Artist: Outlaw
Herkunft: Früher: São Paulo, Brasilien / Heute: Hamburg (Deutschland) – International
Album: Reaching Beyond Assiah
Spiellänge: 44:51 Minuten
Genre: Black Metal, Death Metal
Release: 31.03.2023
Label: AOP Records
Link: https://www.facebook.com/OutlawBlackMetal/
Bandmitglieder:
Gitarre, Gesang – D. (Daniel Souza)
Bass – A. (Amilcar Rizk)
Schlagzeug – T. (Tommi Tuhkala)
Gastmusiker:
Gitarre – Juho Koski
Tracklist:
1. Bliss Of Soul
2. To Burn This World And Dissolve The Flesh
3. Beyond The Realms Of God
4. The Unending Night
5. Everything That Becomes Nothing
6. The Serpent’s Chant
7. Reaching Beyond Assiah
2015 in São Paulo/Brasilien gegründet (heute in Hamburg/Deutschland ansässig), spielen Outlaw einen sehr aggressiven und dennoch melodischen Black Metal. Die Band begann als Duo und durchlief dann mehrere Besetzungen, wobei nur Gründer Daniel Souza als ursprüngliches Mitglied übrig blieb. Bis heute hat die Band drei Alben, eine EP und ein Demo auf den Markt geworfen.
Dem 2018er-Debüt Path To Darkness folgte 2020 Langrille Nummer zwei mit dem Namen The Fire In My Tomb und nun wurde am 31.03.2023 mit Reaching Beyond Assiah der dritte Longplayer veröffentlicht. Sieben Songs mit einer Gesamtspiellänge von knapp 45 Minuten finden sich auf dem aktuellen Output wieder.
Das Album wurde in Schweden und den Niederlanden aufgenommen. Das Drumrecording und das Mastering fanden in den Necromorbus Studios statt und die restlichen Aufnahmen und der Mix wurden von Bandleader Daniel Souza durchgeführt.
So viel erst einmal zu den statistischen Werten zu einem Album einer Band, welche ich bis dato auch (mal wieder) nicht auf dem Schirm hatte. Dass ich von der Formation bisher tatsächlich noch gar keine Kenntnis hatte, ist mir fast schon peinlich. Denn was Daniel Souza hier mit seinen Mitstreitern abfackelt, überzeugt enorm, das kann und muss ich hier schon vorwegnehmen.
Bereits der Opener Bliss Of Soul macht schnell klar, was den Hörer und dann auch ab sofort Fan auf diesem Album erwarten wird. Nach kurzem Intro geht es sofort rasend nach vorn. Dabei ist der Einfluss der schwedischen Koryphäen Dissection nicht nur spürbar, er ist omnipräsent, tut aber der Eigenständigkeit auch keinen Abbruch. Melodisch, aber auch mit viel aggressivem Tempo preschen die Herren vor. Auch das Bremspedal wird hier und da mal getreten, sodass die epische Wirkung keinesfalls verfehlt wird. In diesen Momenten muss man auch eine weitere schwedische Gruppe, in diesem Fall Watain, erwähnen, mir scheinen momentan Bands mit einer gewissen Nähe zu den Orten Strömstad oder Uppsala sehr zuzusagen. So weit erst mal zum Stil und den Eigenschaften, die gleich zu Beginn hervorgeholt und präsentiert werden, das Ganze sehr prägnant und stark vorgetragen.
Das sollen nur ein paar kleine Punkte sein, um den Sound und sein Gewand einzuordnen. Die Art und Weise, wie Outlaw ihre Songs kreieren, erinnert schon beim ersten Hören an die schwedische Machart der beiden genannten Größen und das Schaffen von schnellen Riffs und extrem melodischer Gitarrenarbeit.
Der Song To Burn This World And Dissolve The Flesh ist das beste Beispiel für eben genau das, was ich schon beschrieben habe. Er ist zu jeder Zeit episch und die Gitarren erinnern zum Teil schon fast mehr an Iron Maiden als an so manche Black Metal Band. Zu vertrackt, artfremd oder fernab der Basis wird es trotzdem nie. Dafür sorgt auch und insbesondere Tommi „T.“ Tuhkala am Schlagzeug. Der Finne ist kaum zu bremsen und treibt seine Kollegen immer wieder voran. Das Ganze geschieht in einem großartig austarierten Maße, sodass der Hörer auch immer wieder eingefangen und abgeholt wird.
Der Beginn von Beyond The Realms Of God beschert uns ca. 45 Sekunden erholsame, aber auch trügerische Ruhe, bevor die wilde Fahrt schon wieder weitergeht. Das sind keine trivialen Hochgeschwindigkeitseskapaden, hier wird großartige Musik – ja Kunst geboten.