? Das kann ich wirklich nicht ganz beantworten. Gute Ansätze sind da. Aus meiner Sicht bewegt man sich jedoch zu viel in einem Trott. Zu selten schafft man es, die vorgegebenen Höhen und Tiefen richtig auszuspielen. Dies mag unter anderem auch an der Stimme liegen, die zuweilen doch etwas zu eintönig wirkt.

Olórin – Through Shadow And Flame
Fazit
Albumdebüt von Gandalf dem Grauen unter seinem alten Namen Olórin. Die US-Amerikaner wagen sich an die Vertonung einer Herr Der Ringe Szene heran. Ein gewagtes Spiel, bei dem man sich öfter einmal das Spiel zwischen Höhe und Tiefen wünscht, um die Spannung der Geschichte besser darzustellen. So läuft man dann doch der Gefahr, dass es etwas zäh wird. Olórin dürfen sich aus den Minen von Moria gerne noch einmal erheben, um eine weitere Schlacht zu schlagen.

Anspieltipps: Descension, The Endless Stair und Durin’s Tower
Juergen S.
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