Artist: Patristic
Herkunft: Italien
Album: Apologetica (EP)
Spiellänge: 20:29 Minuten
Genre: Blackened Death Metal
Release: 06.05.2022
Label: Pulverised Records
Links: https://www.pulverised.net
https://www.facebook.com/pulverisedrecords
Bandmitglieder:
Gitarre – Enrico Schettino
Gesang – Jacopo Gianmaria Pepe
Tracklist:
- Apologetica
- Praescripto I
- Praescritpo II
Ein Verschwimmen von Genregrenzen ist keine Seltenheit mehr und eigentlich auch schon seit Jahren gang und gäbe. Blackened Death Metal macht da keine Ausnahme und ist eigentlich genauso schwammig im Begriff wie „Old-School Death Metal“: Da gibt es die älteren Recken wie Behemoth, Hate oder Belphegor, die eher von der Black Metal Seite kommen und einen Death Metal Einschlag haben. Auf der anderen Seite gibt es Bands wie Celestial Swarm, die aus dem Brutal Death Metal kommen, mit einem Hang zum Black Metal.
Und Patristic? Ja, die liegen irgendwo dazwischen und bedienen sich beider Elementen gleichermaßen: Hochgeschwindigkeits-Blastbeats, Schreddergitarren mit sowohl hohen als auch tiefen Tonabfolgen mit zwischenzeitlichem verzerrtem Akkordgezupfe, gepaart mit Gekeife, Gegurgel und „Gemecker“ vom Sänger. Ach ja, und kryptische Voice Over für eine fiese Stimmung.
Allerdings kommt Stimmung nicht so wirklich rüber. Der Sound klingt eher so, als wenn eine Decke über dem Verstärker hängt und ist somit passagenweise sehr dumpf. Bei den verzerrt/gezupften Gitarrenparts wird das zwischendurch kurz besser, bleibt in Summe eher schwer verständlich.
Ob das als Stilmittel zu verstehen ist, sei dahingestellt. Bei Musik, die sich solcher Geschwindigkeiten bedient, ist es nicht einfach, als Zuhörer reinzukommen.
Gut, dafür klingt es nicht nach dem x-beliebigen Einheitsbrei und Tod-produzierten Platten, die man in Summe hört. Die Apologetica hat somit einen gewissen Charme, den sie ausstrahlt. Dieser ist aber nicht wirklich für jeden was.
Was ebenfalls äußerst ungewöhnlich ist, sind die Songs. Wie schon erwähnt, wechseln sich gezupfte Akkorde und Blastbeat-Passagen ab und bilden das grobe Fundament der 20-minütigen EP. Dabei sind die Songs, bzw. Trackmarks eher so eine grobe Orientierung. So endet der dritte Song Praescripto II auf einmal nach etwa 2:30, um dann nach einem atmosphärischen Interlude neu anzusetzen.
Das hätte auch ein neuer Song werden können, aber Kunst ist nun mal nicht durch bestimmte Richtlinien limitiert und so kann eigentlich „jeder machen, was er/sie will“. Ist für den Zuhörer nur etwas verwirrend, da man nicht gut abgeholt wird und schnell die Orientierung verliert.