One World Together At Home: wenig Highlights für Rockfans

Livestream für den guten Zweck mit Eddie Vedder, Billie Joe Armstrong, The Rolling Stones u.a.

Am vergangenen Wochenende wurde der Benefiz-Livestream One World Together At Home in die weltweiten Wohnzimmer gesendet. Über acht Stunden ging das gesamte Spektakel und internationale Stars und Künstler gaben sich gegenseitig die Wohnzimmertür in die Hand. Organisiert wurde das ganze von WHO (World Health Organization), Global Citizen und den Vereinten Nationen mit dem Anliegen, Spendengelder für all diejenigen einzusammeln, die an der Front gegen das Coronavirus kämpfen, unter anderem für WHO, die Organisation, die ausgerechnet US-Präsident Donald Trump nicht mehr unterstützen will. Dafür waren bei dem Event die früheren First Ladys Laura Bush und Michelle Obama mit am Start, sie dankten allen Ärzten und Helfern in den Krankenhäusern.

Stars des virtuellen Konzertes waren u.a. The Rolling Stones, Eddie Vedder, Billie Joe Armstrong, Elton John, Stevie Wonder, Lady Gaga, The Killers, Annie Lennox, Paul McCartney, Taylor Swift

Zum Auftakt sagte Lady Gaga, die Mitorganisatorin der Show war: „Heute bin ich so glücklich, dass wir zusammen eine Welt Zuhause sind“. Moderiert wurde das Stream-Konzert von diversen US-Größen wie Jimmy Fallon, Jimmy Kimmel und Stephen Colbert. Musikalische Highlights gab es dagegen für die hartrockende Gemeinde nur bedingt, die Auftritte der Stones, Eddie Vedder und Billy Joe Armstrong kann man aber als solche durchgehen lassen.

So spielten die vier Mitglieder der Stones beispielsweise jeder für sich in seinem Wohnzimmer und wurden dann im Screen-Bildschirm eingeblendet. So rockten sie dann gemeinsam getrennt den Song You Can`t Always Get What You Want. Der 76-jährige Front-Senior Mick Jagger startete solo an der Akustik-Klampfe, bevor dann der Rest des Altenheims mit einstieg. Der ebenfalls 76-jährige Keith Richards sorgte für die Backing-Vocals im Refrain, während der 78-jährige Charlie Watts das Gitarrensolo beisteuerte. Der 78-jährige Schlagzeuger Charlie Watts war aber der tatsächliche Hingucker, denn er improvisierte mit Alltagsgegenständen als Drum-Kit, äh … Air-Kit. Leider spielte er nicht wirklich, sondern trommelte etwas in der Luft, aber da kann man bei solch einem Benefizkonzert unter erschwerten Bedingungen mal drüber hinwegsehen. Auch die Rolling Stones mussten, wie viele andere Künstler und Bands auch, ihre anstehende Nordamerika-Tour absagen.

Der Pearl Jam Frontmann Eddie Vedder saß an einer von Kerzenlicht beleuchteten Orgel in seinem Homestudio und spielte eine bewegende Soloversion des Pearl Jam Tracks River Cross aus dem aktuellen Album Gigaton. Der Musiker, der im schwarzen Shirt und Baseball-Cap zu sehen war, spielte diesen Song, weil er in dieser schweren Zeit für Hoffnung steht. Auch die Grunge-Veteranen Pearl Jam mussten ihre mehrere Monate währende Nordamerikatour aufgrund der Corona-Pandemie verschieben.

Der Green Day Frontmann Billie Joe Armstrong spielte eine ergreifende Performance von Wake Me Up When Corona äh …, September Ends auf der Akustik-Gitarre. Während er die Nummer von 2004 spielte, wurden Foto von menschenleeren Straßen der größten Metropolen eingeblendet, vom Eiffelturm in Paris, vom Piccadilly Circus in London, oder vom Times Square in New York.

Der Ex-Beatle Paul McCartney spielte eine abgewandelte, langsame Bluesversion des Beatles Klassiker Lady Madonna. Stevie Wonder saß am Klavier im Wohnzimmer und erinnerte mit Lean On Me an den kürzlich verstorbenen Bill Withers. John Legend und Sam Smith nahmen sich den Ben E. King Klassiker Stand By Me vor. Taylor Swift stimmte dagegen am Klavier ihren Hit Soon You Better an. The Killers performten Mr. Brightside. Die beiden deutschen Beiträge von Milky Chance, sowie von Philipp Dausch und Clemens Rehbein sind dagegen kaum erwähnenswert.

Insgesamt sind an dem Abend satte 128 Millionen Dollar für den Kampf gegen das Coronavirus zusammengekommen.

Hier das gesamte Event: